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f^-aM-4
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CLASSICAL SEMINARY
PRINCETON UNIVERSITY
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Quellen und Forschungen
zur alten beschichte und Gfeographie
en
von
W. Sieglin,
0. ö. Professor der historischen Geographie an der Universität Berlin.
Heft 2: Fritz Pichler, Austria Eomana. Geographisches Lexikon
aller zu Eömerzeiten in Ostreich genannten Berge, Flüsse,
Häfen, Inseln, Länder, Meere, Postorte, Seeen, Städte,
Strassen, Völker. L (Mit einer Karte,)
Leipzig
Eduard Avenarius
1902.
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AUSTRIA ROMANA.
Qeographisches Lexikon
aller su
Römerzeiten in Ostreich
genannten
Berge, Flüsse, Häfen, Inseln, Länder, Meere, Postorte,
Seeen, Städte, Strassen, Völker.
Von
FRITZ PIOHLER.
Mit einer Karte
Leipzig
Eduard Ayenarius
1902.
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Einleitung.
Die Karte Austria romana stellt vor das gesamte jetzt östreichische
Staatsgebiet zur Bömerzeit. Die Ausdehnung in östlicher Länge vom
27. bis 44. Grade (27» 11' 42. 82'' und 44« 9' 31. 81"), in nördUcher Breite
vom 42. bis 51. Grade (42o6'41.16" und 5VS'2A.60") ergiebt eine Fläche
von 12289.69 geographischen Quadratmeilen oder 676332.80 Quadrat-
kilometern (neuere Zälung 676446 Km^, ohne die Occupationsländer
624414.52). Der östlichste Punkt liegt in der Bukowina (Land der
Bastamae) am Bach Rakowa bei Kilischeni, der westlichste in Vorarlberg
(Bsetia-Y indelicia) , Grenze Lichtenstein-Schweiz , bei Bangs; das sind
17 Längengrade. Der nördlichste Punkt liegt in Böhmen (Land der
Marcomani), Hilgersdorf, oberhalb Hainspach, der südlichste in Dalmatien
(Dalmatia, an Dardania und Macedonia), Santa Maria unterhalb Berza
bei Spizza oberhalb Antivari; das sind 9 Breitengrade. In dieser Er-
streckung ist Ostreich nicht nur im dritten Bange grösster europäischer
Staat, ausgedehnter als das ganze alte italische Erobererland, sondern
auch grösser als jedes der von Römern innegehabten Länder in Deutsch-
land, in Frankreich, Grossbritannien, Spanien.
In diesem Bereiche nun zeigt sich die geographische Kenntnis der
Alten verhältnismässig ergiebig nordaufwärts bis zur Donau, rechtes
Ufer, alsdann noch zwischen Donau und Theiss und von da gegen Nord-
ost, doch vor den bastamischen Alpen. Deutlicher als in den Hoch-
alpen-Gebieten ist die Landeskenntnis entwickelt im Unterlaufe der
Donau, in den Ländereien an Drau, Save, Drina, Drin. Aber die ältesten
weitestzurtickgehenden Nachrichten betreffen Dalmatien mit seinen Inseln,
weniger mit seinen Hinterländern bis zum Lim-Oberlaufe. Diese untersten
ßeichszugehörden , ein spitzer Küstenstrich zwischen Montenegro und
Türkei, haben beiläufig den Breitengrad von Rom (41^54, er geht durch
die QsMQ der Labeatae oberhalb Scodra), dessen Meridian 12^ 59' 53" läuft
durch Alpes camicae, Littamum,.Ivarus und Aenus fl. gegen Castra
regina zu den Sudeti montes.
Piohler, Austria romana. 1
SEP ?fl 1908 338097 ^''"^''^ ^^^8^^
In dieser Lage sehen wir die Aostria romana begrenzt: im Norden
durch Germania (beiläufig gesagt durch die Vindelici, Varisti, Hermunduri,
Lugii, Silinges, Harii, Budini, Navari); im Osten durch Dacia, Ostteil
dieser Provinz an Jerasus, Pyretos, Tyras bis Hypanis, alsdann durch
Moesia superior (Unterteil) und inferior mit den Danuvius-Mündungen ;
im Süden durch Dacia maluensis, Moesia superior am rechten Donau-
Ufer, oberhalb inferior, Dardania, Paeonia an Macedonia, die Praevalitana
Dalmatia mit Labeates und Scodra, endlich das Adria-Meer; schliesslich
im Westen jenseits eben dieses Meeres durch Italia (Venetia, Gallia
transpadana), Helvetia, Vindelicia. Zunächst lassen wir die elf Haupt-
bestandteile oder Provinzen in alphabetischer Reihe folgen, benennen
kurz den Inhalt, umschreiben im Allgemeinsten die Grenzen in der
Abfolge Norden, Osten, Süden, Westen, so dass Östreichisches mit Ausser-
östreichischem in Betracht konmit, stellen dann den Flächeninhalt ledig-
lich für jeden östreichischen Anteil annähernd fest imd setzen hierzu
jene modernen Vergleiche, wie oben dargelegt.
I. Dacia. Besteht aus Ungern, Ostteil, Siebenbürgen, Bukowina
(Moldau, Walachei). Grenze im Norden: Von oberer Theiss und Körosch
östlich, an Samosch, quer durch die untersten Karpaten, die bastar-
nischen Alpen über den Pruth, unteren Sereth, anstossend mit Parolissensis
an Sarmatia, durch Teurisci an Coistoboci. Im Osten : Bergland zwischen
Sereth und Alt, anstossend erst an Moesia inferior. Im Süden : Bis zum
transsilvanischen Gebirge, Linie der unteren Alt; alsdann die auswärtige
Dacia maluensis, der ganze Donaulauf von Belgrad gegen Nikopoli,
anstossend an Moesia inferior, dann des superior mittlerem Teil. Im
Westen: Vor den Theiss-Zuflüssen die Quellenhohen flir Earasch und
Berzova hinauf an Marosch, Korösch in den obersten Theiss- Winkel,
anstossend an die Jazyges erst oberhalb der nördlichsten Moesia superior,
Schluss in den Gauen der Coistoboci. Flächeninhalt an 54 948 qkm. (vgl.
aus Jazyges noch 23 200). Fast 4 Mal das Königreich Sachsen, um
364 qkm grösser als Noricum.
IL Dalmatia. Besteht aus dem heutigen Dalmatien, kroatisches
Küstenland (unten mit Einschluss von Ljesch mit dem Drin-Bachgebiete),
oben als Libumia das Gebiet von Istrien, Ostteil vom Fl. Arsa fort, bis
hinunter an Kerka, demnach die eigentliche Dalmatia nur von Illyris
graeca herauf bis Kerka. Der grössere Begriff spielt in Illyricum hinein.
Grenzen im Norden: Vom Winkel Laas-Castelnovo bis Drina, beziehungs-
weise Fl. Ibar und Morawa, anstossend (mit Japudi) an Pannonia superior.
Im Osten : Längs Drina und Kolubara-Bergland, jenseits Lim und Morawa,
Ibar-Linie bis vor Tschema-Quellen, anstossend an Moesia superior und
jenseits Drin an den macedonischen Schar und Dardania. Im Süden : Vom
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Adria-Meere ab unterhalb Ljesch gegen Tschema-Quellen , mit Illyris
graeca anstossend an Macedonia-Nordgebiet. Im Westen : Das Adria-Meer
(von Drin-Linie) bis Fiume und jenseits der Inseln V^lia, Cherso etc.
alles Istrien, Ostteil von Arsa-Mündung, oben bis zum Winkel Laas-
Castelnovo, anstossend Istria Westteil. Flächeninhalt 14082. Grösser
als zusammen Braunschweig, Sachsen- Weimar, Oldenburg 13706, als
zehn Sachsen- Altenburg 12 000, als Mecklenburg-Schwerin 13 126, kleiner
als ein Fünftel Bayern 15193, als Baden 15081, Königreich Sachsen
14929, als halbes Belgien 14729, als die halbe Region Sicilien 14620,
als Elsass-Lothringen 14509, beiläufig gerechnet.
in. Jazyges Metanastae. Ungern, Mittelstrich zwischen Donau
und Theiss, doch letztere im Ost noch überschreitend in das Bachgebiet
von Marosch, Eörösch, unbestimmt 'ostwärts hinaus, soweit Sarmatae
und Scythi wohnhaft, als deren südliche Nachbarn. Grenzen im Norden:
Oberhalb Waitzen bis Obere Theiss zwischen Tatra, Matra, anstossend
an die Garpi, Sarmatia. Im Osten : An Theiss bis zu deren Ausmündung,
aber dahinter ein ebenso breites Gelände wie von Theiss bis Donau an
Eörösch und Marosch, an Temesch anstossend an Dacia. Im Süden : Der
Donaulauf von Szlankemen bis Eszek und Drau-Mündung, anstossend
an Pannonia inferior. Im Westen: Die Donau-Linie von Waitzen bis
Eszek und Drau-Mündung, anstossend an Pannonia inferior bis oben
Sarmatia. Der Flächeninhalt mit 90176 ist wol zu hoch angeschlagen,
mehr davon (doch weniger als die Hälfte) zu Ghinsten Dacia's einzurechnen.
Vorbehalten neuere Forschungen, wird es vielleicht genügen, von dem
mutmasslichen Maximum mit 90176 einen Grossteil unter der Hälfte
abzuziehen, etwa 34 800, diese zu zwei Drittteilen an Dacia anzugliedern
(mit 23 200), zu einen Drittteil an Marcomani-Quadi, nördlich der Donau,
mit 11 600, so dass für Jazyges bliebe ein Minimum von etwa 55 370 Km*.
Ohne diesen Abzug wäre das Jazyges-Gebiet grösser als etwa drei Belgien
88371, als ein Viertteil Preussen 87088, kleiner als Portugal 92575,
als sieben Mecklenburg-Schwerin 92134.
IV. Illyricum (im engeren Sinne, mit Ausschluss von Illyris
graeca). EnÜiält Kroatien-Teil, Bosniens grössten Teil, Herzegowina,
Albanien-Teil. Das Illyricum im weitesten Sinne umfasst alle Länder
von Raetia her, Noricum u. s. w., überhaupt am Unterlaufe der Donau
bis einschliesslich Moesia; das Illyricum im weiteren Sinne aber Dalmatia
samt östlichen Anschlüssen von Istria-Ostseite her (siehe oben Dalmatia).
Wir schalten beide aus. Grenzen im Norden : Unterhalb Kulpa, Karlstadt,
Kamensko und Petrinja vor Sissek um Glina, südwärts von Save über
PI. Glina, Unna, Verbas, da anstossend an Pannonia superior, darnach
über Fl. Verbas, Ukmia, Bosna bis Drina, anstossend an Pannonia
1*
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inferior. Im Osten: Drina-Linie (beziehungsweise Ibar) bis Vischegrad,
lim-Zufluss, Herzegowinas Piva-Linie, Bilek, Trebinje, anstossend an
Moesia superior unterer Teil, Serbien und Montenegro. Im Süden: Vom
Adriameere her an Drin-Mündung (oder Ardairanus) bis an das mace-
donische Schar-Gebirge, anstossend an Macedonia, Paeonia, Thracia. Im
Westen: Anstatt im weiteren Sinne Adria, von Antivari bis Istrien, enger:
westwärts von Trebinschitza M., an Metkovic, Runovic, Vidosi, Listani,
Stermica, Fl. Unna und Eorana, anstossend an Dalmatia, oben speciel
Libumia, Japydes. Flächeninhalt 52102. Grösser als vier Elsass-
Lothringen 50036, zwei Toscana 48104, als Schweiz 41346, halbes
Bayern 37932; kleiner als zwei Region Piemont 58536, vier Königreich
Sachsen 55968, vier Mecklenburg-Schwerin 52648.
V. Italia. Südtirol, Görz, Triest, Istrien, von dem bekannten
grossen Gebiete. Grenzen im Norden: Wie Raetia Süd, von diesseits der
Adda-Quellen, Gebiet der Anauni, bis Pontebba und Isonzo-Quellen,
östlich von Resiutta, anstossend an Raetia, Noricum. Im Osten : Gebirgs-
linie zwischen Isonzo- und Save-Quellen, Bimbaumerwald bis Earstgebiet
zwischen Laas und Gastelnovo, von da ab die schräge südwestliche Linie
in den OstteU der istrischen Halbinsel bis zum Arsa-Ausfluss unterhalb
Albona, so dass dieser kleine istrische Ostteil zu Dalmatia gehört, der
grössere istrische Westteil zu Italia. Im Süden : Adria. Im Westen : Jenseits
Triest und MonMcone, Grado, AquUeia die Linie hinterhalb Isonzo,
Cervigpano bis Tolmein, Malborgeter- Alpen ; aber drüben im ferneren
West, jenseits des dazwischen liegenden Venetia-Gebietes, ist vor Brenta
einwärts die Westgrenze gegeben hinter Primolano, Roveredo, Avio, Arco,
Riva in Qiudicaria bis zu den obigen Anauni. Flächeninhalt 15661.
Grösser als zwei Hessen 15362, ein Fünftel Bayern 15193, als Baden
15081, Kgr. Sachsen 14992, halbes Belgien 14729, halbe Region Piemont
14534, Elsass-Lothringen 14509, Mecklenburg-Schwerin 13162; kleiner
als Württemberg 19503, Region Campania 17978 und Abruzzen 17290.
VI. Marcomani, Quadi. Der Länderkomplex, aus anderen
Ursachen als der Boden der Jazyges nicht provinzial eingerichtet, umfesst
ausser Böhmen, Mähren, Schlesien, Nieder- und Oberöstreich nördlich
der Donau noch die Gebiete am oberen und mittleren Main und Einiges
vom sarmatischen Berglande. Grenzen im Norden etwa Fichtel-, Erz- und
Riesengebirge bis gegen die Karpaten, anstossend an Germania, speciel
Hermunduri, mit Gorcontii die Silingae, Buri, mit Osi die Gotini; im Osten
die Gebreite jenseits March und Gran, anstossend an Sarmatia, insonders
Carpi, vielleicht Jazyges; im Süden Donaulinie von Waitzen bis vor R^ens-
burg; im Westen hinter Passau das Waldland bis zum Fichtelgebirge.
Flächeninhalt 95243 (vgl. aus Jazyges noch 11500). Grösser als ein
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und ein Viertel Bayern 94830, Lombardo-Venetien , Emilia, Sardinia
zusammen 91846; kleiner als ein Drittel von ganz Italien 95529, als
fünf Württemberg 97515.
Vn. Moesia. Ausser XJngems Südteil noch Serbien, Wallachei,
Bulgarien, Bessarabien, Moldau, Podolien. Grenzen im Norden : Oberster
Bogen der Marosch von Algogy her (Germisara) bis Theiss-Mündung;
die gesamte Moesia aber umschliesst im Halbkreise Dacia, so dass jenseits
im Osten die oberste Grenze an Dnjester gegeben ist. Im Osten: Bergzug
aus den Drica-Bachgebieten bis Mehadia und Tumu-Severin, anstossend
an Dacia; im Süden Haemus bis unter Odessa ans Meer, anstossend an
Thracia, Macedonia. Im Westen: hinter Sophia herab zwischen Skoplje,
Sirkowo, südlichste Stelle bei Landschaft Dardania zwischen Sirkowo
und Ljesch, in höherer Breite als Durazzo am Meere; alsdann anstossend
an Dahnatien die Linie Drin, Lim, Drina bis Mündung in Save, be-
ziehungsweise Ibar bis Belgrad und Szlankemen, anstossend an die antike
Dahnatia, beziehungsweise des Ulyricum Anteile im heutigen Bosnien,
Herzegowina. Endlich zuoberst im Westen: Theiss bis Marosch-Einfluss ;
da anstossend an Pannonia inferior. Des ostreichischen Anteiles Süd-
grenze reicht aber nur von Szlankemen, Belgrad, Semlin bis Orszova,
linkes Donauufer. Flächeninhalt 44107. Grösser als drei Elsass-
Lothringen 43527, als Schweiz 41346, zwei Region Emilia 41030, drei
Mecklenburg-Schwerin 39486, zwei Württemberg, halbes Bayern 37 932;
kleiner als die Regionen Lombardia und Venezia zusammen 46989, drei
Baden 45243, drei Königreich Sachsen 44976, ähnlich zwei Region
ApuHa 44230.
VIIL Noricum. Salzburg, Bayern (Innviertel), Tirol, Ostteil (Isel-
thal mit DeflFereggen, Drau-Quellen , Sextenthal), Kärnten, Ober- und
Unteröstreich südlich der Donau, Steiermark, Westteil. Grenzen im Norden :
Donau -Linie Passau -Innstadt, Engelhardszell bis Tulln, Zeiselmauer
(M.-Quadi). Vor Komeuburg, Klostemeuburg geht die Ostgrenze herab
nach den südwestwärts streichenden Berghohen zwischen Diesenhof und
Baden gegen Semmering, umschliessend das Mürzgebiet, weiterhin zwischen
Fl. Lafiiitz und Pinka, Linie Priedberg-Fürstenfeld, über Fl. Feistritz,
Raab und Radkersburg, über Fl. Mur, Drau, oberhalb Pettau zwischen
Schleinitz und Altendorf, über Fl. Dran nach Rohitsch, über Fl. Sotla
und Save, genauer zwischen Lichtenwald und Reichenburg, südlichster
Punkt, anstossend an Pannonia superior (vordem die Ostgrenzlinie an
mittlerer Mur, wenn nicht gar die Alpenlinie von Brück herab gegen
Bachern, Koralpe inmitten). Grenze im Süden: Unterhalb Lichtenwald
über Save zwischen Saudörfl und Wem^g, nochmals über Save nach
St. Oswald, Sannthaler-Alpen , Loibl, Terglou mit Umschliessung der
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Saye-Qaellen, Zusammenstoss dreier Lander Noricum, Pannonia, Italia
(Camia); weiterhin Prediel, Canalthaler-Alpen bis Pontebba, endlich
camische Alpen oberhalb Zuglio bis Monte Croce, Plöcken, Gail- und
Lesachthaler- Alpen bis zu den Hochpusterem südlich von Linichen und
Sextenthal, anstossend an Pannonia superior und Italia (Venetia). Grenze
im Westen wie Raetia Ost. Nicht östreichiach nur das kleine nordwestliche
Landstück zwischen Salzburg, Berchtesgaden, Bosenheim, Braunau. Die
Unterteilung in Noricum 1) mediterraneum und 2) ripense unterscheidet:
1) die südlichen Gebiete, fem von Donau, 2) die nördlichen näher an
Donau, rechtes Ufer; Grenzlinie etwa von Chiemsee her, über Salza,
Salzburg, ßadstätter- und Rotenmanner-Tauera, Bracker- und Mürzthaler-
berge bis Semmering. Des Mediterraneum südwestlichste Gaue gehören
seit der Notitia dignitatum am ehesten zu Diöcese Illyricum, Präfectur
Italia. Flächeninhalt 54584. Grösser als vier Mecklenburg-Schwerin
52648, vier Elsass-Lothringen 50036, zwei Region Sardinia 48684, drei
Königreich Sachsen 44976, als die Schweiz 41346; kleiner als zwei
Belgien 58914, drei Württemberg 58509, zwei Region Sicilia 58482,
oder ein Fünftel Italien 57317.
IX. Pannonia. Ungern, Westteil, mittlerer und unterer, Slavonien,
Kroatien Nordteil, NiederÖstreich Ostteil, Steiermark Ostteil, Krain, Bosnien
Stück. Grenze im Norden : Donau von Komeuburg bis Waitzen, anstossend
an Marcomani, Qoadi, Sarmatia; im Osten Waitzen bis Szlankemen und
Belgrad, anstossend an Jazyges ; im Süden Savelinie von Ausmündung bei
Belgrad bis unterhalb Mitrovic, Jarak, Maksva, anstossend von Nord her
an Moesia superior, weiterhin über die schliessenden Läufe von Drina,
Bosna, Ukrina, Yerbas bei Latjasche oberhalb Banjaluka, anstossend an
Dalmatia, alsdann über FL Unna, Glina bei Glina, über Korana unter-
halb Karlstadt und FL Kulpa, unter Tschemembl in den oben bezeichneten
Winkel zwischen Laas und Gastelnovo, anstossend an Japydes, Histna.
Im Westen wie Italia im Osten, Birnbaumerwald etc. und Noricum im Süden,
Osten, so dass innerhalb Pannonia verbleiben: oberstes und überhaupt üst
alles Save-Gebiet, Gurk, auch mittlere und untere Kulpa, anstossend an
Dalmatia (Japydes). Zwischen Pannonia und Noricum geteilt sind Save,
SoÜa, Dran, Drau, Mur, Raab, Feistritz, (nicht La&itz), Pinka. Aber in
ersten Zeiten war die Grenzlinie anders. Zwischen superior und inferior
gieng die Grenzlinie, wol schon in Zeiten des Plinius, nicht erst der
Antonine, dass superior näher an Noricum und Italia lag, westlicher,
inferior beiden femer, auch mehr an unterer Donau; oben zwischen
Viss^rad und Waitzen ist inferior am schmälsten, unten zwischen
Yerbas und Save-Mündung am breitesten. Die Scheidelinie, fast parallel
der Donau im Laufe NS, streift herab von Vissegrad, Gsaba, von Also*
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Galla and Palota bei Stuhlweissenborg, Ostafer des Plattensees, zwischen
Kaposchwar und Attala, westlich von Fünf kirchen, über Donau zwischen
Oreschaz und Podgaizi gegen Vetova, längs Fl. Orliava über Save und
alsdann in die Berghohen zwischen FL Yerbas, Ukrina. Von dieser
Linie westwärts liegt Pannonia superior, ostwärts inferior, letzteres zu-
nächst angrenzend, jenseits Donau (in N und 0) an Jazyges; ersteres
im Westen oben und unten zu früheren Zeiten anders begrenzt durch
Noricum und Italia. Flächeninhalt 109 891. Katancsich mass die Länge
355, Breite 300 römische Millien. Fast das doppelte Noricum, grosser
als neun Raetia (östreichischen Anteiles), doch kleiner als deren zehn,
grösser ab zusammen Lombardo-Venezia, Emilia, Sardinia, Latium und
Liguria 109087; kleiner als zusammen Bayern, Württemberg, Königreich
Sachsen 110296.
X. ßaetia. Besteht im Wesentlichen aus Tirol und Vorarlberg,
aber nur das letztere ganz zugehörig, Teilen von Ostschweiz (Oraubündten)
und Bayern, das nördlichste Gebiet als Raetia secunda genannt VindeUcia.
Die Grenze im Norden geht von Wetzheim über Fl. Kocher, Jagst gegen
Oettingen und zuhöchst Gunzenhausen , alsdann Weissenburg längs
Teufelsmauer nach Kehlheim und Regensburg, Donaulinie bis Passau,
anstossend an Helyetü, Germani, Hermunduri, Varisti. Im Osten : Passau,
Inn bis Rosenheim, Ku&tein und um Wörgl, Hop%arten bis Kalchsau,
Krimml, auf Dreiherrenspitze, die Prettau westwärts lassend, zwischen
Umbalthörl und Rieserfemer, westlich von Velben und Windischmatrei
nach den späteren Landgerichtsmarken aus Deffereggen (Westschluss)
über Pfannhom straks südwärts herunter bis zwischen Toblach und
Linichen, knappostwärts der Drauquellen, Sextenthal, Höhen von Monte
croce, anstossend an Noricum bis Yenetia. Im Süden : Die Kammscheide
der Pieve-Bäche oberhalb Lavazzo, Ost-Kulmen um Cortina mit dem
Süd- Ausbuge unterhalb St. Lorenzen bis hinauf gegen Brixen, Klausen,
alsdann unterhalb Sterzing, oberhalb Heran, Etschthal, Inn-Zubäche,
unterhalb Tintzen und Chur, Rheinquellen. Im Westen: Erst gegen des
Zürichersees Südost-Ufer mit Linth, von Winterthur nach Pfyn, zwischen
Konstanz und Stein in die Richtung von Tuttlingen und Rottweil,
Metzingen, über Fl. Fils, Rems bis Wetzheim. Kaum ein Drittel dieses
Gebiete« ist östreichisch. Flächeninhalt 11510. Etwas grösser als das
halbe Württemberg 9751, die halbe Region Emilia 10257, ein Drittel
Schweiz 10448, ein Drittel Niederlande 11000, ab zusammen Waldeck,
S.-C.-Gotha, S.- Altenburg, Lippe, S.-Meiningen und -Anhalt 10377;
kleiner als die R^on Latium mit Rom 11917, als Mecklenburg-
Schwerin 13162.
XL Sarmatia. Besteht (mit Ausschluss der unbestimmten asia-
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tischen Erstreckung) aus (Jalizien, Bukowina, Oberungem (vgl. Jazyges),
den Weichselländem Preussen, Polen, Ruisland-Westteil an Don und
Wolga. Ghrenzen im Norden: Fast an der Danziger-Bucht mit den
Weichsel-Mündungen, anstossend an die Sciri, Guttones, Venedae. Im
Osten: Gegen Kaspi-Meer, davor die Aorsi und Tanais-XJmv«rohner, an
Kaukasus, weiter herab an die moeotischen Sümpfe, davor die RoxolanL
Im Süden: Vom Pontus, Olbia herüber bis obere Theiss gegen Waitzen,
anstossend an Dacia, die Anartes bis Jazyges. Im Westen: Um FI. Gran,
kleine und grosse Karpaten, anstossend an Racatae, Quadi, Osi, Gotini,
die grosse Germania, VandiH, Nahamavali, Burgundiones , Helvaeones.
Flächeninhalt 134028. Grösser als vier Niederlande 132000, zehn
Mecklenburg-Schwerin 131 620, als Rumänien 131 020, ein Viertel Spanien
124311, drei Schweiz 124088, fünfToscana 120260, vier Piemont 117072,
ein Drittel Preussen 116118; kleiner als doppeltes Bayern 151728,
halbes Italien 143 294, zwei Fünftel Preussen 139 334, am nächsten neun
Königreich Sachsen 134928.
Vermöge dieser Flächeninhalt-Bemessungen ist der Gesamtinhalt
des gegenwärtigen Ostreich mit Ungern und Bosnien-Herzegowina er-
erfüllt durch beiläufig 676 Tausend Quadratkilometer. Die genaue Zal
ist neuestens 676446. Reihen wir die oben alphabetisch au%eführten
Provinzen nach ihrer Grösse an, so steht auf unterster Stufe wohl Raetia
mit 11 T. qkm, auf höchster Sarmatia 134. Innerhalb dieser Skala
zälen wir neun Provinzen als unter 100 T. qkm, zwei darüber. Die Reihe
in diesem Sinne wäre also Raetia 11, Dalmatia 14, Itab'a 15, Moesia 44,
Ulyricum 52, Noricum 54,5, Dacia 54,9, Jazyges 55?, M.-Quadi 95,
Pannonia 109, Sarmatia 134.
Die derart umgrenzte Ländermasse erscheint gegliedert, meistenteils
auf Grundlage einer von den Römern — um die Jahre 219 v. Chr.
bis 275 n. Chr. — vorgeftindenen altheimischen Sonderung, in folgende
11 Provinzen oder provinz-artige Teile:
I. Dacia, (römisch seit 106, 107), das transdanuvische preisgegeben um
274 n. Chr.
n. Dalmatia (seit den Flaviem Gesamtname ftlr das Ulyricum der
Julier), nach 219, 168, 156, 135 v. Chr.
IIL Jazyges Metanastae, meist nach 37 — 80 n. Chr.
IV* Ulyricum (vgl. Dalmatia, Istria, Moesia).
V. Italia mit Istria, die Ghrenze zwischen Italia, Dalmatia an Arsia FL,
römisch um 179 v. Chr. (Libumien 34 v. Chr.), nördlichste Gebiete der
Veneti bis Südtirol hauptsächlich seit 182 — 115 v. Chr. (Venetia
206 V. Chr.).
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9
VL Marcomani-Qaadi-Gebiet, stets strittig, teilweise schon 39 y. Chr.,
mehr nach 180, 275 n. Chr.
Vn. Moesia superior yor 98 — 117, teils seit 29 v. Chr.
VIII. Noricum, ca. 13—15 v. Chr.
IX. Pannonia, zumeist um 35 — 12 t. Chr. und 8, 14 — 37 n. Chr.
X. ßaetia, nach den (117 v. Chr.) italischen Anteilen um 15 — 13 v. Chr.
XI. Sarmatia, nach 120, 150 bis auf nahe nördliche Grenzen.
Von diesen hauptsachlichen Bestanden ist gezeigt worden, dass
Dacia, Italia, Moesia, Sarmatia über die Beichsgrenzen hinausreichen,
gewissermassen auch das Gebiet, welches wir mit Marcomani-Quadi be-
zeichnen, Raetia insofern Vindelicia ihm zugerechnet wird als Raetia
secunda. Abgeschlossen östreichischer Besitz ist demnach Dalmatia,
Istria, Noricum (kleinste Ausname zwischen Inn, Salzach) und Pannonia.
Ein Mittelgebiet zwischen Pannonia, Dacia, Moesia, Sarmatia ist jenes
der Jazyges Metanastae samt dem ostseitigen Theiss- und Korosch-Ufer;
die Zugehörigkeit zu genannten Provinzen wird durch lokale Schriftfunde
nicht unterstützt. Unter Illyricum im ältesten weitesten Sinne wird
zusammenge&sst alles Süddonau-G^lände westwärts von Thessalien, Mace-
donien, später aller Complex von Dalmatia, Moesia, Dacia, Pannonia,
Istria, Noricum, Raetia; im engeren Sinne unterscheidet sich die Illyris
graeca von der barbara oder romana; letztere hebt eben am Drilon fl.
an und reicht nordwärts bis zum M. Arsia, ausser Dalmatien noch um-
fessend ein Stück Kroatien, ganz Bosnien, einen Teil Albaniens. Aber
weder diese noch die spätere Diöcesan-Zuteilung haben wir für das
grosse Ganze zu berücksichtigen gehabt; im Durchschnitte gilt die Zeit
der grössten Ausdehnung des römischen Reiches unter Traian 98 — 117
n. Chr.
Im Allgemeinen erscheint mit Namen bestellt mehr das flache, als
das Hochgebirgs-Gebiet, jenes an den grösseren Flüssen, doch so dass
niedrigere Gegenden davon sich ausnehmen, wie denn der Gau der
Jazyges Metanastae, wahrscheinlich lange noch Sumpfland zwischen der
Linie Aquincum, Cirpi, Candamum oben, Mursa, Teutiburgium, Acumin-
cum unten, zwischen Donau, Theiss, namentlich an oberer, aufMlend leer
in der Karte sich ansieht. Es bietet an bekanntesten Namen: Dacia 85,
Dalmatia 223, Jazyges 22, Istria, Italia 56, Marcomani-Quadi 31, Moesia 21,
Noricum 106, Pannonia 227, Raetia 28, Sarmatia 30. In Bezug auf die
Gbrösse, den Flächeninhalt dürfte die Reihenfolge sein: Italia (nämJich Ghdlia
transpadana, Yenetia mit Istria) an unterster Stelle, dann Raetia, Moesia (es
versteht sich nur superior und davon nur der Teil oberhalb der Donau),
Jazyges (insofern nicht zu Pannonia, nicht zu Dacia, nicht zu Sarmatia die
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Zuteilung genommen wird) ; es folgt Noricum (das mediterraneom grösser
als ripense), Dacia (es yerstehen sich nur die zwei Oberteile Apulensis, Paro-
lissensis, nicht jener südlich der transsylvanischen Alpen Maluensis), Pan-
nonia, Dalmatia (Ulyricum), zu höchst Sarmatia, an Namen das Mindeste.^)
Überhaupt geht ein merklicher Grenzstrich der Cultur, insofern sie sich
ausdrückt im Ortebau mit Schrift-Pundstücken: von der Donau-Linie ost-
wärts Bormanum, Tisia, Alpes Bastamicae, Teurisci, Hierasus und Pyretus,
Gebiet der Coistoboci über Tyras gegen den Pontus euxinus. In diesem
ganzen Bereiche, an der Donaulinie von Boiodurum herab nordwärts, bis
zum Süd-Abbuge bei Cirpi und an der Sarmaten-Grenze nordwärts haben
wir in Kenntnis nicht volle 80 Namen (Volkschafiben an 26, Flüsse 16,
Gebirge 9), von denen nur etwa 24 auf geschlossene Orte gehen. Dem
verhältnismässig leersten Gebiete der Jazyges, Altinum bis Tisia, dann
Intercisa bis Crisia, endlich der ganzen Erstreckung von Candamum bis
zu den ostseitigen Taurisci entspricht ein allerdichtest mit benannten
Ortschaften besetzter Boden in Pannonia inferior, zwischen Coccone und
Gertissa, dann Altinum und Guccium, es sei denn, dass noch mn Salona
eine Höchstzal erscheint zwischen Pelva und Au&stiana, fast im Doppel-
masse des in den Alpenländem Möglichen.
Wir geben in unserem Lexikon nach alphabetischer Reihenfolge
von Abendo bis Zurobara beiläufig 1500 Namen einschliesslich aller
Varianten. Diese Namen betreflfen über 1000 Objekte, welchen ein Alter
von mindestens 23 bis 10 Jahrhunderten zukommt. Teils ist die ür-
benennung im Wesentlichen erhalten geblieben, teils umgeformt, teils
ganz erstorben (vgl. Vindobona, Wien, Aquincum, Budapest*), Vipi-
tenum, Sterzing-Wippthal). Diese Namen quellen aus einer Sprachstamm-
Reihe, welche mit Albanesen (um Spizza allein 1522 Einwohner),
Etniskem, Germanen, Illyrern, Kelten, Latinern, Thrakern nicht ab-
geschlossen ist. Die abwechselnden Schreibungsformen der Namen sind
einerseits Ergebnisse der geschichtlichen Sprach-Entwickelung seit Jahr-
hunderten, anderseits Hör- und Schreibfehler der antiken und mittel-
zeitigen Autoren, Mängel der Druckzeit nicht ausgeschlossen. Diese
Formen sind hier nicht chronologisch wiedergegeben nach den Zeiten
ihrer Geltung, weil das nicht durchweg zu verfolgen gewesen wäre wie
z. .B, beim Flussnamen Taliamentum, dessen Vorformen vor dem
711. Jahrhunderte in Tilia, Tila bis ins L Jahrhundert bei Plinius,
Gastorius, P. Diaconus, Ravennas gegeben sind. Aber das Zukunftebuch
^) Nach Namenzal scheint die Reihenfolge zu sein: Moesia, lazyges, Raetia,
Sarmatia, M.-Quadi, Italia, Dacia, Noricum, Dahnatia, Pannonia.
*) Immerhin heisst ein Teil von Budapest die Wasserstadt, vizivaros; hingegen
geht das magyarische Buda und Pest mehr auf Grube, Hölung, Ofen u. A.
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wird solches liefern müssen. Von den Namen -Varianten (zwei bis
zwanzig^) steht in der Karte nur die gebräuchlichste Form. Ausnahms-
weise in Verzeichnis und Karte (mit VorklammerQ au%enommen wurde
einiges Auswärtige an Grenzgauen, womit nicht dessen ganze Zu-
gehörigkeit behauptet sein soll, sondern nur angedeutet die wahr-
scheinliche, die zeitweise, in Begrenzung nie oder noch nicht erkundete
Beziehung.
Örenz-Orte, deren Gemeinde-Gebiet vielleicht (ungewiss wie weit
und in welchen Zeiten) in östreichische Gkiue herein reichte, sind, von
Nord- Westen weg genannt: [Ad Rhenum, Rheineck, [Vemania, Isny,
[Cambodunum, Kempten, [Parthanum, Partenkirchen, [Pons Aeni,
Pfunzen, [Bedaium, Seebruck, [Artobriga, Teissendorf-Laufen, [Boio-
durum, Passau-Innstadt, in grossem Abstände oben [Lupfardum?, Luppe,
[Calisia?, Kalisch.
An Ostseite, der am wenigsten erforschten Umgrenzung, folgen
gegen Süden herwärts: [ Vibantavarium , um Bar oberhalb Dnjester,
[Trifulum, Hotin, [XJtidava, Kosmin an Kutschur, [Petrodava, Piatra,
[Zusidava, Burlau, das [Praetorium Serrorum mit [Arutela, Talmasch,
[Castra Traiana, Heitau, [Burridava, ob Rymnik bis [Drubetae, Drivicza
mit [Pontes, Tumu Severinu, die untere [Gerulata, Göger-Dsinlik,
[Taliata, Milanovaz, [Novae und [Cuppae, Golubaz, [Pincum, unter
Gradischtje, [Lederata, Rama, [Viminacium, Kostolatz, [Margum, Passa-
rowitz?, [Vinceia, Semendria, [Aureus mons, Krozka?, [Ad Sextum,
[Tricomia, castra Rittepek, [Singidunum, Belgrad, eine Tricomenser
Gemeinde, darnach das Gebiet der Municipia [Mal(uensium?) und [S?,
gegen die südlichste Küstenspitze, endlich [Andarba, [Sanderva, Klobuk,
[Varae, Vrano?, mit [Salluntum, Eski-Slana, [Alata, Milati mit [Doclea,
Dukle, [Birziminium, Podgoriza, und [Labeatae, oberhalb Skutari-See,
mit [Scodra und [Olcinium, Skutari und Dulcigno.
Schliesslich im Westen nach Süden herab und gegen das Meer:
^) Vindobona (Wien) mit 21 steht obenan, Bendobona, luliobona, Vendebona,
Vendebone, Uiliobona, Viamomnia, Vianiomina, Yianomana, Yianomina, Vienna,
Vindobona, Vindobono, Vindobouna, Vindomana, Vindomara, Vindomenia, Vindo-
mina, Vindomona, Vindomora, Vinnomina. Minder unterschiedlich sind die Formen
für Brigetio (O-Szöny): Bargitio, Bengentio, Beragition, Beregition, Bergentio,
Bergition, Brecantio, Brecentio, Bregatio, Bregecio, Bregentiane, Bregentio, Bregetio,
Bregitio, Breiecio, Breiemone, Breietio, Brigaition, Brigantio, Brigetio, Brigitio,
Virgitio, von denen nur Brigantio mit Bregenz gemeinsam. Gegenüber den hier
gegebenen bekanntesten nnd gebräuchlichsten Varianten findet man in einzelnen
Fällen ein Mehreres bei Parthey, Acunum (Atiminti, Atimunti, Atimonti, Timinci),
Avendo etc., Seite 112, 130 No. 242, 274 bis Zeugma S. 181 No. 184.
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[Magia, Maienfeld, [Curia, Ghur, [Tinnetio, Tinzen, [Feltria,
Feltre, [Bellanam, Belluno, [Laebactes, Lavazzo, [Juliom camicum,
Zuglio, [Forum iulium, Cividale, [Concordia an Aquileia. —
Ein geographisches Alphabetar im Allgemeinen bringen nun ja
die meisten Latein-Lexika seit 400 Jahren, entweder im Haupttexte selbst
oder in einem Anhange, die ältesten wenigstens von Acronius lacus,
Adriacum bis Vienna und Vistula; doch ist eine Beschränkung auf
Ostreich und fiömerzeit und Antiklatein bisher nicht versucht worden.
Die Romerzeit verstehen wir eigentlich bis zur Auflassung des
geschlossenen Verwaltungs- und Wehrwesens seitens des west- und ost-
römischen Kaisertums. Genauer genonunen, sind es nur die vier ersten
Jahrhunderte nach Chr., welche da in Betracht kommen wegen der Fülle
der Ortsdenkmäler in vollständigen Reihen sowol, als der allgemeinen
Litteratur-Nachrichten bei aufrechtem Bestände der Orte und Völker.
Jedoch sind auch immerhin die Wandervölker (Zeit um 376 bis 568)
über das Halbjahrtausend hinaus in Erwähnung gebracht, sind auch die
Schlusssteine um das Jahr 600 ohne organischen Fortbau bis zu den
Franken gesetzt.
Der antiken Autoren- und Quellenwerke, welche gegenwärtig
östreichisches Gebiet irgendwie nennen oder ohne unmittelbare Nennung
zuversichtlich bemeinen,^) zälen wir mindestens 178. Davon sind vor-
christenzeitliche 46, an der Spitze der alte Homer und Hesiod, Herodot
und Thukydides. Die nachchristlichen Autoren- und Quellenwerke 132,
zalreicher an sich und minderheitlich griechische, kommen hier in
Betracht bis gegen das Jahr 1185, 1350; es gehören dem L Jahrhunderte
an 24, dem H. 19, HI. 16, IV. 31, V. 17, VL 9, VH. 3, VHI. 3, IX.,
X. 2, XI — XIV. 8. Wir geben in Beilage A deren alphabetisches Verzeichnis
Aelianus bis Zosimus samt Bezeichnung von Wirkenszeit und Citierweise;
der genauere Beleg in Bezug auf Werktitel, Buch, Kapitel oder Vers
muss aber in dem Index des betreffenden Autors gesucht werden, hier
mangelte insbesondere für aussergeographische Stellen der Raum. Die
geographischen Namen ohne beigesetzte Autoren stammen meist aus
antiken Metall-, Stein-^), Thonschriften, oder sind neuurkundliche Formen
1) So Strabon über den angenannten Rheinsee 192, 207, 292, 313.
^) So Esc. für Ischl nur aus dem Votivstein für Mithras des Seeundmus
augusti nostri viUicus stationis, c. i. 1. 5620, Fundort nicht sichergestellt, Stein
nicht erhalten. Nach Esca Speise, Lockspeise, Köder, Aas wäre ^e Station ein
modernes Speising; zunächst stände Escone in Yindelicia (Castorius IV*), aber
anders zu deuten Escamus fl. in Moesien (Plin.), Escua in Hispania (Plin., PtoL), Esca
auch Asca in Arabia felix. Nur aus Steinschrift bekannt sind Adsalluta, Afica,
Agaunus, Ampelum, Azina (Pazina), Mida, Riditae, Sapua u. a.
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seit dem IX. Jahrhunderte, druckbücherliche, nicht belegte, auch &belhafte.
Zu den neuen Formen aus alter Sprachquelle zalt Austria selbst; aber
Osterrichi begegnet zuerst schon in der Urkunde vom Jahre 996
(1. November), seitdem nach der Lech-Schlacht die Ostmark neu b^ründet
-worden war und drückt sich mit Orientale regnum, orientalis pagus,
proTincia, regio aus, Ostarrich, Osterrich gleich Osterland (Hundt, Urkunden-
buch I, 202, Czoemig, Ethnographie I, 99), den Begriff des Ostens ent-
gegenstellend jenem des Südens.^)
Einzelnes antikisierendes Unbewiesene ist übergangen oder nur
angedeutet, z. B. Alba regalis, regia Stuhlweissenburg, Amulia Alt-Muggia,
Annamatia Duna-Pentele, Appianum als Hocheppan, Aqua ingida, Wippach
Markt, Aquilina, Aquilis als Laibach, Stadt, Fluss, Arula als Arlberg, Are-
datum gleich Lentia, Bocenum Botzen, Butina Putten, Gaesareopolis Ees-
mark, Clusina als Klausen, Comata Eomom, Eburum Olmütz, Graicum Gratz.
Hermunduri als Meissener, Brundunum Braunau, Garodunum Erakau,
Gastellum ruptum Castellrut um 950, Dormitium Dormitz bei Reutte,
Faviana Wien, Formicaria Sigmundskron, Haediopolis Eitzbühel, Jons
^) Ostro, der Wind nach Süden aus Norden, nach anderen die Himmels-
oder Erdgegend Osten in den Formen ans-tan und ans-tar, wie denn die Namen
der vier Weltgegenden (hinsichtlich der Sonne Auf- und Untergang, dann vorne
oben, rückwärts unten) ein Sondergut der germanischen Sprache sind, auswärts
nur Lehngut daher. Die bekannteste Bezeichnung der Ostgoten und Westgoten,
ausgestorben in der oberdeutschen Volkssprache, lebt in anderen Wortbeispielen
Schleswig-Holsteins, Dänemarks, Schwedens fort, zurückzuführen auf die meer-
befahrenden Germanen.
Von den Ländernamen besitzen nur einige * noch gegenwärtig antike Be-
zeichnung unmittelbar oder in übertragener Form: Bohemia*, Bosnia, Carantania,
Charanta 895, Camiolia* Croatia* Dalmatia* Galicia, Goritia, Hungaria, Istria*,
Lodomeria, Moravia, (Marcomania), Salisburgum, Siebenbürgen von Burg Cibin d. i.
Hermanstadt, Silesia, Slavonia* Styria* (Stirias), Tirolis (Teriolis, Teriolberg bei
Andraz), Transsiivania. Als beiläufig früheste Neuformen — keine vor dem
IX. Jahrhunderte — sind urkundlich bekannt: Austria 1143, als Norica provincia
oriens 1174, c. 1160; Haustria 1202, 1214; Pehaim 1180; Earantana, norica provincia
Carintariche , Karigent(a), Carinthia etc. seit 811, 819; Cameola, Creine 1138;
Dahnacia 1190; Gurze, Gorze, Goritia 1116; Ytalia 811; Histria, Ystria 1149;
Moravia; Pannonia, terra Ungarorum, Hungaria 973, c 1155 — 71; Juvavia, Salzen-
burc, Salzpurga 811, 819 f; plaga orientalis, norica provincia, Styra c 1155;
Tirolis 1146 (Teriol veglio, Dolomit bei Andraz, Schloss Tyrol). Im germanischen
Meere beim cimbrischen Vorgebirge liegt die Insel Austeravia oder Glessaria,
genannt nach dem glasartigen Bernstein (laut Pjtheas Plin. 4, 13, 27, Tac. c 45).
Ostreich heisst italienisch Austria, tschechisch Rakousko, Bakousi (eigentlich nur
Niederöstreich , von der Grenzwehr gegen Böhmen an schwarzer Thaja Rakouz,
deutsch Raabs), polnisch Rakuzy, Rakzuzky, Ranstwo?, slovenisch Avstrya, Avstri-
janska carevina, ungerisch Osztria, Osztrakorszag (Unteröstreich Also-Ausztria).
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mons Jaufen, Leopolis Lemberg, Lithopolis Stein, Laureaeum Lohr,
Lumenum Romeno, Marubium Enneberg^ Margus, Maras March, Noc-
tumum Natums, Oenotrium Nauders, Oenum per Schrofenstein , Pa-
latium (Samis), Avio, Pons Latii Pontlatz, Praesidium Tiberii Gries-
Pradeno, Romana Valeriana, Bossiana, auch Reatina, Ravenata fttr
PoSega, Salaminga castra för Scbladming, Raniom an Kulpa, Illyricam als
Windische Mark, Oeni pons Innsbrack, Pannonia als Kärnten, Savaria
Grätz, Stridon an Mar, Teloninus TöUan Etschstrasse, Turris Joyis Jural,
Styriacorum urbs Sterzing, Tiburnia Tebem, Virunum S. Veit an Glan,
Velcuria Feldkirch u. a. m.
Unter den antiken Autoren- und Quellenwerken haben wir nur
dem Geographen Castorius, beiläufig 300 Jahre vor der Zeit des Ravennas,
(Peutinger-Karte) , eine sonderheitliche Anführung zubedacht, weil die
darin durchgeführte kartenmässige Verzeichnung, entsprechend der Kennt-
nis bis ins IV. Jahrhundert, unserer bildlichen Darstellung gemäss, auch
die neueste Ausgabe Konrad Miller (Ravensburg 1887, Atlas 1888) durch
Format, Färbung, Deutlichkeit, Preis am volkstümlichsten zugänglich ist.
Auf Castorius' Weltkarte reicht das östreichische Gebiet von Segment
III 5, Westen, Brigantio mit unbenanntem See, bis VIII 3, Osten,
Porolisso, Piti, Getae samt Ursprung des Agalingus im äussersten Nord-
osten. Doch ist anfangs ein Land-Zusammenhang von Nordwesten her
nicht gegeben bis Segment IV 2, Scarbia, und geht auch da zunächst
ostwärts und südostwärts nur eine Thal- und Strassenlinie bis Aeusis
und Tredente IV 3 hinab. Jetzt aber vor Ivavo IV 4 verbreitert sich
das Landgebiet von dem grossen schrägen Alpenzuge oberhalb Verona
bis zu den Tagliamento-Quellen, so dass nunmehr der Danuvius im Norden,
das Adria-Meer im Süden die Grenze bilden von IV 4 bis (mit) unten
Vn 1., oben VIII 3. Das Meer schliesst unten fast wagerecht das Land-
bild ab, parallel beiläufig verläuft auch die Donau oben. Jedoch gilt
der Meeresrand nur bis vor VII 2, vor Scobra, richtig [Scodra; von hier
ab, dem schmälsten Küstenstriche bei Spizza, Budua, Gattaro, Risano,
geht die östreichische Grenze, erst bei Ragusa merklich verbreitert, nord-
ostwärts hinauf über die Argentaria- Gebirge zu Pannonia inferior,
Danuvius, Amaxobii Sarmatae, VII 2. Von hier ab gilt nur des Haupt-
fiusses Nordstrand bis oberhalb [Drubetis um Turnu Severin VII 4, so
dass mit Ausschluss des Letztgenannten samt Abfolge (Amutria, Pelendova,
Castris novis, Romula die untere, Acidava, Rusidava, ponte Aluti, Burri-
dava, Castra tragana, Arutela, Pretorio) zu Ostreich nur mehr zälen:
das obere Strassengebiet Arcidava bis Tiuisco VE 3 bis 4, und folgends
auch das nächstuntere VH 4 bis VIII 3, Tierna bis Porolisso, endlich
vom dritten Strassensystem, der Drubetis-Linie, lediglich die Strecke von
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Ponte vetere ab, Cedonie, Sacidaua, Apula und Brucla bis Porolisso
Vni 1 bis 3. Dieses Porolisso ist mit Arcobadara der letzte, südöstlichste
Ort unterhalb der hier den Nordosten umgrenzenden Bastamer-Gebirge.
— Der Hauptfluss des Reiches, der Danuvius, erscheint zwar nicht
schon in in 5, wo der Rhenus; doch von IV 1 ab bildet er die meist
parallele Linie zum (nahen!) Nordmeere hinter den unbekannten Ländern.
Er weicht nicht schon oberhalb Aquincum V 4 merklich nach Süden ab,
sondern vor Vll 3, um endlich bei den Hostia fl Danubij hinter Tomis
ins schwarze Meer zu fidlen. Diese Haupt- Wasserlinie für Noricum,
Pannonia mit Jazyges, Moesia sup. und Dacia wird auf der Karte be-
gleitet (von Segment V 1,2 bis VI 4) durch zwei beiläufig parallele Strom-
striche. Am weitesten von Westen und Norden her kommt der Fl.
Sauve IV 5, aus dem Gebirge zwischen In alpe iulia und Tergeste, ober-
halb Longatico; nach weiterem Laufe umschliesst er mit zwei Armen
Siscia V 6, um sich unterhalb Saldis VI 3 zu vereinen mit dem nächst-
oberen Flusse. Dieser ist der Dravus, nirgend angeschrieben in der
Karte, entspringend aus den schroflFen Bergen zwischen Camunto und
Viruno V 2, so dass man eher an Mur oder Raab dächte, bei Petauione,
die Richtung etwas nordwärts einschlagend, um endlich von Saldis südlich,
doch oberhalb nördlich Sirmium VI 4 — straks westwärts ins adriatische
Meer zu feJlen. Streckenweise entspricht dies einer Kenntnis des Drinus
und INaro. Die Mündungsstelle ist zwischen Epetio und Narona, Bigeste
und Oneo oberhalb der Adria-Insel Tauris, welche eigentlich dem Tilurius
fl. zukonmit.^) Aus den Alpes der Blastami läuft noch vor Parolisso
westlich gleich drei anderen herab die in den Danuvius mündende Tissia
(vor dem Samos fl.) Der fl. Tiliabinte reicht mit seinen Quellen bis an
die Südhänge der Tauem bei In alpe IV 5. Der fl. Frigidus quillt aus
eigenartig geformten Bergen und fallt nach kurzem Laufe in ein ge-
sondertes seeartiges Becken zwischen Aquileia und Tergeste nahe dem
Meerstrand IV 5. Der Tilurius aus den Berghöhen unter Tragurium,
richtig Adrii montes zwischen Varvaria, Jonnaria, bis unter den Drinus
fl. VI 3, hat den einen Abfluss in den Portus Calonitanus, den andern
in den Epetius. Aus den Bergen zwischen Ad matricem und Pardua
fliesst nordaufwärts der nicht benannte Naro, hinter Ad turres, Dilunto,
um unterhalb Narona in die See zu münden VI 5. Dem Drilon
diesseits endlich entspricht jenseit der Silberberge der zwischen [Margum
und [Vinceia in den Danuvius eingehende [Angrus-Margus (Mlava?)
Vn 2. — Von Berg-Öestaltungen ist Castorius* Weltkarte am meisten
frei, das Wenige entspricht keiner wissenschaftlichen Anschauung.
*) Konrad Müler S. 23 Note, vgl. S. 58, 60, 81, 87, 111.
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Über die Grosse und Bedeutung der Ortschaften aber, wie sie um des
lY. Jahrhunderts Mitte galt (vicus, civitas, municipium, zuhöchst colonia,
mit oder ohne bekannte Tribus-Zuteilung) , empfimgen wir ein augen-
scheinliches Bild. Als erste und wichtigste Stadt des gesamten
ostreichischen Gebietes erscheint ohne Vergleich Aquileia. Ihr Zeichen
sind 3 Haupt-, 3 Nebentürme mit Mittelbau. Bauten mit Wasser-
Becken haben Ad aquas bei Sarmategte, Ad pretorium Pannon. sup.
und Dalm., alsdann fönte Timavi und Seruitio; drei Häuser Epetio,
drei TQrme mit Schartenmauem Ad matricem, zwei Häuser mit Mittel-
und Hinterbau Siclis, zwei Häuser mit wasserlosem Mittelbau Quaeri
Zwei Häuser sind das Zeichen von 43 Orten : Ad Hihio (kleinster Art),
ad Novas, ad Protorium in Libumien, Apula, Aquincum, Brigantio P.,
Bumo, Camunto, Celeia, Gomaco, Emona, Epitauro, Manaticus portus,
Jadera, In alperio, Inaronia (mit Hinterbao, samt Strandort am nächsten
Flusse), Indenea, Jonnaria?, Mursa maior, Napoca, Narona (mit Mittel-
stück), Oneo, Ovilia, Parentium, Petavio, Pola, Porolisso (mit kleiner
Mittelwand), Sabaria, Salona, Sardona, Sarmategte (mit Ein&ng),
Sarnade, Senia, Sirmium, [Singiduno, Siclis?, Siscia, Stanecli (mit
Hinterbau), Tarsatica, Taurunum, Tiuisco, Tragurium (zwei Häuser
mit Kuppelung), Tredente, Vindobona, Virunum. Ein Haus, aber breit,
hat Ivavo. Viele Orte von bedeutenden Bauresten wie Brigantio, Emo-
latia sind ohne Beibezeichnung^) ; allerdings gelten die Stationsabstände
in Mp. bezeichnet überall als die Hauptsache. — Gegenüber den dichtbe-
stellten Gulturstätten im Süden, besonders den dalmatischen, aber auch
noch in den Alpenländem, klafit eine grosse Leere schon nördlich der
Donau, gleich Ton Boiodurum hinauf; dies gilt noch greller von der
letzten Kulturlinie oberhalb des Donau-Südbuges hinauf bei Cirpi gegen
Bormanum, Rucconium, Docidava, Arcobadara, Carrodunum, Maetonium.
Zweimal in die Karte eingeschrieben erscheinen Tibiscum (VII 1 Tiuisco
nach Bubali X, nach Masclianis XIV) und Noreia (IV 2), beide in Nach-
barschaft;, aber nur letzteres unmittelbar und mit gleicher Meilenzal XIIL
Die antike Provinz-Zuteilung, sowie zum Schlüsse die moderne,
sind im Texte durch Abkürzungen angedeutet, welche wii* in Beilage C
ersichtlich gemacht haben. Diese Zeichen konnten kürzer sein, als in
Kieperts Atlas antiquus (Ausgabe 1892) mit dessen Ausdrücken Dac(ia),
Dalm(atia), Gall(ia) transp(adana), Germ(ania magna), Hist(ria), Ill(yricum),
It(alia), Libur(nia), Moes(ia), Nor(icum), Pann(onia), Raet(ia), Sarm(atia),
Ven(etia).
Nach den antiken Bezeichnungen lassen wir die neuzeitlichen
1) K. MÜIer S. 91—97.
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folgen in Bezug auf den einzelnen Ort, die ProTinz oder das Eronland
und schliesslich das Karte -Viereck (Buchstaben A bis J, a bis s).
Die zuältest genannten geographischen Objekte sind Volker und
Lander, nach diesen erst kommt c^e Reihe an Muss und Meer, G^birg
und zuletzt an die Städte, selbstrerstandliche Einwohner-Namen, ähnlich
Bumistae bei Bumum, Gomensii bei Gomidava u. dgl. Im X. Jahrhunderte
V. Chr^ Zeit der Homeriden, sind allerdings die Nachrichten so allgemein
gehalten, so unentschieden, dass yiel Deutlicheres sich nicht erkennen
lässt, als ein Hinweis auf die dem griechischen Culturbereiche yermöge
der Euxinos-Zuflüsse zugänglichere Osthälfte unseres Reiches; bekannt
und genannt sind da nur die Heneti (Venetae, die asiatischen?), weiterhin
die Thraci, Pannonii (als Paionii), die libumi einerseits, Agathyrsoi
anderseits, endlich die Rhiphaei und Hyperboraei. Inwiefern hiermit
die Bergländer mitbezeichnet sind, namentlich inbetreff beider letzterer
die Ostalpen, das Erz- und Riesengebirge samt Karpaten, sei dahin
gestellt. Im IX. Jahrhunderte erscheinen neu die Celtae, Scythi, Tyrrheni,
ohne dass eine genaue Gliederung gewonnen wird, höchstens dass den
Celtae etwa der Nordwesten zugehört, den Scythi der Osten, den Tyrrheni
etwa der Süden Ton Italien her. Aber zuerst taucht der Name des
grossen Flusses au^ Danuvius als Ister, über 700 Jahre vor dem Rhenus
(Hesiod). Im VI. Jahrhunderte werden genannt oder sind wenigstens
aus der Schilderung erschliessbar Adria {fieyciXi/i ^dlccaacc)^ Etrusci,
Galli (vgl. Keltoi, Keltike), Dlyricum (mit Libyrnis?), Ister (Danu-
vius), Italia (Hekatens, Aeschylos, Pindar). Das V. Jahrhundert bringt
an zehn neue Flüsse zu Völkerschaften, welche vorwiegend dem
alten Blyricum angehören; nur dass eben Etrusci, Heneti, Venetae,
Thyrrhenoi und Itah'a fort genannt bleiben; noch fehlt jede Stadt. Neu
erscheinen Agalingus, Angrus gleich Borysthenes, Earpis (Dravus?),
Danapris, Hierasus, Marisius, Tibiscus, Tyras fl., von Völkerschaften
Bullini, Katarbates (und Kauliakoi?), Getae, Hylli, Hyllaei, Moesi, Om-
brikoi (als Itali), Sarmatae, Sigynni, [Taulantoi, [Triballi; aber ausser
Corcyra undElektris ins., Pannonia?, Proteras?, Pythiaea? und dem Jonius
sinus zum ersten Male die Alpes, vormals vielleicht mitbemeint in den
Hyperboraei und Riphaei (Sophokles, Herodot, Euripides, Thukydides).
Das IV. Jahrhundert kennt an Völkern neu Albani, Ardiaei, Autariates,
Manioi, Nestoi, lauter Illyrer, keine neuen westseitlichen, aber von
Ländern, Inseln, Meerteilen Arkynia (Hercynia), Apsyrtides, Bavo, Cratea,
Germania, Istria, Manius sinus, Melita, Mentorides, Olynta, Pharos, von
Flüssen Danastris und Timavus im äussersten Nordosten, im hohen
Westen; endlich die ersten Städte, alle nur südliche, ün Adria-Gebiete
Albona, Batua, Bistue vetus, Butua, JBolentia, Narenum, Narona, Rhizi-
Pichler, Aiurtri* roman». 2
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nium (Aischines, Aristoteles, Theopompos, Pytheas, Skylax^). Das
in. Jahrhundert rückt von Adria (Adrii) aus in den Alpes weiter yor,
lernt den Benacus kennen, die Baeti, Lingones?, Boi, GkJlia, OrL^nia,
den Bhenus?, aber auch die ostsdtlichen Bastamae; endlich von Aquileia*
aus Noreia in Noricum, die erste alpenländische Stadt, die bisher nord-
lichste, aber dazu auch die südlichen Pola und Tragurium und einige
Delmatai (Eratosthenes, Kallimachos, Aristarchos, Apollonios Eh., Poly-
bios). Im n. Jahrhunderte scheint nur Issa, Tergeste neu in Kenntnis
zu kommen, gewiss hat man indess die bisherigen Begriffe vertieft und
verdeutlicht (Diogenes Laertius, Artemidoros, Sl^mnos). Was im L Jahr-
hunderte V. Chr. namentlich um Caesars geographische Errungenschaften
hinsichtlich Celtae, Germani, Rhenus sich gruppiert, betrachten wir hier
nicht weiter, weil wir die alte Zeit vor Caesar und Strabon uns mit
den polybischen Kenntnissen abgeschlossen denken.
Die neuzeitigen Ortnamen, aus Reichard, XJkert, Mannert, Forbiger
allgemein bekannt, die kroatischen, magyarischen, polnischen, slovenischen
mannig&ch verschrieben, sind seit 1850 herauf in vielen Gebieten be-
richtigt, namentlich seit die Occupation manche Umstände im romischen
Illyricum von dessen Hauptstadt in Dalmatia, Delm(in)ium, bis zu den
Gbiuen des Namen-Ursprunges hinab, mehr ins Licht gestellt hat. Wo
mehrere Namen für einen Ort angeftthrt erscheinen — ohnehin versteht
sich beim Neuorte oftmab besser das bei als das in — nämlich in
alphabetischer Abfolge, nicht etwa nach der Vorschlagszeit, wurden nur
die wahrscheinlicheren ausgehoben, nicht alle benannt, die veralteten
überhaupt fortgelassen, in die Karte eingetragen nur der wahrscheinlichste,
mit * bezeichnete Ort Viele Ortsbestimmungen weichen nur um Stunden
Abstandes von einander ab, wenige um eine Tagreise (bis über 65 Km,
340 Km); aber gar manche endgiltige Bestimmung mangelt noch
in Anwartschaft inschriftlicher Funde. Überhaupt stehen vöUig un-
bestimmte Orte XL dgL gar nicht in der Karte, der Text ist demnach
zabeicher bestellt. Am wenigsten genau sicher gestellt ist die Ver-
^) Was in der antiken Geographie unter dem Namen Skylax geht, entspricht
keineswegs bloss der ältesten vorherodotischen Zeit, in welche der erste, der sg.
echte, Skylax versetzt wird 521 — 485. Vielmehr ist es auch mit einem zweiten
Skylax, dem jüngeren des nächstfolgenden Jahrhundertes, nicht abgethan 423 — 402.
Sondern man wird nach dem Master dieses zweiten verbesserten Skylax noch
zwei Ausgaben veranstaltet haben, deren eine zu den Pytheas-Fahrten im Verhältnis
stehen könnte, die andere bis in die Zeiten des reisenden und thätigen Polybios
herabreicht. Auf diese Weise wäre der Spielraum aller Skylax- Varianten zwischen
Jahr 521 nnd 124, das Mittel (durch 397 Jahre) etwa 323. Zu erhärten aber wären
erst die Mittelstände zwischen den zwei beglaubigteren Grenzen, also Skylax
I 621—485, n 423-402, m 356—323, IV 174-124.
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breitung der Yolksstamme, besonders der sarmatischen. Hier gilt eben
zumeist die Mittelzeit und die yerhaltnismassig stärkste, längste, bekannteste
Ansässigkeit; das konnte in Karte und Text nur angedeutet werden.
Bekanntlich erscheinen manche Stämme, in Ptolemäus noch geläufig,
später nicht mehr oder an anderer Stelle. Völker oder Stänmie, teils
gleichen Wanderzuges oder gleichen, auch benachbarten Ansitzes in un-
gleichen Zeiten sind textlich mit Verweisen zusammengebracht. Von
einer, nach den Autoren mehr oder minder möglichen Beschreibung der
Ortslagen, Au&alung der Denkmäler, Andeutung der Geschichts-Ereig-
nisse ist abgesehen; eine zukünftige 6eo- und Topographie Ostreichs
zur Bömerzeit wird das zu bringen haben. Die Strassenlinien sind
nicht nach den natürlichen Thalbildungen gezogen, sondern nur den
benannten Orten in Kürze zugeleitet; die genaue AusftLhrung mit Rück-
sicht auf wirkliche Strassenreste und sonstige mit antiken Namen bislang
nicht bekannte Fundorte gehört in die Provinz-Spedalkarte. Insofern
ist der Gopist des Gastorius berichtiget, als derselbe manche Strassenlinie
an eine unzugehörige Strecke angeschlossen hat — Die neuzeitlichen
Autoren, welche in allgemeinen oder sonderheitlichen Werken und
Abhandlungen die antike Geographie der Länder des Kaiserstaates be-
rühren, sind in Beilage B zusammengestellt, von den einzelnen Unter-
suchungen, namentlich in Folgewerken, Schriften der Akademien, Kommis-
sionen, Gesellschaftien, Vereine u. dgL erscheinen nur die wichtigsten
aufgenommen.
Schliesslich wollen wir die peripherischen Merknamen (Orte, Flüsse,
Völker) anreihen, welche die Ghrenzen der Austria romana gegen die
auswärtigen Gebiete anzeigen. Und zwar wollen wir (von Süden aus-
gehend) den Bundgang machen nach Osten, Norden, Westen bis Süden.
Da stehen zunächst und zwar oberhalb des Breitengrades Ton Bom in
Daknatia (Illyricum) als Ghrenzmarken Butua mit Risinum, Rhizonicus
sinus, Acruyium, Decatera, [Alata, [Barbana fl. und alles um den [Lacus
Labeates: [Doclea, [Medeon, [Birziminium, [Ginna (letzte Linie die
Strasse von Risinium hinauf zwischen Leusinium und [Andarba durch
den Qsjx der Siculotae gegen den Lim-Fluss mit Domavia), [Salluntum,
[Varae, [Andarba, Siculotae, Autariatae, Tara, Oberlauf nur um Foca, [Muni-
cipimn S?, Glinditiones nordwestliche, Geraunü, Melcomani, Stanecli, Dae-
sitiates und oberster Dnnus, jenseit des Angrus-Gebietes Domavia an Drinus,
alles westseitliche Land, dann Ad Dnnum. Es folgt Pannonia inferior
mit Scordisd maiores an Drinus bis Kolubara, westlich von den [Tricor-
nenses, Savus fl. vor [Singidunum, Taurunum, oben Burgenae, Rittium,
Acmnincum. Hienach Moesia superior mit Apo unterhalb Arcidava,
Danavius fl. In Dada zunächst Tsiema, Ad mediam, Saldenses in Fort-
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ergfareckung aus Moesia, ad Paimonios, Sarmizegeihasa, das Praetorium
unterhalb Pons vetus, [Amtela oberhalb [Gastra Traiana und [Borridara,
endlich Serromm montes, darüber Alutus fi., Bamidaya; Sangidava,
Angostiae?. Die Ostgrenze b^innt: Dacia Apulensis erstreckt sich nach
Norden, darin zunächst: Praetoria augusta, Gaucalanda, Caucoenses,
Marisia fl^ Arcobadara an Samus fi., Dacia Parolissensis. Es folgt Sar-
matia, Alpes Bastamicae mit den Zuflüssen zu Jerasus, oberstes Pyretus-
Gebiet um Eolomea, westlich von G^emowitz, Maetonium im Tyras-
Danastris-Gebiete. * Es b^finnt die Nordgrenze noch höher im Dnjester-
Bereiche mit Garrodunum (eher Lemberg als Ejrakau), Sarmatici montes,
Bormanüm, Uscenum, Übergang ins Gebiet der Marcomani-Quadi (be-
ziehungsweise Germania) mit Granua fl., Aucha fl^ Marus fl., Luna silya,
oben Goistoboci, Vistula fl., Gotini, Vandalici m., Asciburgius, Sudeti,
Hercynia, Gabreta, unten Gomagene und Danuyius-Linie mit [Boiodurum.
Nach der Westseite herunter folgen nunmehr: Aenus fl., Joviacum,
[Pons Aeni, Jovavum, Scarbia^ Veldidena, Brigantium, Glunia (westlichster
Ort), Yipitenum, Venostae, Maia, Bauzanum, Endide, Samae, Benacus
lacus, alpes Jridentinae, Gamicae, Littamum, Aguontum, Loncium, Larix,
Sontius, Aquileia, Timaus, Tergeste, Adriaticum mare, Istria Yon Formio fl.
und AjTsia fl., Apsyrtides und Dalmatia mit Linie Issa, Ladesta, Melita
bis Epidaurum und Butua.
Jetzt möchte es auch erwünscht sein, soweit es der heutige Stand
der Erkenntnis gestattet , auf die' Frage zu antworten, welchen quellen-
massig genannten Inhalt die einzelnen Provinzen Dacia, Dalmatia,
Jazyges, Italia, Marcomani-Quadi, Moesia, Noricum, Pannonia, Baetia,
Sarmatia bieten in Bezug auf bewohnte Orte, Gebirge, Gewässer, Völker
\ind Einwohnerschaften.
I. Daeia.
Orte 62. Acidava, Acmonia, Ad aquas (Aquae), Ad medium. Ad
Pannonios,, Albumus, Anartorum yicus, Ampelum (Ganabae), Angustiae,
Apo, Apulum, Arcidava?, Arcobadara, Azizis; Blandiana, Brucl% Burtica;
Caucalanda, Gedoniae, Gertia, Gomidava; Docldava; Gkiganae, Germisara;
liargiana; Macedonica, Marcodava, Masclianae, Micia; Napoca; Optatiana;
Parolissum, Pocidava, Poüs Augusti, P. vetus, ponte Aluti, Potaissa, Prae-
toria augusta, Praetorium, Pyrustarum vicus; Bamidaya, Besculum; Sa-
cidava, Salinae, Sangidava, Sarmizegethusa, Singida va; Taurunum, Tibis-
cum, Tiema; Ulpianum; Valium romanum.
Berge 3. Aurifodinae, Bastamicae alpes, Serrorum montes.
Gewässers. Alutus, Berzovia, Danuvius, Marisia, Samus, Sar-
getiä, Tibiscus, Tisia.
Völker 16. Agathyrsoi, Albucensens, Anarti, Apulenses, Biephi,
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Gaucoenses, Gtetae yagae, Napucenses, Piti, Predavenses, Ratacenses,
Saldenses, Teurisci, Vandali, Venevi?.
n. Dalmatia (bez. Illyricam, Istria).
Orte 109, darunter der südlichste als Butua. I^ämlich Abendo,
Acmvium, Ad fines, Ad ladios, Ad libros, Ad matricem, Ad novas, Adiana,
Aemate, Aenona, Aequum, Alberia, Albona, Ancus, Andetrium, Apsorrus,
Apsyrtides, Arba, Arauzo, Arupimn, Argyruntum,' Asamo, Asseria, Au-
sangalio; Bariduum, Batua, BaYO, Bistue nova, vetus, Bivium, Blandona,
Brettia, Bromona (Promona), Bumum, Butua; Castra, Celadussae, Clam-
betae, Clissa, Colentum, Corcyra, Corinium, Cratael, Crexa, Curictae,
Curicum; Decatera, Delminium, Domayia; Elaphites, Epetium, Epidaurum,
Epidotium; Flanona, Fulfinium; Hadra; lader (lapydia), Issa [Istria;
Ladesta (libumia), Lissa, Lissus, Leusaba, Leusinium, Lopsica, Lo-
ranum; Magnum, Melite, Mentorides, Metiillum, Monetium; Naronsfc,
Nedinum, Novae; Ortopla; Pago, Pamodus, Pazina, Pelva, Pharia, Pharos,
Pprtunata, Praetorium, Pretorium; Quadrata; Raetiniuiü, Biditae, Bisinum,
Bomula; Salona, Salonianae, S^viae, Säpua, Samade, Scardona, Senia,.
Servitium, Siculi, Solentia, Spalatum, Stanecli; Tarsaticai, Tauris, Tituli,
Tragurium; Varvaria, Vegia, [Vicinium, Ulbo, Volcera, XJrbate.
Berge 10. Adrii montes, Albii, Argenti fodinae, Carusadius,
Clissa, Diomedis Promontorium, [Bertiscus, Promona, Bulsinius mons,
Scordisci montes?.
Gewässer 15. Arsia, Basante, Colapis, Drinus, Planaticus sinus,
lonius, Lugeum lacus, Oeneus, Nfvro, TarÄ?, (Tedanius) Telavius, Ti- .
lurius (Eüppius), Tisius, Titus, XJrbanus.
V 5 Ik e r 27. Ardiaei (Vardaei), Autariates, Bulini, Bumistae, Ceraunü,
Daesitiades, Dalmatae, Daorizi, Derdini, Deremistae, Derriopes, Devones,
Dindari, [D(i)ocleatae, Ditiones, ölinditiones, lapydes, Issaei, Istri, Libumi,
Katarbates, Mezei, Narenses, Pleraei, Eizonitae, Siculi?, Siculotae.
in. lazyges Metanastae.
Orte 9. Abieta; Bormanum?; Gandamum; Onagrinum; Pa(r)tiscum,
Pessium, Piarca; Trissum; Ziridava.
Berge 2. Carpatus? (Sarmatici m.), Valium romanum.
Gewässer 4. Crisia, Danuvius, Marisus, Tisia.
Völker 1. lazyges.
niyrieum (sieh Dalmatia; grosser Begriff Dalmatia, Illyris barbara,
graeca, Moesia, Noricum, Pannonia, ßaetia).
IT, Italia. (Gamia, GbUia transpadana, Istria.)
Orte 35. Ad fomulos. Ad silanos, [Ad tricesimum, Amulia?,
Aquileia, Avesica, Ausugo; Bauzanum; Gaprae, Camodum?; (Emona?),
Endide; Huvio ingido, [Forum iulii, Humago; Istria, [lulium camicum.
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lustinopolis (Aegida); Mala, Malum, Mutila?; Neapolis, Nesactinm, Nomen-
tana; Palatinin, Parentium, Pinquentom, Piranum, Pola, Pons Drasi,
P. Sonti; Quaeri; Sainmis, Samae, Sepomaia, Silyimn, Sublavio; Tergeste;
Timai fönte, Tridentnm; XJrsaria.
Berge 10. Alpes Gamicae, Alpis lulia, Garvanca, Carusadius,
CSlaudia via, Ocra, Polaticam Promontorium, Tridentinae, Venostae.
Oewässer 10. Adriaticum mare, Athesis, Arsia, Benacos lacos,
Brintia, Formio, Frigidus, Nincos, Sontius, Timaus.
Zwischen Sontius, Frigidus, Timaus in Ost, Tiliaventus in West,
ist keiner der Flüsse bei Aquileia benannt (ludrio, Natisone).
Völker 7. Anauni, Cami, Hunni, Longobardi, Stoeni, Taurisci,
Venonetes.
T. Marcomaiii-Qnadi. Enthalt mit Sarmatia die nördlichsten
Fundstellen des Beiches und im Gegensatze zu Dalmatia, Italia (mit den
niedrigst gelegenen 30 — 31 Seestädten Butua, Acruvium, Decatera, Ri-
sinium, Epidaurum u. s. w. bis Tergeste, Aquileia) die höchst belegenen
Wohnorte, wie heute Ostreichs höchstgelegene Stadt Wintersgrün, 1028 m.
Orte 11. Anduaetium, Asciburgium; Budorgis; Coridorgis; Eburum,
Eburodunum; Felicia; Marobudum, Mediolanum, Medoslanium; Phurgisatis.
Berge 8. Gkibreta, Hercynia, Luna mons, Rugusci, Suddi m.,
Sudeti, Sarmatici m., Yandalici m.
Gewässer 8. Albis, Aucha, Campus, Gusus, Duna, Ghranua,
Marus, Yistula.
Völker 20. Adrabae?, Boü, Bumistae, Campi, Cotini, Corcontü,
Marcomani (Maraharii mlat.), Osi, Quadi, Racatae, Sigipides, Suddi, Silingi,
Singones, Tagori, Taracatriae, Tecucsi, Vandali, Volcae, Tectosages.
Tl. Moesia.
Orte 7. Apo, Arcidava, Azizis, Berzovia, Caput bubali, Centum
putea, Zurobara.
Berge 1. Mons aureus-Fortsätze?
Gewässer 8. Apus, Berzovia, Danuvius, Dricca, Drinus, Marisia,
Tibiscus, Tisia.
Völker 3. Albucenses, Biephi, Saldenses.
YJl. Noricmn. Wenn Ostreich das bergreichste Land nach der
Schweiz heisst, so hat Noricum mit Raetia (bez. Italia) daran den HauptanteiL
1. Noricum mediterranemii.
Orte 34. Ad medias. Ad pontem2, (Ad silanos), Adrans, Ad vice-
simum, Aguontum, Alpe in?; Beliandrum; Candalicae, Celeia, Colatio;
Emolate; Ghrayiacae; Immurio, luenna; Larix, Littamum, Loncium,
Lotodos; Matucaium, Monate; Noreia; Poedicum, Pultoyia; Ragando,
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Sabatinca, Saloca, Santictiin, Solva; Tartorsana, Tasinemetom, Teomia;
Virunum, Yiscellae, XJpellae.
Berge 6. Gamicae alpes,' CairaiicaSy lulia vallis, luliae, Noricae
alpes, Tanris, Tallnm.
Gewässer 8. Adsallata, Arrabo, Gorcora?, Dravns, Licas, Moros,
Noams, SavosP.
Völker 6. Ambidrayi, Ambilid, Arayisci?, Avares, Boii, Honni,
Lingones, Norici, Taorisci.
2. Noricam ripense.
Orte 30. Ad Anisom, Alpe in, Arlape, Astora; [Boiodorom,
Gitiom, Gomagene, Gocollom; Elegiom, Esc; Fafiana; Gkibromagos; lo-
viacom; Laciace, Laco felix, Laoriacom, Lentia; Namara; Ovilava; Piro-
torto, Pons Ises; Stanacom, Stinate, Sorontiom ; Tamtoto, Tergolape,
Trigisamom, Totatio; Yetoniana, Vocariom.
Berge 1. Getms (Gitiom).
Oewässer 7. Anisos, Arelape, Danoyios, Isis, Isontos (Ivaros),
Trigisamos.
Volker 13. Alaoni, Ambisontes, Avares, Bisonti, Boii, Gamoti?,
Eravisci?, Halaoni, Honni, Longobardi, Bogii, Rogosci, Sevaces, Soaneti?,
TordlingL
yin. Pannonia.
1. inferior.
Orte 74. Acomincom, Alisca, Alma, Alta ripa, Altina, Altinom,
Annamatia, Antiana, Aqoincom, [Aoreos mons; Basante, Bassianae,
Bononia (Malata), Bodalia, Borgenae, Gampona, Gariniana, Gastra ad
Hercolem, Gelena, Gertissa, Gibale, Gimbriana, Girpi, Gomacom, Gocciom,
Gosom, Drinom, Donatiana, Fines o., Floriana, Fortianae, Fossae; Genesis;
Hercolia (Ghursiom); lasolones, Idiminiom, Incerom, Intercisa, lovalia,
loTia obere, Labores, Leotoanom, Limosa, Locos felix o., Logio, Losso-
niom, Malata (Bonana), Mariniana, Marsonia, Matrica, Metobaris?, Morsa,
Morsella ontere; Noyiciana; Onagrinom?; Picentinom, Pons mansoetina,
sociorom; Bittiom; Saldae, Serene, Servitiom, Sirmiom, Sopianae, Spaneta,
Stranianae; Taoronom, Teotiborgiom; Valla romana, Vereiae, Vetos
salina, XTlcisia, Urbas, TTlmos o.
Berge 4. Aoreos mons, Alma mons, Glaodios mons, Scordisci montes ?
Gewässer 11. Almos, Bacontios, Basante, Dravos, Drinos, Hiolca
palos. Ister, Patissos, Savos, Tisia, Urpanos.
Volker 5. Amantini, Arayisci, Herconiates, Honni, Scordisci.
2. Pannonia snperior.
Orte 73. Acervo, Adaiom, Adzao, Aeqoinoctiom, Afica, Alano,
Andaotonia, Aqoae yivae, Aqoae Balissae, Aqoae lassae, Arrabona,
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Arrabonem ad, Atrans, Bolentimn, Brigetio, Gaesarianae, Gamodam, Gar-
nnntum, Garrodanum, Grispiana, Gracimn, Grumerum; Emona; Fines,
Fleonim ad; Gai villa, Geralata (Gbilacas), HaUcanmn, lovia, lulia alpis,
Latobicorum praetorium, Lentulae, Longaticnm, Lagetun ? lacos ; Menneianae,
Mesiaianae, Mogentianae, Mores ad, Metallmn, Marsella, Maroela; Nau-
portus, Neviodanam; Osones ; Pireta, Poetovio, Populi, Praetoriom, PaltoTia,
Pyrri; Qaadrata 2; Bamista, Rispia, Bomala; Salae, Salva, Salyia, Savaria,
Scarbantia, Silacene, Sirota, Siscia, Sonista, Statuas ad ; Tricciana, Trigi-
samum, Valcum, Varianae, Villa Ghd, Vervis?, Yindobona, XJlmas.
Berge 5. Garvancas, lulia alpis, Getius, Glaudius mons, Pan-
nonicae alpes.
Gewässer 17. Agaunus, Almus?, Arrabo, Bathinus, Golapis, Gor-
cora, Danuvius, Dravus, Ister, Lugeum lacus, Murus (Noams), Oeneus,
Pelso lacus, Savaria, Savus, Scamiunga, Trigisamus, ürpanus.
Volker 21. Amautiui, Andiantes, Azali, Boü, Breuci, Golatiani,
Gytni, Eravisci, Hercuniates, Hunni, lapodes, lasi, Latobici, Osii, Oseriates,
Rugii, Savaces, Scordisci, Serapili, Serreti, Taurisci.
IX. Baeüa.
Orte 10. Albianum, Brigantium, Glunia, Masciacum, Matreium,
Sabatum, Scarbia, Sublavio?, Veldidena, Vipitenum.
Berge 3. Alpes raeticae, yenostae, Glaudia via.
Gewässer 5. Aenus, Athesis?, Dravus, Isarcus, Licus.
Völker 7. Ambilici, Anauni, Benlauni, Breuni (Breones), Nan-
tuates, Pyrrusti, Baeti (von ihnen der Name des Gastrom Teriola, Teriolis
und des Landes?).
X. Sarmatia.
Orte 8. Bormanum, Garrodunum, Glepidava, Maetonium, Poddava,
Rucconium, XTscenum, ZiridavaP
Berge 3. Bastamici montes, Garpatus m., Sarmatici montes.
Gewässer 10. Borysthenes, (Danapris, Danastris, Tyras), Grisia,
Granua, Danuvius, Hypanis (Bogus), lerasus, Marisus, Patissus, Tiana? zu
Vidasus, Tisia, Vidasus, Vistula.
Völker 11. Anarti, Bastamae (Blastami), Biessi, Budini, Garpi,
Goistoboci, Gotini, Navari, Skythi, Teurisci, VandalL
Betrachten vrir die geographisch - ethnographischen Objekte als
Ganzes, ohne die Grenzscheiden der urzeitigen Provinzen oder provinz-
artigen Einrichtungen, so kommen wir zu folgenden Ergebnissen. Die
Berge, zeitens der ersten Kenntnisse zusammenge£ELSst als Riphaei oder
Hyperboraei montes, darnach als Alpes deutlicher geschieden, sind immer-
hm durch etwa 40 Bezeichnungen gesondert worden.
Berge. Adrius, Albius, Almus, Alpes (Bastamicae, Gamicae, Juliae,
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Lepontinae, Noricae, Pannonicae, Baeticae-Yenostae, mit In alpe und
alpe Rio . . .), Appeninos, Argentaria, Aareus, Aurifodinae, Bastornici
montes, [Bertiscas, Bnlsinius, Garavancas^ Garosadios, Garpathos, Getius,
Claudios, GUssa (Glissura), Diomedis Promontorium, Gkibreta, flercynia,
Hyperboraei, Luna, Ocra, Pirum, Promona mons, Polaticum Promontorium,
Biphaei, Bugusci, Sarmatici und Scordisci? montes, Secusco, Serrorum
montes, Sudeti, Tauris, Tullum, Valium romanum?, Yerucca. Die höchst-
gelegenen bewohnten Orte (im Bereiche der Alpenstrassen in 878 bis
2540 m. Höhe) dürften gewesen sein : das In alpe vor Juvayum, Matreium,
Yipitenum, Pirum Summas alpes, dann Littamum und die Bergwerksorte.
Bergwerke, Heil- und Nutzwässer. Aquae, Argentaria,
Auri- und ferri-, metalli-fodinae, Salinae, Salina vetus; vgl. Halauni
Gewässer. Das Adria-Meer zalt sichere Buchten bei Gradus,
Tergeste, Piranum, Pola, Tarsatica, Guricum, Apsorrus, Yegia, Argyruntum,
Aenona, Scardona, Tragurium, Salonae, Siculis, Spalatum, Epetium, Oneum,
Pharos?, Gorcyra, Epidaurum, Bisinium, [Decatera, Acroyium und Butua.
Yon den 1550 Em. Küstenlandes kommen 1100 auf Dalmatien. Flüsse,
Bäche. Für ungefähr 75 Objekte giebt es an 92 Namen. Adsalluta,
Aenus, Agalingus* (Nebenname), Agaunus, Akylina^, Albis, Almus,
Alpis*, Alsa, Aluta, Angrus, Anisus, Apus, Arelape, Arion, Arrabo,
Arsia, Atagis, Atamine*, Athesis, Aucha; Bacuntius, Basante, Bathinus,
Berzovia, Bogus, Borysthenes, Brintia, Bugon, Byrrus; Gampus, Glaois?,
Colapis, Gorcora?, Grisia, Gusus*; Danapris*, Danastris, Danuvius, Daros*,
Dravus, Dricca, Drinus, Duria; Fiutausis*, Formio, Frigidus; Gerasus,
Granua; Hadrias* Hierasus "*", Hilara, Hippus (Tilurius), Hypanis; Jerasus,
Indenea, Isarcus, Isis, Isontus, Ister ^, Ivarus; Earpis^; Licus?; Margus,
Marisia, Marus, Medoacus, Murus; Narabon*, Naro, Natiso, Nedad?,
Ningus, Noams*; Oenens, Partissus*, Pyretus; Rhenus; Sala?, Samus,
Sargetia, Savaria, Savus, Scamiunga, Sontius; Tara?, Tausis*, Telavius,
Tibiscus, Tilurius, Timavus, Tisia (Patissus), Titus, Trigisamus, Tyras;
endlich Yaldasus, Yiadua, Yis(t)ula, Urbas, Usca? Deutlicher stehen
in der Benennung die westseitlichen Flüsse, als die ostseitlichen. Hier
ist der äusserste: [Borysthenes, gleich Danapris, Dnjepr mündet in
[Euxinus oberhalb [Garcinae; es folgt herüber gegen Westen Hypanis,
gleich Bogus, Bug, oberhalb Lemberg nordwärts, mündet in [Euxinus
bei [Olbia; darnach Tyras, gleich Danastris, Denastus, Dnjester, mündet
in [Euxinus bei Tyras; hienach Pyretus, gleich Poras, Prut, mündet in
Danuvius oberhalb [Dinogetia; endlich Hierasus, gleich Jerasus, Ararus?,
Sereth, der südlichere längere (denn der nördlichere, kürzere geht in
Dnjester), mündet mit Museus (Buzeu) in Danuvius zwischen [Dinogetia
und [Polonda?. Nächst Alutus, mündend bei [Securisca, folgen jetzt die
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Zuflüsse Marisia (Marosch), Grisia gL Gresia, Ghissia, Gerasos? (Eoröscli)
in Tisia (Theiss).
Von den Gewässern gehören beinahe alle dem Pontos euxinos an.
Mit Aasname von Albis (mare germanicom) Yiadua, Yistola (m. suebicmn)
und den für mare adnaticum znteilbaren Alsai Arion, Atagis, Arsia,
Formio, Prigidus, Hippus (Tilurius), Isarcos, Medoacos, Naro, Natiso,
NiDgus, Sontius, Telayins, Tiliayentos, Timavus, Titos zalen alle zmn
Dannyins, welcher, die längste Flosslinie bildend (1313 Ejn = unter
1000 milia passuum von 2856 in Europa) von [Boiodurum, Stanacum
bis Taurunum, Tsiema unterhalb Ad medias, die Bereiche von Noricum,
Marcomani-Quadi, Pannonia, Jazyges, Moesia 940 Em mit 46 Städten
(13 diesseits) bespült, aber auch aus Baetia und Dacia Zuschuss erhalt;
Tyras (Danastris) und Borysthenes (Danapris) gehen unmittelbar in
Euxinus. Der Rhenus, nur von Chur bis Rheineck, Sargans die Reichs-
Grenze bildend gegen Lichtenstein und Schweiz (41 ab 34 Km = 5.589
geogr. Meilen, ungefähr 28 milia passuum) ist gleich Albis dem mare ger-
manicum zugehörig. Meist geben die Flüsse den orteyerbindenden Strassen
die beste Richtung; so fliesst z. B. der Aenus (bei einer Lauflänge von
505 Km) von oberhalb Veldidena bis [Boiodurum an 4 genannten Ort-
schaften vorbei, Alutus in Dacia (542 Km m. Schyl) an 3 von Praetoria
augusta bis Pons vetus; Arrabo in Pannonia sup. (256 Km) an 4 von
südlicher bis nördlicher Arrabona, Danuvius (1330 Km) in Noricum von
[Boiodurum bis Astura an 10, als dann in Pannonia, Jazyges, Moesia, Dada
von yindobona bis Taurunum und Diema an 35; Dravus (720 — 749 Km,
334 diesseits) in Noricum von oberhalb Littamum bis oberhalb Juenna
und Colatio an 4, in Pannonia von Poetovio bis Labores ausser Mursa
an 17, zweitlängstes Alpen thal in Europa 334 Km; Marisia (876 Km)
in Dacia, Moesia von Salinae bis Partiscum an 9; Savus (712 Km) in
Pannonia von oberhalb Emona bis [Singidunum an 12 ; Tisia (1358 Km),
in Sarmatia, Jazyges, Moesia von etwa Rucconium bis Acumincum an
c 4, Urpanus (198 Km) in Dalmatia, Pannonia von Matricem bis Urbas
an 4 u. s. w. Während Atagis (230 Km) noch an 5 Orten vorbeigeht,
Aluius (mit Schyl 542) an 2 bis 3, Tissia (trotz langen Laufes 1358 Km^)
nur an 3, Danastris (468 von 1100 Km) nicht sicher an 3, ist der Bug
oberhalb des Danastris und der Ghrenzfluss Judrio bei Aquileia (in
Sdobba) noch namenlos.
Die Inseln gehören mit einer Ausname, Metubaris zwischen
Bacuntius und Savus, zur Adria: Apsorrus, Apsyrtides, Arba, Bavo,
^) Der prähistorische Lauf kürzer und kleiner in Ausbreitung mit Bücksicht
auf den jetzigen Unterlauf des alten Donaubettes von Török-Becse an, um Candamum ?•
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27
Brattia, Geladussae, Golentum, Gorcyra, Cratea, Crexa, Gnrictae, Elaphitee,
(südlichste aller Inseln), Ercronis, Issa, Ladesta, Lissa, Macedonica?,
Melite, Mentorides, Metubaris? (nördlichste im SaTos), Pamodus, Phavia,
Portunata, Pnllaria, Sepomaia?, Sissa? Solentia, Taoris, TTlbo, Ursaria.
TJnbenannt sind alle Donau-Inseln (in Prater, Lobau, Schutt, Sz. Endre,
Csepel, Margitta u. s. w.). Yon den Halbinseln Istrien und Sabioncello
ist letztere, bewohnt von den Daorizi, gelegen zwischen Narona, Corcyra
nigra und Meleda, ohne bekannten antiken Namen.
Meerbusen und Häfen, alle im mare hadriaticum: Adriaticus,
Epilicus bei Jader, Epetius bei Salona, Flanaticns, Jonius, Libumicus,
Polaticus, Rhizonicus, Salonitanus (Galonitanus) ; grossere Golfe bei
Tergeste, Piranum.
Seeen: Acronius (gleich Brigantinus, Venetus), Benäcus, Lugeus,
Pelso, der obere, der untere. Wenngleich solche Veränderungen nicht
vorausgesetzt sind wie beim Südersee Mevo, welcher im Altertum noch
Landsee war, so föllt doch au^ dass ganz ungenannt sind jene bei [Be-
daium, Teumia, Santicum, Saloca, Juenna, Emona, Ad libros, also Aber-,
Achen-, Atter-, Ghiem-, Gosau-, Grundl-, Hallstätter-, Karst-, Langbat-,
Matt-y Millstätter-, Mond-, Ossiacher-, Traun-, Veldeser-, Waller-, Weissen-,
Wocheiner-, Wolfgang-, Wörther-, Zeller-See, alle Karpaten-Seeen etc.
Sümpfe: Hiulca (Ulcaei, Volcae).
Thäler: 7allis cariniana?, iulia, largiana.
Völkerschaften und Stämme und Ort-Umwohner. Wir
zalen deren an 260, wovon allerdings an 26 nur Einwohner, Umwohner
des Ortes sind, an 30 nur Wortformen für die gleiche Namensbezeichnung
vorstellen. Mitgezalt sind auch die Namen der 6 Hauptvölker Daker,
Germanen, Illyrer, Italiker, Kelten, Sarmaten: [Acroceraunii, Adrabae-
Gampi, Adrii, Aematini, Agathyrsoi, Agravonitae, Agriani, Alamani, Alani,
Alauni, Albucenses, Amantes, Amantini, Amaxobii, Ambidravi, Ambilici ^
Ambisontes, Amicensos, Anartes, Anartophracti , Andiantes, Anauni,
Andizetes, Ansates, Antai, Aorsi, Apulenses, Aravisci, Ardiaei, Arivates,
Arymphaei, Asciburgi, A vari, Assessiates, Asseriates, Avendeatai, Autariates,
Azali; Baemi, Baiuvari, Bandeloi, B(l)a8tamae, Batini, Bebii, Belgites?,
Benlauni, Beowindi, Bessi, Biengitae, Biephi, Biessi, Bohemi, Boi(vari),
Budini (Bodini), Breones, Breuci, Brigantini, Bullini, Bulliones, Buri,
Bumistae; Galucones, Camuni, Garantani, Gami, Gamutes, Garpi,
Gatali, Gatarbates, Gatari, Gaucalandae, Geltae, Gaucoenses, Geltogalli,
Genni, Geraunü, Ghatti, Giagisi, Gimbri, Goconnetes, Goistoboci, Goletiani,
Golapiani, Golatiani, Gomensii, Chorwati, Gongri, Gorcontii, Gorinenses,
Comacates, Gotini, Gotensii, Cytni; Daci, Daesitiates, Dagae?, Dai?,
Dalmatae, Daorizi, Daorsi, [Dardani, Derdini, Derii, Deremistae, Deriopes,
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Devones, Deuri, Diasiates, Dindari, Ditiones, pDocleatae, Domavicenses;
Enchelees, Eneti (Heneti), Eravüici, Eiansci; Frand?, Fulsinates; Oenauni,
G^pidae, Germani, Getae, Glinditiones, Gbti, Gtotini, Grabaei; Halauni^
Halori, Hamoxoeci, Harpii, Herconiatae, Hercynii, Hermunduri, Hemli,
Hirri, Hnnni, H7lli(ni), Hyperboreai; Jadertini, Japides, Jasi, Jazyges,
Illyri(ci), Isarci, Issaei, Istri, Itali, Juthungi; Eabessoi, Eoboti, EoÜiini;
[Labeatae], Ladini, Langobardi, Latobici, Libumi, Licates, Lingones,
Limigante«, Lisii, Lupiones, Lugii, (Lygii); Macrocremnii, Maezaei,
Magnioi, Manioi, Marahari, Maraharii, Marcomani, Marsigni, Marsugi,
Mazaei, Melcomani, Metanastae, Mezei, Moesi, Moeniinoi; [Nantaates,
Narenses, Naresi, (Nariski), Navari, Nedinates (Neditae), Neurentam,
Nestoi, Neuri, Norici; Obri, Olanna, Omblones (Ombrones), Osanes, Osi,
Osenates, Osones, Osiarogoti, Ozali; Pannonü, Pasini, Patavicenses, Peucini,
Picenses, Piengitae, Piephigi, Pitt, Pleraei, Porolissenses, Potulatenses,
Praedayenses, Pyrrei, Pyrastae; Quadi; Bacatae, Baeti, (Baetoromani),
Batacenses, Baosci, Bhatacensü, Biphaei, Bizonitae, Boxolani, Bonticleioi,
Bugii, Bugosci; Saboci, Salassi, Saldenses, Sardeates, Sandnzetes, Sauro-
matae (Sarmatae), Sayaces, Scirtones, Scirri, Scordisci, Scythae, Semnones,
Serapili, Serretes, Serbi, Sem, Sesarethae, Sevaces, Siculi, Siculotes, Sigi-
pides, Sigynni, Silingi, Sinduni, Slavi, Sloveni, Sorbi, Spori, Stoeni,
Stlupini?, Suanetae, Suddi, Sudini, Suabi (Suebi); Tagori, Taracatriae,
[Taulanti, Taurisci, Tauroscythae, Tectosages, Tecucsi (Teracati), Teurio-
chaemi (Teurisci), Teutones, Thraci, Thyrsagetae, Thyrseni, Tolenses,
Transpadani, 'ftauaoi, Triballi, [Triconenses, Tridentini, Tuliasses?,
Turcilingi; Vagae?, Yandali, Varciani, Vardaei, Varisti, Venadi (Venavi),
Venetae, Venevae, Venonetes, Venostae, Vikfcosati, U(n)gri, Vindelici,
Vindi(li), Vinide, Visigoti, Volcae; Winidae; Zemenses.
Der Völkerschaften sind eigentlich nur vier, nämlich (im All-
gemeinen gesagt) aus dem Süden die Illyrer, die Italiker, aus dem Norden
die Kelten, die Germanen ; doch können wir dieselben scheiden in sieben
Haupi^ruppen ab Daker, Dalmater, Italiker, Marcomano-Quaden, Noriker,
Pannonier, Baeter, Sarmaten. Deren Unterteilungen sind dann jene
Gau-Verwandtschaflien bis zu den Fluss- und Thalanwohnern und Gemeinde-
Ansässigen, die wir oben genannt haben. So sind die Acroceraunii
Illyrer, Dalmater, die Alamani Germanen, Baeter, die Alauni und Ambi-
dravi Kelten, Noriker, die Aravisci Kelten, Pannonier.
Schon jenseits der Grenze unserer Zeit-Abschrankung stehen die Slayen
und die Magyaren, Finno-XTgrier des Urals oder Turko-Tataren, um 836 an der
Unterdonau erscheinend, 862 das Prankenreich berührend (erste Nennung
Ungri bei Pertz I 53, 56, 68, 96, vgl. Löher, DjMyy, Vambery, Zichy).
Wenn Ostreich an Einwohnern zalt 41384956 (mit Bosnien-
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Herzegowina 42927296, ein Neuntel Europas), gehabt hat im Jahre 1801
nur 25 Millionen (Europa 175 g^en dermalige 392), so schliesst sich
nicht ohne Weiteres: Differenz in einem Jahrhunderte 18 Millionen, in
10 J. 180, in 20 J. 360 Millionen, weil die negativen Werte nichts
vorstellen und die Gfebietsveranderungen nicht geometrischen, sondern
politischen Gesetzen unterli^en. Wol aber könnte als gewiss erachtet
werden, die Dichte der Bevölkerung auf 1 Quadratmeile Grundes von
jetzt (grösste Dichte in XTnteröstreich 6469, Schlesien, Böhmen, geringste
in Salzburg 1257, Tyrol, Kärnten) sei nicht einmal auf die Hälfte zu
stellen (21 Millionen E.), höchstens etwa auf das Yiertteil mit ungefähr
10 Millionen. Übrigens wäre selbst die Aufteilung dieser Ziffer auf
200 — 260 grosse und kleine Völkerschaften recht müssig, weil wir über
antike Yolkszäldaten gar nicht verittgen. Das Verhältnis 67 * 80 E. auf
den Quadrat -Kilometer wird sich in weiten Strecken, in stadtfemen
Gtebieten auf das Zehntel verstehen.
Dem Sprachklange nach sind die Bezeichnungen der Orte gewält,
soweit ohne einzelweise Untersuchung sich das für die lateinischen Listen
behaupten lässt, und ohne anderweitige Umfrage nach den vorgefundenen
volklichen Benennungen, hauptsächlich nach folgenden Gesichtspunkten:
Bau, Neubau: Gastra (als Bömercastelle gelten viele alte Burgen
wie Ambras, Gastellrutt, Säben u. a.), curta, fomuli, fossae, mures,
novae, pons, publicanos, praetorium, quadrata, statuae, salva, silanos,
tituli, turres, Neapolis, Novicianae, Noviodunum.
Götter und Helden: Dianam, Diomedes, lovalia, lovavia, lovia,
loviacum, Herculia, castra ad Herculem.
Lage, inbezug auf Berghöhe, Flachfeld, Grenzen, Metall- und
Salzwerke, Bergwerk, Ofen: Alta ripa, Altina, Altinum, Gampona, fines,
fomulos, Intercisa, Medias, Montana; Argentaria, Auri-, Ferri- Metalli
fodinae, Salinae, Salina vetus.
Personen, besonders der Kaiser: Aelia (Mursa), Augusti und
Drusi pons, Aurelia (Napoca); Glaudia (Celeia, Savaria, Virunum), Gris-
piana, Floriana, Gai villa, Gaesariana; Flavia (Sirmium, Solva); Julia
(Emona), lustinopolis, Septimia (Aquincum), Valeria, Ulpiana traiana
(Napoca?, Poetovio, Sarmizegethusa), Via Glaudia, Gabiniana, Traiana.
Pflanzlichem: Larice, malum, pirum, p. tortum, ulmos, matri-
cem (Baum, Bär, Maultier?).
Strassenbau und Herbergen: Aequinoctium?, Bibium, flexum,
nonmn, quatuordecimum, vicesimum, undecimum.
Volk und Stamm: Anartorum und Pyrrustarum vicus, [Boio-
dunun, Latovicorum praetorium, Pannonios, Noreia.
Wässer: Aqua wie oben, Aquileia, Aquincum, Arrabona, Drinum,
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Inunurio, Ises pons, Frigidas, Tilari pons, Timan fons, Sonti p. Kein
Ort in Ösiareich heisst nach Dannvins, Rhenus. Bei Gamontam, zwei
SchiSerstanden abwärts von Vindobona, geben die ohne Zweifel benützten
Jodquellen kein Namenmotiy wie bei Aquae als Baden.
Ziemlich häufig ist die Beibezeichnong mit ad (42 Orte) von Ad Anisnm
bis Ad Zizio nach Bau (Amthaus, Brücke, Turm, Werkstatt, Zollhaus),
Baumwerk, Berg, Fluss, Gottheit, Grenze, Strassenabstand, Volk, Wasser u. dgL
Manche geographische Objekte besitzen ausser dem einen Namen
noch einen zweiten, einen dritten, ganz verschieden klingenden und dies
r^ zur Untersuchung an, inwiefern die Form nur einem Teile des
Objektes, diesem nur in einer gewissen Zeit oder von Seite eines ge-
wissen Schriftstellers oder seiner Schule zukommt ; ein grösserer Teil der
Varianten ist freilich bloss Abschriftfehler des Buchschreibers, Stein-
metzes, Metallgraveurs, Thonformers. Aber missyerständliche Ausl^ungen
haben ohne Zweifel manches verdunkelt. So kommt der Donau Danu-
yius und Ister zu; aber der erstere erscheint später und gilt mehr dem
Oberlaufe, der letztere ist der altere, gilt zuerst dem ganzen Laufe und
erst später dem Unterlaufe ausschliesslich. — Während Eisak, Isonzo nur
einen Namen zu haben scheint, Isargus, Sontius, besitzt Dnieper 2, Bo-
rysthenes, Danapris, heisst Enns Anasus, Anisus, Inn Aenus, Enos, Mur
Murus, Noams?; Save hat 3 Namen, Sauve bis Sauus; Bosna 4, Basante
bis Yaldasus; Weichsel, Bisula bis Visula; Dnjester 5, Agalingus bis
Tyres; Pruth, Gerasus bis Tausis; Raab, Arabo bis Narabon; Salza 6,
lovavus bis luvaron ; Etsch 7, Aeusis bis Hadrias ; Alt 8, Aluta bis Flutausis;
Drau 9, Alpis, Daros bis Earpis; Theiss gar 12, Gusus bis Tysia, in
deren 9 wenigstens das Tis steckt. Von Städten giebt es der einnamigen
yiele, so Aquileia, Gamuntum, Lentia, Tergeste u. s. w; 2 Namen hat
Innsbruck, Yeldidena, Yetonina; 4 Oili, Galeia bis Zellia; Br^enz,
Brecantia bis Brigantium; 5 Laibach, Aemona bis Haemona, Ofen,
Acincus bis Aquinquum, Salona, Galona bis Salones, Zolfeld, Berunion
bis Yirunum; 7 Salzburg, lopia bis luvense; 8 Pettau, Patabio bis
Potobion; Yarhely, Gtermigera bis Zermizirga; 9 Bisano, ßhizon bis
ad Zizio ; 10 Thorda, Patabissa bis Potaissa; über 20 hat Szony,
Bargitio bis Yirgitio, die grösste Anzal die Beichshauptstadt Bendobona
bis Yinnomina, deren 15 das yi, 10 das yin haben. Ob als echteste, älteste
Form gelte Yianiomina, wegen des keltischen mina (Forbiger 471 Not 54),
steht dahin. Mit Einklang Yin haben wir wenigstens 27 antike Orts-
namen Yinceia bis Yinundria, ein Yindobalae in Britanien als sicherstes
Gegenzeichen gegen Vindi; mit dem kurzen o Ähnliches in Arraböna,
Augustoböna, Iuliob5na in Gallien, die Frisiabones; anders Alböna, Flavöna.
Als wichtigste, wichtigere Orte gelten diej^iigen, welche aoa-
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gezeichnet sind durch das hohe Alter der Nachrichten, durch die FtÜle
derselben, durch die historischen oder industrielen Erinnerungen, durch
die Umfänglichkeit der Baufiinde. Obenan stehen Aquileia und Salona.
Von den Strassen- als Postorten stechen die in Gastorius' E[arte bildlich
unterschiedenen her?or, mindestens aus zwei Richtungen laufen die
Linien auf dieselben zu, die Anzal darüber hinaus bezeichnen wir mit
3, 4, 5. Von 5 Richtungen her Strassenziel sind : Apulum, Sirmium, Mursa,
Yirunum; von 4 Antianae, Aquincum, Arrabona, Geleia, Qunia, Gomi-
dava, Delminium, Emona, Florianae, Ovilaya, Savaria, Scarbantia, Siscia,
Sopiana, Vindobona; von 3 immerhin 60 — 70 Orte, wie Acerbo, Ad-
zizium, Aequum, Aguontum, Andetrium, Aqua yiva, Aquae bei Sarmi-
zegethusa, Aquincum, Arrabona, Asseria, Abendo, Bauzanum, Bistue vetus,
Bivium, Brigantium, Brigetio, Bumum, Gandalicae, Gamuntum, Geleia,
Gertissa, Gibale, Golatio, Gommagene, Hadra, Halicanum, lader, lasulones,
Incerum, lovia, luyavum, Labores, Leusaba, Littamum, Loncium, Marcodaya,
Marsonia, Mogentianae, Napoca, Narona, Nedinum, Neyiodunum, Noreia,
Noyae bei Salona, Osones, Poetoyio, Pola, Potaissa, Praetoria augusta,
Promona, Bamidaya, Salinae bei Potaissa, Salya mansio, Salyiae, Santicum,
Sarmiz^ethusa, Scardona, Seryitium, Taurunum, Teumia, Teutiburgium,
Tibiscum, Tragurium, Tridentum, Veldidena, Yindobona, Vocarium.
Der Orosse nach, insofern die Umfanglichkeit und die Anzal der
Funde mitspricht, möchte die Reihe gelten in etwa 12 Gruppen:
I) Aquileia, Salona, 2) unter halber Grosse der Vorgenannten Apulum,
Yirunum, Gamuntum, 3) Tergeste, Aquincum, Sarmizegethusa, Geleia,
Narona, 4) Solya, Poetoyium, 5) Sayaria, 6) Brigetio, lader, 7) Ampelum,
Emona, Pola, Potaissa, 8) Piquentum, Parentium, Siscia, 9) Tridentum,
luyayum, Scarbantia, Tragurium, Yindobona, 10) Sirmium?, Intercisa,
II) Albumus, Scardona, Aenona, Teumia, Mursa, Lauriacum, 12) luenna,
Oyilayis u. y. a. Lnmerhin aber giebt das Moment der Strassenstatistik
einige Einsprüche. Nicht durchw^ ergeben sich als wichtigere, wenn-
gleich manche als älterzeitig. bekannte Örtüchkeiten jene yon minderer
nördlicher Breite.
Gleiche oder ähnliche nördliche Breite haben yon halbwegs be-
deutenden Orten (abgesehen yon Garrodunum, Felicia, Marobudum):
[Boiodurum, Maetonium, [Glepidaya in oberster Linie; sodann
Oyilaya, Pons Ises, Yindobona, Gamuntum, Uscenum; Laciace, Aquae,
Gerulata, Bormanum, Rucconium; Juyayum, Emolatia^ Quadrata obere,
Bregetio, Girpi, Abieta; Brigantium, Albianum, Gucullum, Stiriate, Scar-
bantia, Arrabona, Ulcisia, locus felix unterer, Teurisd östliche; Surontium,
Bispia, MorseUa, Aquincum, Trissum, Pocidaya; Glunia, Veldidena, Vis-
celke, Sayaria, Herculia, Ulpianum, Porolissum, Arcobadara; Litiamum,
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32
Yiranam, Mogentiana, Lussonitim , Napoca-Potaissa , Gaacalandae; Gar-
yancas, Geleia, Joyia, Pelso Süd, Partiscnm, Albumus; Tridentum,
Emona, Apnlum; Aquileia, Andautonia, Bolentum, Antianae, Zorobara,
Aquae, Alutus; SilTium, Siscia, Mursa, Tibiscam, Sanmzegetimsa [Prae-
torium; Albona, Guricum, Qnadrata untere, Servitiom, Marsonia, Acn-
mincum, Arcidava, Pannonios; Arsia, Senia, Sirmiom, Saldenses; Pola,
Grexa, Lopsica, Arapiom, Ladios, Saldae, Taurunum, westlicli [Volanus fl.
[Parma, [Dertona, [alpes Gottiae; Mentorides, Argyruntum, Indenea,
Drintim; Jader, Gorinium, Pazina, Argentaria, Domavia, westlich [Arimi-
num, [Lona, [alpes maritimae, [Gallia; Geladussae, Scardona, Promona,
Alpe, Stanecli, Daesidiates; Grateae, Praetorium, Delminium, Narenses;
[Pisanus portns, [Galix, [Aesis, [Numana unter [Ancona; Tragurinm,
Salona, Naro, Geraunii; Brattia, Aufafibiana, Autariates; [Perusia, [Nuceria,
[Gamerinum, Issa, Pharos, Narona, Daorizi; Gorcyra nigra, Dalluntum,
Siculotae; [Volsinii, [Adria, Epidaurum, [Gosa, [Vulci, [Ferentinus, [Reate,
[Atemum bei Teate, Epidaurum, [Volci, [Reate, [ Amitemum, Acruyium ;
Decatera; [Gorsica oberhalb Roma, [Aufina, [Glitemia, [Falerii, [Tarquinii
unter [Vulci, [Teate obh. [Diomedeae ins., Butua.
Gleiche oder ähnliche östliche Lange haben: Brigantium, Glunia,
[Magia, [Guria, [Suanetes; Venostae, [Clavenna, [Bergomum, [Placentia,
[Segesta bei Genua, [Gorsica, [Sardinia, [Utica; luvayum, Isontus,
Loncium, [lulium, Gamicum, [Tiliaventus ; littamum, [Tridentinae
alpes, [Bellunum, [Altinum, Brundulum, [Ravenna-Ariminum, [Tiberis,
[Perusia, [Falerii, [Roma, [Aegates; Aenus, [Bedaium, Ivarus, Ambi-
sontes, Sebatum-Aguontum , Dravus, Gamicae alpes, [Bellunum, [Tar-
yisium, [Atria, [Ariminium, [Appeninus, [Perusia, [Tiberis, [Roma,
[Lilybaeum; Veldidena, Matreium, Vipitenum, Sublavio, P. Drusi, Ausngo,
Stoeni, Benacus, [Verona, [Bononia, [Appeninus, [Florentia, [Gosa oberhalb
Tarquinii; Masciacum, Sabatum, [Feltria; Aguontum, Licus, Gamicae alpes,
[Goncordia, [Pisaurum, [Fulginium, [Amitemum, [Aequi, [p. Pomptinae;
Teumia, Larix, [Forum iuUum, Sontius, Silvium, [Ancona, [Fucinus
lacus, [Formio, [Panormus, [Agrigentum; Ovilaya, Tutastio, Muros,
Santicum, Sontius, Frigidus, Tergeste, Pola, [Firmum, [Gorfinium, [Suessa,
[Sicilia Phintias; Lauriacum, Lentia, Gabromagus, Anisus fl., Noreia,
Virunum, Garvancas, Savus, Emona, Nauportus, Lugeus, Tituli, Tarsatica,
Grexa, Apsyrtides, [Ortona, [Vesuvius, [Sicilia, Melita; luenna, Atrans,
Latobici, lapydes, Volcera, Arba, Geladussae, [Frentani, [Beneventum,
[Nola, [Salemum, [Sicilia; Namara, Solya, Geleia, Grucium, Monetium,
Bivium, lader, Geladussae; Asdburgius, Luna, Gomagene, Yindobona,
Aquae, Azali, Arrabo fl., Halicanum, Aquayiva, Pyrri, Sisda, Salviae,
Magnum, Siculi, Solentia, Issa; Luna silva, Gamuntum mit Gerulata,
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33
Mursella, Pelso südlicher, Yalcom, Coccone, Balissa, Servitiam, Fines, MatrL-
€em, Bulsinius, Nova, Narona, Gorcyra; Bregetio, Amantmi, HercuUa,
Fortiana, Sociorum, Sopianae, Yereae, lovalia, Gertissa, Basante, Argen-
taria, Stanecli; Geraunii, Adzizinm, Asammn, Epidaamm, [Hydruntia,
[Lenca an sinus Tarentinus; Bormänum, Cuccium, Drinmn, Genesis,
Domavia, [Barbana; Tisia, Partiscmn, Acomincom, Bnrgenae, Alidna;
Grisia, Ziridava, [Scardos, [Epims; Ulpianom, Singidava, Azizis bei
Tibiscum, Apos, [Naissus; Porolissum, Anartorum, Germisara, Sarmi-
zegethusa, [Dmbetae, [Haemos, [Thessalonica; Napoca, Potaissa, Apulum,
Serrorum montes, [Haemus, [Nicopolis, [Amphipolis, GhalMdike; Garro-
dunum oberes, Arcobadara, Marcodava, Alutus, Serrorum, [Securisca,
[Philippopolis, [Abdera, [Thasos; Praetoria augusta, Gomidava, Serrorum,
[Porsulae, [Maronia, [Samothrake; endlich am östlichsten Maetonium,
Sangidava, [Appiaria, [Gabyle, [Adnanopolis, pSebrus, [Sestos und [Abydos,
[nium, [Skamandros.
Nun mochte es notwendig erscheinen, inbetrefiF der modernen
Orts- etc. Namen, zu erklären, inwiefern ein solcher oder deren mehrere
f&r die antike Bezeichnung eintreten, inwieweit alter Sprachklang im
Neuartigen sich erhalten hat, in welchen üblichen Formen; endlich soll
aufgezeigt werden, welche der angewendeten antiken Namen auf öst-
reichischem Boden selber wiederholt erscheinen oder wie uns im Aus-
wärtigen der römischen Welt ein Gleiches oder Ähnliches begegnet.
Bei Angabe der modernen Bezeichnung für den antiken Ort etc.
trifft nicht immer der einzige Name zu, wie z. B. Albona (Albona),
Aquileia (Aquileia), Geleia (Gili), Juvayum (Salzburg), Pola (Pola), Sa-
lonae (Salona), Vindobona (Wien), sondern es treten dafür auch mehrere
Orte, meistenteils kleinere, ein. So verstehen sich für Aquileia in seinem
alten gro&en Um&nge auch kleinere Ortschaften und Ansitze der nächsten
Umgebung, Beligna, Belyedere, Bertogna, Bilia, Butrio, Gampolongo,
Egidio, Grado, Marignane, Monastero, Paperiano, S. Ste&no, Terzo u. a.
Heute zält Aquileia als Stadt 121 EULuser, 836 Einwohner, als Gemeinde
268 Häuser, 2098 Einwohner mit 19 Ortschaften, beiläufig im hundertsten
Teile gegen Augustus' Zeiten, ohne dass die Häuseranzal auf die 12000
gekommen sein muss. Für Gamuntum zu Petronell gelten hauptsächlich
das Altenburger-Schloss und seine Gründe um Braunsberg, Burgfeld,
Oed-Schloss, Pfaffenberg, Stein, heute beiläufig 305 Häuser, 3523 Ein-
wohner. Salona bei Spalato zält als Dorf heute 87 Häuser, 340 Einwohner,
als Gemeinde 326 Häuser, 1355 Einwohner, dagegen Spalato 190 H.,
5001 E. Für Vindobona treten nicht alle die Vororte ein, sondern zumeist
das Stadtcentrum zwischen Donau-Arm und Wienfluss mit näherem
Bezirk; für Aquincum gilt nur das Altofen und Neustift, nordwestliches
Pichler, Auttri* roin«n». 3
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34
rechtes Donau-Ufer; ftir Veldidena (Innsbruck) mehr der Südteil, rechtes
Inn-Üfer, wogegen der Pons Aeni gar ausserhalb Ostreichs zu finden ist
(Pfimzen, Bosenhein).
Die Namhafhmachung von zwei modernen Orten oder mehreren
bezeichnet die Ausdehnung der antiken Stätte, nicht zwar in ununter-
brochener Abfolge, doch so dass Baureste zwischen den erwähnten und
in nächster Nahe liegen. In diesem Sinne gelten tüi Gamuntum Deutsch-
Altenburg, Petronell (nicht mehr Hainburg), flir Arrabona mehr Baab,
als Szigeth, ftir Poetovio Haidin, Pettau, Sublayio Klausen, Sähen, Teumia
Presnitz, St. Peter im Holz.
Drei, vier und mehr Namen leisten allerdings eine vollere Um-
schreibung der alten Stätte, so für Virunum Amdorf, Mariasaid, Bosen-
dorfi Töltschach, Zolfeld (Ober- und Unter-), fttr Solva Landscha, Leibnitz,
Seckau, Wagna, flir Aguontum Debant, Dölsach, Lienz und Oberlienz,
Nussdorf, ftir Cetium St. Leonhard, Mauer, St. Poelten, Traismauer,
Zeiselmauer; für Neviodunum Demovo, Malenze, Mokriz, Münkendorf,
Novigrad, Skopitsch, Tschatesch. Aber in einzelnen Fällen bedeuten die
mehren Neunamen für einen antiken auch wol eine Unsicherheit, wenn
nicht ausdrückliche Variante der Bestimmung; dies ist insbesondere der
Fall, wenn die bezeichneten Neuorte erheblich weit auseinander liegen.
Welche Abstände z. B. fdr das ohnehin unsichere Poedikon mit den
Ansätzen Adelsberg, Brück, Leoben, Mittelmurthal; anders immerhin
bei Cetium, Eahlenbergerdorfl, Mautem, S. Poelten, Traismauer, Weidling.
Manchenorts versteht sich schlechterdings nur ein „bei, in der
Umgebung, im Gebiete^, nicht einmal „oberhalb^ oder „ unterhalb '^ des
genannten Neuortes. Nicht alle Neunamen, welche noch bis auf Parthey-
Puider und Forbiger aus der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts erwähnens-
wert schienen, sind hier angenommen, sondern die wahrscheinlicheren
nur; die Karte aber kann nur einen geben. Von sieben Orten, gehalten
für Fafiana (Brunn, Ips, Mauer, Mautem, Oeling, Pöchlam, Traismauer)
oder für Viscellae (Furt, St. Georgen, Mdderbruck, Pols, Oberwölz, Sauer-
brunn, Zeiring) kann nur einer der richtige seih.
Daher kommt auch die noch nicht getilgte Erscheinung von zwei
und mehreren antiken Ortsnamen ftb: allerdings in Wirklichkeit be-
nachbarte Stätten, unter dem Schlagworte des gleichen Neunamens
z. B. Albumus und Inrenosus bei Abrudbanya, Adaium und Ad Mutenum
bei Acs, Gtursium, Intercisa, Vetus Salina bei Adony, Ad Fomulos, Gastra
bei Heidenschaft, Ad Flexum und Quadrata bei U- Altenburg, Albumus,
Alisca, Gartum bei Aranyosch, Elegium, Lacus felix, Pons Ises bei Ar-
daker, Acumincum, Bittio bei Alt-Szlankemen. Für vier antike Orte
(allerdings benachbarte), nämlich Elegium, Fafiana, Felix locus, Namara.
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gehalten sind Mauer und Geling. Dem entgegen sind sich wirklich
nahe belegen antike Orte z. B. Albumus, Ampelum, Brucla, Salinae.
Am Ende bleiben zweifelhaft lociert doch nur kleinere Stätten unter
dem Sänge von metropolis, colonia, municipium, ciyitas, forum ohne
Stadtrecht, als yicus oder auch canabae, Baracke ausserhalb der castra
mit Krämern, Wirten, Spielern, halbwegs umzäunter Ort, Weiler, Flecken
mit etwas militärischer Ausstattang (wie anfönglich Apulum u. a.).
Zwischen den buch- oder steinschriftlich bekannten Orten liegen
dann mancherlei, bis heute mit Namen unbekannte, teils recht fand-
reiche Orte, welche natürlich ihrer Zeit mit Namen bezeichnet, aber in
voller Überlieferung nicht erhalten worden sind; so ist z. B. der Kolonie-
Ort aus der Zeit um 254 — 255, gelegen im Jazyges-Gebiete oberhalb
Cusum beim heutigen Titel, nicht einmal mit dem yoUen Namen bekannt,
Prad oder Prap?
Manche der Ort- oder Völkerschaften kennen wir nur aus Einem
Schriftsteller, oder deren Nennform; die mit den meisten Ortsnamen
ausgestatteten Quellen fliessen beiläufig innerhalb fiinf Jahrhunderten
von 160 bis 670 n. Chr. So das Antoninianum (Zeit um 211 bis 274):
Aelium Cetium, Malum, Novas Moesiae, Praetorium üb., Titulos, Turres
Libum., Albianum, Aquae Balissae, Ayesica, Yalco, Yallis cariniana,Yarianae,
üldsia. Gastorius (Zeit um 365): Ad Anisum, Gitium, Dianam, Drinum,
Fines 3, Hihio, Novas Dalm., Pirum tortum, Pontem Ises, Publicanos,
Silanos, Vicesimum, Alperio, Argentifodinae, Tasinemetum, Tamasicum,
Tartursana, Tamasicum, Tamantum, Tergoläpe, Trigisamum(us), Turris
stagna, Venevi, Yetoniana, [Yicinium, Yiscellae, ülcae pons, Upellae.
Hierosolymitanum (Zeit um 333): Ad Pomulos, Nonum, Pirum
summas alpes, Quartodecimum, Undecimum. Notitia (Zeit um 380 bis
407): Ad Mures, Teriolis, Trans-Diernis. Ptolemaeus (Zeit um 160):
Abieta, Adaium, Herculem, Praetorium Pann., Adrabae, Alauni, Albu-
censes, Albumus, Ambidrabi, Ambilici, Anartes, Anduaetium, Angustiae,
Aquae Jasae ?, Asciburgium, Arcobadara, Arsicua, Olimacum, Salya, Stailuco,
Taracatriae, Tarsium, Teuriochaemi, Tiviskon, Triconenses, Trissum?, Ya-
contium, Yalina, [Yibantayarium?, Yisontina, Yinundria, ülpianum, Yolcera,
Yoporum, üscenum, Ziridava, Zurobara. Endlich Bavennas (Zeit um
667 bis 670): Humago, Piranum, Bap(pi)aria, Bevignum.
Für die neuzeitigen Orts-, Fluss-, Bergnamen sind die antiken Be-
zeichnungen in vielen Fällen herübergenommen worden, entweder mög-
lichst gleich oder mittelbar ähnlich.^) Dem entgegengesetzt ist das
*) Sieh das vergleichende Verzeichnis der Alt- und Neunamen in Bischoff-
MölleTB Wörterbuch 1829, S. 1017 bis 1107 und erwäge, wie Homers Ithaka keines-
wegs das Ithaka von heute (Thiaki), sondern nur das heutige Leukas (lautDörpfeld).
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Fehlen jedes alten Klanges, wie bei Apulum, Gamnntum, Emona, luTavurn,
Mursa, Yininum u. y. a. Es scheint das romanische, ladinische Element
am meisten spracherhaltend gewirkt zu haben.
Möglichst gleich:
Absberg Asciburgiam,
Adriatisches Meer Adriaticnm mare.,
Albach? Albianmn,
Albona Albona,
Alpen Alpes,
Alt Alutos,
Aqnileia Aqnileia,
Arbe Arba,
Arsa Arsia. —
Berzawa Berzovia,
Bimbamnerwald Ad pinun,
Bog Bogus,
Brazza Brattia,
Bregenz Brigantimn,
Bndua Butua,
Buga Bugen. —
Camia Gamia. —
Dahnatien Dahnatia,
Drau Dravus,
Dnna Drinus. —
Elbe Albis,
ViTina Anisus. —
Fianona Flanona,
Fimne Fluvius. —
Ghran Granoa,
Gurk Gorcora,
Gossen-Bach Gnsns. —
lazyger lazyges,
Ips Isis,
Isonzo Sontios,
Istrien Istria,
Italien Italia. —
Kamp Campus,
Kapfenstein? Gapedunum,
Earawanken Garvancas,
Karpaten Garpatus,
Klissura Glissura,
Krato Grateae,
Küchel Gucullum. —
Linz Lentia,
lasso Lissus. —
Mais Mala,
March Marus,
Marosch Marus,
Matrei Matreium,
Medulje Metullum,
Meleda Melite,
Mucru Muccurum,
Mur Murus,
Murau Immurium. —
Narenta Naro,
Natisone Natiso, —
Ozali? AzalL —
PanonieP ad Pannonios,
Parenzo Parentium,
PataP Patavissa,
Pettau Poetovio,
Pinquente Pinguentnm,
Pirano Piranum,
Pola Pola,
Pruth Pyretos. —
Bhein Rhenus,
Risano Bisinium. —
Sala-Lovö Sala,
Salona Salonae,
Salum Salumis,
Save Savus,
Scardona Scardona,
Schaloch Saloca,
Scusso Secusco mons,
Sissek Siscia,
Sipar Siparis,
Spalato Spalatinm,
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Stenico Stoeni,
Sadeten Sudeti,
Samosch Samos,
Szerem Syrmiam. —
Tersato Tarsatica,
Tesino Tesana,
Timavo Timaus,
Trau Traguriam,
Trient Tridentum. —
XJmago Humago,
Yalbach Yalina. —
Wien Yiana bis Yindomina.
Mittelbar ähnlich:
Bedaja Bathinus fl.,
Bellecz Belgites,
Bosna Basante,
Botzen Baozanum,
Brenner Breones,
Bua Bavo,
Butoa Bistua,
Bnzanin Bulsinios. —
Cherso Crepsa,
Güi Celeia,
Gittanova Neapolis. —
Dnieper Danapris,
Dnjester Danastris,
Donau Danuyius,
Dranberg Adrans. —
Egna Endide,
Eisak Isargus,
Erlaf Arelate,
Etsch Athesis,
Erzgebii^? Hercynia. —
nitsch Phlygadia?,
Fortino Foretum,
Furt ad pontem. —
Gliubigne? Glinditiones,
Grades? Graviacae. —
Halleiner Alauni«
Hausrucker Rugusci,
Hrusitscha ad pirum. —
launstein, -Thal luenna,
Inn Aenus, Oenus,
Linsbruck- Wüten Yeldidena,
Ipoly Bolia,
Ischl Esc?. —
Eaposch Apos,
Karin Gorinium,
E[arpfen, Garpona Garpi,
Karst Garusadius,
Kaumberg Gomagene,
Knin Ninia?,
Körösch Grisia (Orisia),
Kulpa Golapis. —
Lagosa Ladesta,
Lech Licus,
Leibnitz Solva (von Sulp, Sulm-
Bach.),
Lissa Issa,
Loitsch Longaticum,
Lorch Laureacum,
Lungauer Lingones. —
Mehadia ad mediam,
Moletein Meliodunum,
Muzon? Mutenunu —
Nadin Nedinum,
Nona Aenona. —
Geling Elegium,
Ofen = Wasserstadt? Aquincum,
Ompoly Ampelum,
Ossero Apsorrus,
Oskü, Oszlop Osones. —
Pest? Pessium,
Poga? Napoca,
Pulsgau Pultovia.
Pusterer Pyrrusti. —
Raab Aqua nigra,
BoTigno Buginium,
Budinitsch ßaetinium,
Ruskonetz Rucconium. —
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Salvore Salva, Urde Arduba,
Sarwitz? Scamiunga, Uszovcze Uscenum. —
Scliamitz Scarbia, Val di Non Anauni,
Schwanenstadt? Suaneti, Val Sugana Ausugum,
Seben Subsavio?, Valpö loballios,
Solta Solunta, 7erbas Urbas,
Sterzing im Wippthal Vipitenum. — Vintschgau Venostae. —
Temesch Tibiscum, Wagrain Vacorium,
Theiss Tisia etc., Warasdin? Varciani,
Tirol, Ort, Teriolis, Weichsel Vistula,
Traisen B. Trigisamus, Wels Ovilavis,
Traismauer, Trigisamum, Wilten Veldidena. —
Triest Tergeste. — Zara Asseria,
Unna Oenus, Zengg Senia.
Aus dem Bestände von über 360 Ortsnamen ergiebt sich, dass der
Ausklang auf a (ae), ia (iae), sowie um (ium) bei weitem yorherrscht, zu
yier Fünfteln mindestens. Auf a, ia (beziehungsweise ae, iae) endigen
an 160 Ortsnamen; auf um, ium etwa 123. Die nächstmeiste Ver-
tretung haben die Ausklänge auf o, an 18 (einige auf us, um), auf e 12,
is 11 (einige auf i), us und ius 7, es 5.
Bemerkenswert sind die Ausklänge auf burgum, gewiss nicht sehr
alt: Asciburgium, Qautiburgium , Teutoburgium (vgl. Burgenae); auf
dava: [Acidava, Arci-, [Buri-, [Capi-, [Carsi-, [Clepi-, Comi-, [Daus-, Doci-,
[Giri, Marco-, [Nenti-, [Patri-, [Pelen-, [Petro-, Pedro-?, Rami-, [Rusi-, Saci-,
[Saga-, Sangi-, Singi-, [Suci-, Uti-, Ziri-, [Zusidava Von diesen dacischen
Bezeichnungen sind die westlichsten gegen Pannonia heran Arci-, Singi-
und Ziridava; die östlichsten an der östreichischen Grenze Rami- und
Sangidava, diesen folgen ausserhalb Ostreichs bis zum Euxinus die
obengenannten bis Capi-, Saga-, Sucidava. Auf unum, dunum endigen
Capeduniun, Carrodunum 2, Eburodunum, Meliodunum, Noviodunum,
[Singiduniun, Taurunum, Virunum; eigenartig sind Ramista, Sunista.
Von den 76 Fluss- und Bachnamen (einige ftir das gleiche Objekt)
gilt ein Ahnliches wie oben. Am meisten vorherrscht der Ausklang
auf US, ius, unter Führung Ton Danuvius und Rhenus, 39; es folgt a,
ia mit 18; is 7; o, on 5; as und e je 2; er, es je 1.
Auf die Wortkeme kann nur hingedeutet werden in: Adr(ans,
ia, ü, m.), Alb(ianum, ü, is, ona, umus), An(artes, dautonia, darba,
detrion, diantes, dizetes), Ap(ulum, us, eninnus), Ar(rabo, avisci, aozo,
duba, ivates), Bel(iandrum, oio), Bi(geste, lubium), Bol(entia, lia),
Bregetio und Brigantiiun, Gand(alicae, amum), Gar(aYanca, nia, nodum,
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nuntum, rodunum, usadins), Cor(cora, cyra, contii), Clau(diQS m., Clau-
tiburgium), Delminium und Dalmatia, DaLontom, Dan(apris, astris, uvius),
Ditiones und Olinditiones, Fel(icia, felix locus 2), Gabr(eta, omagas),
Ias(i, ulones), Ister und Istria, Iu(Tayani, enna), Lent(ia, oli), Leu-
(sinium, tuoana), Mar(iniana, us, Namara), Mat (in Annamatia, Mat-
reium, Matrica, Matucaium, Sarmatia), Med(oaca8, oslanium), Mursa
und Mursella, Pannonia und Iranonia, Pyrri, Piranum, Pyrustae,
Baet(ia, inium), Ruc(conium, inum), Sab(atinca, atnm), Sal(denses,
la, luntum, oca), Sargetia und Isargus, Sarm(atia, ategte, izegethusa),
SaY(aria, us, Subsavio), Ser(apilli, etes, ota), Sontius und Isontus,
Stanacum und Staneclum, Ram(idaTa, ista), Scar(bantia, bia, dona,
niunga), Ser(apiliy etes, betium?), Singi(daYa, [dunum), Tarn(antum,
asicum), Taur(isci, unum), Ter(geste, golape, iolis, Til(aYemptus, urius),
Tullum und Metullum, Tur (in Astura, Tartursana), XJlc(aei, isia),
Usc(aepons, enum).
Verzeichnis der innerhalb Ostreichs mehrfach Tor-
kommenden Ortsnamen. Alpis, ausser den bekannten Teilen
der Ost- Alpen sonderheitlich In alpe, Badstatter-Tauem, In alpe ßio bei
Citluk, no. Salona. Aquae, bei Baden und als Balissae, Pakraz, Constan-
tianae, Jasiae, Warasdin, yiva, Erapina. Altina die untere bei Tau-
runum, Altinum das obere bei Antiana, beide Pannonia inf. Arrabo
(als FIuss und Ort Ad Arrabonem Könnend, zwischen Savaria, Salle,
Baaba-Hidveg oder Si Gotthard, Arrabona Stadt Baab, Baab-Györ)
Azao bei Eomom-Sütto, Adzizium bei Bagusa, Azizio an Bersova.
Bistue (nova, am Vignaska-See, vetus bei Nevesign). Gar(ro)dunum,
in Pannonia sup. als Sandroyacz, in Sarmatia Krakau? Gastra in
Dalmatia, Dobrinje an Yerbas, Haidenschaft, Wippach in Pannonia inf.,
Ulcisia bei Waitzen, Montana (Monate) in Noricum. Felix locus
oberer zwischen Yps, Ardaker, unterer bei Ulcisia, Waitzen. Fines
zwei an der Grenze aus Pannonia superior an Dalmatia, ein oberes bei
Glina, unteres über Yerbas bei Ivanska. Fines Italiae et Norici am Bim-
baumerwald. Ister die untere Donau, Istris auch die Arsia. Jovia je
1 in Pannonia inf. und sup., bei Krapina bei Dombovar. Matricem
oberes Pann. inf. bei B.-Pest, unteres bei G.-Skoplje. Licus fl. Gail Nor.,
Lech Eaet. Mariniana Marienkirchen, E£Ferding; unteres Szara. Marus fl.
March und Marosch. Mediam Franz bei Cili, Medias Mehadia. Pannonia
und Ad Pannonios bei Fenisch, Buska. Pirum summas alpes Bim-
baumerwald, Pirum tortum Schönbichl. Pons schlechthin bei Furt,
Augusti an Eisenthorpass, Margam, Drusi Blumau, Ises, Tps, Mansuetina
über Kaposch bei Dombovar, Sociorum, Sontis an Isonzo, Tiluri bei
Salona, vetus Szibin (Gierelsau), üscae, Bobota bei Vukovar. Mur-
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sella 2 inPannonia, eines inf., eines sup. Praetoria, eines Augosta
bei Earlsburg, Vasarhely, eines Latobiconim bei TrefiEen, [Serroram, die
anderen bei Dubiza, Petrievczi Alt-Trau. Quadrata, 3 in Pannonia,
ein oberes bei XJngerisch-Altenburg und Wieselburg, ein mitÜeres bei
Mokritz, Bomnla-Siscia, ein unteres zwischen Monetium Bomula bei Earl-
stadt. Bomula, ein oberes bei Noyiodunum, Mokritz, unteres bei Arupio,
Earlstadi Salina, eines oberhalb Apulum bei Thorda, eines unterhalb
Saldae zwischen Basanius Drinus; ein yetus, Stolac, der Aravisci bei
Hanszabek. Salluntum 2 in Dalmatia bei Eski-Slana, an Tribinschitza.
Vetoniana eines in Baetia bei Matreium, eines in Noricum bei Ori-
labis. Vicus Anartorum, Pyrrustarum (gleich Albumus maior) Vörösch-
patak. ülmuSy oberes in Pann. sup., Baden-Neusiedlersee, unteres
Pann. inf. bei Sirmium.
Der ausserhalb Ostreichs gleich oder ähnlich Yor-
kommenden. Acmonia, Acunum, ad Dianam, Adiana, Adhesis, Adria,
Adriane, Adrianus, Adrus, Aenus, Albona, Albonica, Alara^ Alauni, Almo,
Altinum, Amantinoi, Anas, Aquae über 30, Aqua yiva etc., Aquileia,
Aquiniun, Alpino, Arabisso, Arpona, Are, Arelate, Asamus fi., Asturica,
Ausu&e, Avenione, Aventiculum, Aza, Azali als Ozolai; Bao, Bassiuna,
Belone, Bersama, Blandos, Bononia, Brigaecium, Brigees, Brigantes,
Brigantinomagus, Brigantione, Brigentio, Brige, Brigeco, Burticum,
Brucida, Burdiota, Budua; Caesariane, Caesarea, Gaesaromagus etc.,
Gannaba, Ganalico, Gandayia, Gaput, Gambetae, Garbantia, Garbia, Gamodum,
Carodunum, Garpathum mare, Gamicum iulium, Garso, Gastra, Gauca, Gelenis,
Ghogeae, Ghusa, Ghucio, Gibaliana, Gillio, Girta, Gissa, Gitium, Glanius,
Goccio, Goladiana, Glanum, Glano, Garpathos bei Bhodos^ Goinacene,
Gonfluentibus, Gonistorgis, Gorconiani; Decimiun, Diana, Diomedis, Duo-
decimum, Dacicae aquae in Tingitana, Travus; Eburacum, Eburodunum,
Emodurum; Faviana (Payentiae), Fines an 16 (Aquitania, Asia, Gkdlia,
Helvetia, Italia), Flexum, FL frigidus u. a., Fonteclos, Fossae, Fulginis,
Florenti(an)a; Genesis, Germa, Graviscae, Gerulata, Gradus; Heraclea,
Heraclia, Heracleotes etc., Hercle, Herculem, mehrere. Haemonia und
Aemonia; Idimum, Interamnia, Intercisa, Jovem, Jovis, Joyisura,
Juliacum, Juliana, Juliobona, Juliopolis, Istrianus; Lacipeo, Lacum m.,
Laribus, Lavara, Laurento, Laurino, Lisia, Lissas, Longarico, Longone,
Lotum, Luco, Lycus (mons); Macedonia, Magnis, Mariana, Mascula,
Matrem, Matrona, Medias, Mediolanum (GkkUia, Italia, Sardinia), Melite,
Melitena, Melitonus, Melta, Menegere, Mogontiacum, Mons aureus,
Muriduno, Muro, Murum, Mutina.
Neapolis m., Nemetacum, Nemetobriga, Nonum, m. Noritani,
Novae, Noviodunum, Noviomago etc.; Octavum, Osiana, Ossonoba; Pa-
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latium, Pano, Pardae, Patavi, Petavione, Petra, Petrinae, Petavonium, Pi-
centmis, Picenum, Pire, Pirina, Piretum, Pirum, Pontem, Pontibus, Popu-
lonio, Praetoria, Praetorium, Promontorium, Publicanos, Putea, Puteolü,
Pyridis; Quadratae, Quadrata, Quatuordecimum ; Baeteae, Batas, Bama,
Bipa, Ritumago, Ritupis, Bomula; Sabate, Sabatis, Sabatus, Sala, Salacia etc.,
Salaniana, Saldas, Salinae, Salyia, Saliensibus, Saloneia, Santonum, Sarmia,
Sama, Sava, Savadis, Savo(8), S^esfca (Siscia), Senogallia, Seriane, Sicce,
Sile, Silanos, ^eas, Siloa, Silurum, Silvianum, Silyium, Sirmio, SolY(entia),
Statuae (Hisp. Ital.), Summo (lacu, Pennino, Pyrenaeo), Stura, Styria bei
Athen, Stiris; Taurinum, Tauromenium, Taurunum, Tharse, Timalinus, Ti-
mogittia, Tisia, Tissa, Tragreia, Tnda, Tricasis, Tricomia, Tridis bis Tri-
tium, Trissa, Tullum, Turris (Gallia, Hisp., Ital., Lib., Sard., Thrac., AMca),
Tutaio, Tuticus, Tsdtzi; TJlbia, Ulia, Ulmos, Undecimum, Urba, urbs
salyia, ürbiaca; Vallis (Domitiana), yallos, Variana, Varis, Varum, ücasi,
Vdatoduro, Velisci, Verela, Vetoniana, Verbinum bis Verteris, Via,
Appia bis Valeria), Vicensimum (Asia, GkdL, Luc, Tuscia), Vicus (Apollo-
nos bis Varianus), Vienna und Vina bis Yindonissa und Vinovia, Vind-
Namen in Britannia, Galatia, Gallia lugdunensis und narbonnensis,
Hispania, Hibemia, Helvetia, Moesia, Umbria; ViUa (Aniciorum bis Ser-
vüiana), Vindeleia, Viposcianae, Vircao bis Viroviacum, Visontio, TJlmo,
Vulsinis, Uscana, üscosium u. a. m.
Von den Produkten der Ländergebiete, welche Produkte mit ein-
zebien Ausnamen wie Getreidesorten, Wein, Blumen u. dgl. im Wesent-
Hchen die gleichen waren wie heutzutage, heben wir die durch die
Schriftsteller eigens genannten deutUcher heryor, indem wir in ein-
zelnen Fällen die besonderen Proyinzen andeuten. Es yersteht sich, dass
jene Erzeugnisse der Natur weiter bekannt und betont sind, mit welchen
Erwerb und Handel nach auswärts, besonders nach dem italischen Süd,
getrieben worden ist, im übrigen ist das Wesentliche der Findlinge bei
Ausgrabungen hervorgehoben.
Mineralreich. Achat, Gameol, Chalcedon, Ghloromelanit, Granat,
Homstein, Jadeit und Nephrit (gegen Preussisch-Schlesien, ygL Jordans-
mühl), Bausteine, Erystallin-Marmor, Basalt, Bergkrystall, Jaspis, Kreide,
Kalktuff, Kieselschiefer, Mergeljaspis , Opal, Obsidian, Quarz, Bauch-
topas, Feuerstein, Sapphir, Smaragd, Serpentin. Von Metallen An-
timon, Blei, Eisen, Gtold (Noricum, sarmatische Agathyrsen), Kupfer,
Silber, Zinn. Salzquellen der Halauni (benützt wie jene zu Schwäbisch-
Hall, Kissingen etc.), Schwefelquellen bei Baden, Jod bei DAltenburg.
Von den Mineral- und Thermalwässem , wie Aussee, Baden, Bilin,
Franzensbad, Gastein, Giesshübl, Hall, Johannisbad, Karlsbad, Ischl,
Krynica, Liebwerda, Luhatschoyritz, Marienbad, Neuhaus, Pilna, Pyrawarth,
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Rohitsch, Bömerbad, Saidschitz, Sedlitz, Srebmica, Tobel, Teplitz-Schönaa
haben wir yiel zu wenig Kunde, obwol einzelne derselben nach B5mem
genannt sind (Bömerbad, BQnelle, ygl. Bömerstadt in Mahren), oder (wie
Oleichenberg) Münzen von Tiberios bis Gh)rdian aufweisen. Als be-
kannteste gelten zwei Aquae, dann Balissae, lasiae, viva.
PflanzenreicL Die Buche, ihre Hauptzeit reicht bis in die
christliche Epoche, vorher geht die Fichte (bis c. 1500 v. Chr.), Eiche,
die nachfolgenden anderthalb Jahrtausende, spärlicher Linde, Weide,
Harz; Getreide, Gerste, Hafer, Hirse (gleich Gerste vorwiegend in Pan-
nonien), Linsen, Roggen, Weizen; Hopfen (Bier, pannonische Sabaia),
Flachs, Hanf, Kohl (Braunkohl), Knoblauch, Rüben, Zwiebel; Öl, Salboi
(Pomade), Honig, Wachs; Wein, in Pannonien erst nach Probus 282, in
Italia, Raetia, zumeist um den mons Almus bei Syrmium, oberhalb des
Pelso von Osones gegen Caesarianae bis Mogentiana, wol noch gamicht
von Rucconiam nordostaufwärts, wo heute Tokay und H^yallya glänzen,
seit Besitzzeiten, vielleicht ebenso in Süd-Sarmatia.
An Blumen, Gewürz, Räucherwerk: Anis, Krausemünze,
Lavendel, Narde, Rhabarber, Salbei, Saliunka, Spikanardi, Thymian,
Wermut.
Tierreich. Nach der Urzeit (mit Elephant, Holenbär, Holen-
hyäne, Hölenlöwe, Mamut, Ren, Rhinoceros etc.), ausser Lowe und
Tiger (Süd-Sarmatia) insbesonders Antilope, Auerochs, Bär, Bison,
wilder Esel, Elen, Gemse, Hase, Hirsch (Dam-, Riesendamhirsch), Hund
(pannonischer Jagdhund), Kaninchen, Katze, Kolos (Hirsch-Steinbock),
Luchs, Pferd (Wildpferd), Reh, Rind (Käse), Schaf (Ovilavis?), Scheich,
Schneehase, Schwein, Stachelschwein, Steinbock, Wiesel (cannae), Woli,
Wildschwein, Wisent, Zi^e; Adler, Auerhahn (pannonischer Tetrax),
Eule, Gans, Huhn, Krametsvogel; Fische, Karpfen, Lampreten (des
Danuvius), Stör, Thun; Biber, Fischotter, Robben; Bienen, Schlangen,
Scorpion.
Der Hauptbestandteil des Handels als Ausfuhr war in Bernstein
(Durchzug), Eisen, Gold, Harz, Häuten, Holz, Honig, Käse, Pech,
Perlen (Durchzug), Salz, Speck, Stein, Vieh, Wolle. Man will zehn
Sorten tauriskischer Schafwollsorten gekannt haben, Tuchfabriken, be-
/M)nders für Mäntel, gab es in Dalmatien, Pannonien. Den Einfuhrhandel
in Edelgestein repräsentiert, was Süd und Südost betrifft, am besten Sa-
lona, dessen Ausgrabungen am meisten zeigen: Agata (faldata), Agato-
nice, Amatista, Asfaltoide, Gomiola (schieggiata), Diaspro(rosso, giallog-
nolo, grigio, nero, rossastro, verde), (Jranata, Inicolo, Onice(verdognola,
vitrea), Pasta(smeraldo, vetro-giallognolo, vetro-azurra, violetta, verde,
nera, bianchiccia, rubino, cilestre, verdognola, rossastra), Pietra a falde,
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bianco, cinerc^nole, yerdibleublanclie), Plasma di Smeraldo, Pasta vitrea,
azzarognola, yerdastra, giallastra, bianca. Kein Vergleich in Aquileia.
Unter den Denkmälern von Kunst und Altertum, welche aus
bestimmten Fundorten nachweisbar, das Bestehen und den Eulturpunkt
derselben mitbeweisen helfen, sind die Münzen mit Wichtigkeit hervor-
zuheben. Sie reichen weiter zurück, als die nach der paläo- und neo-
lithischen, nach der Holen- und Pfalbauzeit auftretenden Steinschriften,
Thonschriften, Die romischen Münzen, der Bepublik und des Kaiserreiches,
haben aber hier zu Lande noch Vorläufer, die nicht aus Norden gekommen
sind, nicht aus Westen und Osten, sondern ausschliesslich aus Süden
und zwar entweder aus oder über Italien oder durch die Balkanländer.
In diesen letzteren sind die ürdenkmäler zu suchen, die nordgriechischen,
die griechischen; den (meist verbrauchten) Originalen sind die Nach-
bildungen auf heimischem Boden gefolgt und erst darnach eröffnet sich
die speziel römische Münzenreihe, je südlichere Lage, desto früher, je nörd-
licher, namentlich nordöstlicher, desto später. Zwischen Baetia-Vindelicia
einerseits, Dacia-Sarmatia anderseits, welche schärfere Eigentümlichkeiten
darbieten, auch abgesehen von Dalmatia und Zugehör, giebt das Mittel-
gelände Noricum und Pannonia ein Durchschnittsbild, dass die thasischen,
thrakischen, makedonischen Münzen, aber diese nicht viel vor 350 a. Chr.
zurück, hier einfliessen und einheimische Nacharbeit hervorrufen, anderseits
neapolitanische, teanische, campanische, syrakusische , auch Gelder der
Ptolemäer heraufkommen; zwischendurch meldet sich schon das stadt-
römische Gepräge an.^) In die vorrömische Zeit gehören die keltischen
Münzen^ deren Goldstücke am bekanntesten sind aus den Funden von
Deutsch-Jarendorf, Qleisdorf, Karlburg, Leibnitz, Lemberg, Plesivec,
*) Die ältesten Geldstücke aus den Münzenfunden, welche die vorrömischen
Jahrhunderte der Länder repräsentieren, reichen in die Zeitläufe 478 bis 220
zurück, der grössere Teil wol von 220 bis um 167 v. Chr. Alexandria, Ptolemaei,
Kroatien, Hohenmauten, Leibnitz, Mühlbach inS.;Apollonia, Bosnien , Ungern ;
Athen ae, Ungern; Berytos, Altenburg; Brett ii, Hohenmauten; Caesarea,
Cappadociae, Petronell ;Centuripe, Zolfeld, Gumischberg ;Dyrrhachium, Castel
Tesino, Cembra, Levico, Ungern; Commagene?, Petronell; Dora Phoeniciae?,
Petronell ;Epidaurus, Dalmatien ;Heraclea, Matarello, S. Rocco ; I s s a , Ungern ;
Macedonia, Kurtatsch, S. Rocco; Massalia, Denno, Gurina, Nano, Salum, Storo,
Telve, Zolfeld; Neapolis, Pettau; Nicaea?, Zolfeld; Nemausus, Zolfeld;
Nuceria, Zolfeld; Paestum, S. Rocco; Panormus, Cembra, Meano, Trient,
Yallarsa; Serdica, Altenburg; Seriphos, Zolfeld; Skodra, Ungern; Syracusae,
Altenburg, Mori, Nago, Pettau, S. Rocco, Zolfeld; Teanum, Matarello, Pettau;
Velia, Wüten; Zeugma, Ungern? (Vgl. Virunum S. 184—191, 268—282). Dar-
nach erst reihen sich an : die aus näherem Ursprungsorte, hauptsächlich aus Rom.
Von mindestens 94 Hauptsorten Tirob*, an 50 der Steiermark, gehören
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Podmokl, Presburg, Wieselbarg. Silberstücke sind nachgewiesen aus
Altenmarkt bei Windiscbgraz, Diex, Eiss, Garns, Helenenberg, Erems-
münster, Kropp, St. Kanzian, Engelstein, Laibach, Lasach (Lesach?),
Lavantthal, Leibnitz?, Lemberg, Linz, Melling, Marmarosch, St. Michael,
Oberschwarza, St Peter im Holz, Pinkathal, Presburg, Radmannsdorf^
Rechberg, Reifenstein, Simmering, Sittich, Streitfeld, Trifail, Völkermarkt?,
St. Veit, Villach, Warasdin, Wieselburg, Windischberg, 2iOlfeld u. a.
Die römisch-republikanischen Münzen, welche landläufiges Kolonie-
geld sind zu Salona seit mindestens Caesars Zeiten, zu Aquileia seit
182 V. Chr., treten in vielen der Kaisermünzen-Funde als Einleitung auf.
Jedoch scheinen sie im Durchschnitte, selbst was die Einfliessung nach-
derhand betrifft (nach Ausgabe, nach Landesoccupation) nicht zurückzu-
reichen über 214 v. Chr. (Coelia) oder 188 (Minucia), 184 (Renia), 124 (Furia,
Marcia), 114 (Porcia), 109, 101 (Egnatuleia Clovlia).
Von den schon etwas zalreicheren Fundorten sind einige Beispiele:
Ala, Algund, Andrian, Arco, Auer, Avio; Baselga, Bia, Borghetto, Borgo,
Bregenz, Brentonico, Buchholz; Castel Tesino, Cili, Cles, Cloz, Condino;
Diebichstein, Denno ; Feldbach, Eichholz, Eppan ; Flayon, Fondo, Fran-
gart?; Girlan, Götzis Montfort; Graun, Gries-Ceslar, Haidin, Itter-Schloss,
Klausen, Klughammer, Kolmann, Kurtatsch, Kurtinigg, Laa, Lana,
Landscha?, Latsch, Lavis, Lehndorf, Leifers, Leibnitz, Lengmoos, Lienz,
Lizzana, Lizzanello, Lorenzen, Mais, Marani, Matarello, Mechel, MTedesco,
St. Michele, Montan, Nago, Nano, Nomi, Obrovazzo, Ottersbach, Petronell,
Pietro bei Ala, Pflaurenz?, Pant«, Pergine, Pettau, Pinzon, Pressano,
Prissian, Rabbi, Ragosnitz, Ravo, Riva, Rocco, Ronchetta, Romallo,
Roveredo, Rumo, Tüflfer, Salum, Samonico, Szekely-Udvarh^ly, Schenna,
Schönberg, Serrayallo, St. Sigmund, Stenico, Tajo, Tartsch, Tassulo,
Tavon, Tdve, Terlago, Terlan, Tione, Torbole, Tramin, Trak, Trient,
Verla, Vervö, Vezzano, Viers, Vigonon, Vill, Neumarkt, Volders, Wagna,
Wilten, St. Zeno.
Die Fundstätten der Kaisermünzen weisen im Durchschnitte einen
Gehalt auf, welcher von Caesar bis Anthemius reicht, 50 v. Chr. bis
472 n. Chr., ausnamsweise und zusammenhanglos auch bis Michael IX
1320 und darüber, das Gewöhnlichere ist die Zeit Augustus bis Hono-
rius, 14 bis 423 n. Chr., sodass nach dem L Jahrhunderte die Steigerung
wahrscheinlich gar keine zu jenen ältesten Emissionen, welche vor Jahr 600 Roms
(154 V. Chr.) gesetzt zu werden pflegen, wie z. B. Aemilius^, Antestius*, Romilius,
Luceria, Vibo, Croto, Annius, Afranius* Antonius*, Duilius, Furius*, Plautius*.
Todilus, Matienus, Calpumius*, Juventius, Maenius, Opimius, Quinctilius, Scri-
bonius*, Sempronius* Varro, Valerius* Saranus, Aurelius* Baebius* AUia,
Die Geld- Ausgaben nach etwa 150 y. Chr. mögen mehrfiach frisch hereingekommen sein.
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eintritt an Zal der Sorten, Fundstellen, an Fondbeständen im IIL Jahr-
hunderte; im lY. Jahrhunderte möchte mit den meisten Münzarten
Gonstantin L vertreten sein. Noch fehlt eine grosse Übersicht über
Reihen yon Eomplexfunden (wie Eelnec in Ponique, Kaisersberg, Mürz-
zuschlag, Preg, Pichla-Perbersdorf, Stein bei Laibach, Trögem, Zirko-
witz u V. a.).
Nehmen wir im Durchschnitte aus Noricum und Pannonia einige
Verbreitungsstellen vor, so sehen wir yon den am meisten bekannt ge-
wordenen Fundstellen die nachgenannten als zugehörig zu den Gebieten
Yon Adrans, Aguontum, Aqua yiva, Aquincum, Brigetio, Candalicae,
Cameum, Gamuntum, Celamantia, Geleia, Gibalis, Grumerum, Emona,
Fafiana, Herculia, Juenna, Laureacum, Lentia, Loncium, Noviodunum,
Ovilava, Poetovio, Santicum, Scarbantia, Siscia, Solya, Teumia, Tri-
dentum, Trigisamum, Yindobona, Yirunum.
Wir ziehen nur die ersten Kaiser in Betracht und die letzten,
Augustus bis Tndanus, Gonstantius IL bis Michael IX. Am Beginne
stehen folgende Reihen:
Augustus. Aldeno, Altenmarkt bei Laas, Ala S. Pietro, Auer,
Babnagora, Borgo-Marter, Bleiberg-Nötsch, Bregenz, Bleiburg, Broos,
Calavino, Galceranica, Caldes, Galliano, Cles, Ghiosole, Gili, Givezzano, Go-
mano, Eppan, Freudenberg?, Fondo, Gazzadina, Gleisdorf, Glums, Guns-
kirchen, Gurkfeld, Gurina, Holz, Hungerbrunn, Igg, Kanischa, Krainburg,
Kurtatsch, Laag?, Laibach, Lavis, Leibnitz, Lesina, Levico, Mais, Mautem,
St. Michael, Mostar, Marani, Mal6, Marco, Mezzolombardo, Mori, Nals,
Nano, Oberlaibach, Ossero, Nogaredo, Pante, Pego, Petronell, Pettau,
Pinzon, Pörtschach, Reute, Revo, Ronchetta, Romeno, Roveredo, Sauritsch,
Saifiiitz, Salzburg, Salum, Sarvar, Schamitz, Schwaz, Seregnano, Sign,
Sissek, Spalato, Stenico, Taufers, Tannhausen, Tentschach, Telye, Terlan,
Temberg, ToUich, Trient, üntervintl, Yezzano, Yill, Yillach, Wagna,
Wels, Wüten, Wochein, Wolfeberg, Zambana, St. Zeno, Zolfeld.
Gaius und Lucius. Zolfeld.
Tiberius. Adony, Avio, Bregenz, Gles, Gognola, Dro, Dümstein,
Einöd, Gleichenberg, Gurkfeld, Helenenberg, Klausen, Laibach, Landscha,
Liescha, Linz, Marburg, Mais, Marani, S. Michde, Neudeck, Petronell,
Pettau, Rosendorf, Roveredo, Sarvar, Sonnenburg?, Tajo, Terlan, Tob-
lacherfeld, Torbole, Tramin, Trient, Zirkowitz, Zolfeld.
Drusus. Galayino, Leibnitz, Mais, Marani, Montan, Parenzo,
Patemion, Pettau, Rabbi, Trient, Yerla, Yill, Zirkowitz, Zolfeld.
Germanicus. Dro, Fondo, Leibnitz, Mais, Meano, Paternion,
Pettau, St. Polten, Wüten, Zolfeld.
Galigula. Bia, Botzen, Br^enz, Gleisdorf, Gleichenberg, Laibach,
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Leibnitz, Mais, Petronell, Pettau, Reifenstein, Riva, Spor, Tarvenz, Wien,
Zolfeld.
Claadius. Ala S. Hetro, Altendorf, Borgo, Bregenz, Caldes, Gili,
Cili, Deraovo, Enns (bis Constantin u.hs.), Ghirkfeld, Hallstatt, Helenenberg,
Ealsdorf, Laibach, Leibnitz, Leyico, Lienz?, Luttach, Mais, Margon, MLom-
bardo. Montan, Mori, Petronell, Perguie, Pettau, Presburg, Riva, Roveredo,
Salum, Samoschegg, Sauritsch, Scheifling, Schwabeck, Sonnenbarg, Stainz,
Terlan, Tramin, Tres, Trient, ViU, Wagna, Wien, Wüten, Zolfeld,
Zirkowitz.
Nero. Albaredo, Andrian, Andrea-Herzogenburg, Arad, Alten-
than, Banat, Bakony-Szombathely, Borgo, Bramberg, Br^enz, Brann-
dorf, Berteszow, Cili, Calceranica, Calliano, Dom, Drena, Ebemdorf,
Eppan, Frauenberg, Gfohl, Gleichenberg, Gleisdorf, Grafendorf, Grafen-
stein, Graz, Griffen, Herzogenburg, Haidin, Isera, Krems?, Laibach,
Lachenberg, Landeck, St. Leonhard bei S.-Brünn, Leonstein, Mais, Meclo,
Melk, Matarello, Petronell, Pettau, Pfatten, Pftinders, Piano, Pörtschach,
Pressano, Ramingstein, Rentsch, Retz, Roveredo, Sosmezo, Sterzing,
Telfe, Trient, Tueno, Varadia, Valarsa, Varignano, Verla, Vill, Volano,
Wagna, Weisach, Wien, Wüten, Windischgarsten, Ziano, Zirkowitz,
Zitek, Zolfeld.
Galba. Albaredo, Also-Lendva, Brennerbad, Caldes, Comano,
Ceniga, Demovo, Gurina, Levico, Mais, MattareUo, Meran, MLombardo,
Montan, Mori, PetroneU, Pettau, Romagnano, Sardagna, Terlan, Trient,
Vezzano, Viü, Vital, Vöklamarkt, Wüten.
Otho. Itter, Marani, Mureck, Roveredo, Wüten.
Vitellius. Bludenz, Borgo, Ceniga, Lagarina, Pettau, Mauer-
Url, Rumo, Samonico, Starkova, Temberg, Varone, Wagna.
Vespasianus. Ala, Ala S. Pietro, Althofen, Andrian, Arco,
Auer, BeseneUo, Bogschan, Borgo, Bregenz, Burkersdorf, Cadine, Cal-
donazzo, Cavedine, Cembra, Cili, Circice, Cles, Dambel, Demovo, Deutsch-
Altenburg, Eppan, Peldkirch, Fennberg, Furt, Gleichenberg, Gleisdorf,
Gurkfeld, Hallstatt, Hausstein, Helenenberg, Holz, Kaltem, Krustorf,
Kurtatsch, Laibach, Landeck, Landscha, Lauterach, Leibnitz, Leifers,
Lienz?, Lundenburg, Mahrenberg, Mais, Majano, Mal6, Melk, Marani,
Massenza, Montagnaga, Mori, Mastellina, Meran, MLombardo, MTedesco,
Neumarkt,. Oedenburg, Oberlaibach, Oberschwarza, OberveUach, P^gau,
Pergine, Perjen, Pettau, PetroneU, Pichl, Pinzolo, Predazzo, Pressano,
Primiero, Radenthein, Radkersburg, Reichenburg, Revo, Riva, Romag-
nano, RomaUo, Roveredo, Sacco, Salum, Seiz, Schenna, Segonzano,
Serfaus, Sevignano, Sorin, Strigno, Tajo, Terlan, Torbole, Tramin,
Trient, TriUeck, Trögem, Tueno, TJdvarhely, Unterferlach, Vervo, Viarago,
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Vigo, Vigolo, Vill, Volano, Wagna, Walitschendorf, Wien (VoUreihe
bis Constantius II 337—361), Wüten, Zirkowitz, Zolfeld
Titus. Ala S. Pietro, Albaredo, Albiano, Andrian, Arco, Auer,
Burkersdorf, Bolbeno, Borgo, Brentonico, Bossta-Üram, Galliano, Cäyez-
zano, Dros, Flavon, Pondo, Pornace, Gkurdolo, Grein, Gurkfeld, Goldrain,
Hausstein, Holz, Hunyad, Jöss, Kaltem, Eurtatsch, Laas, Laibach,
Landscha, Leibnitz, Lisignago, lazzana, Lorenzen, Majano, Si Margarethen,
Meran, Mondassico, Montagnaza, Nago, Ossana, Pettau, Pergine, Pinzolo,
ßacizza, Revo, Rocco, Roncegno, Roveredo, Rumo, Strigno, Stuhlweissen-
bürg, Terlago, Terlan, Torra, Trient, Viarago, Vigo, Voldapp, Wels,
Wien, Wochein, St. Zeno, Zirkowitz, 2iOlfeld.
Domitianus. Aflenz, Ala S. Pietro, Altendorf, Arco, Auer,
Altofen, Anger, Bedol, Br^enz, Broos, Borgo, Burkersdorf, Brentonico,
Bolbeno, Caldes, Galdonazzo, Carano, Gavedine, Gembra, Gili, Gomano,
Corredo, Denno, Peldkirchen , Pierozzo, Plavon, Pornace, Prassilongo,
Gross-Prosdorf, Si Georgen am Weinberg, Gröllenberg, Gleichenberg,
Gurkfeld, Garniza, Georgen bei Botzen, Glaning, Graun, Hausstein,
Hatzendorf, HeUigenkreuz, Helenenberg, Holz, Hunyad, Igg, Inzersdorf,
Jöss, Eanker, Keniaten, Laibach, Laas, Landscha, Lasino, Launsdorf P,
Layis, Leibnitz, Levico, Lorch, Lorenzen, Mais, Martinek, Matrei, Mautem,
Marani, Martinsbühel, Meano, Meran, MLombardo, Mori, St Michael,
Nago, Naudersberg, Ofen, Peggau, Petronell, Pest, Pettau, Pichl, Pinzon,
PontaM, Radkersburg, Riya, Royeredo, Schönfeld bei Pitzelstatten,
St. Stephan im Rosenthal, Strigno, TeKe, Terlan, Tiemo^ Trojana,
Tisens, TOffer, Tyrol, Toblacherfeld, Torbole, Tramin, Udvarhely, Verro,
Vezzano, Vigilio, Vigolo, Vülnöss, Wagna, Wien, Wüten, Zirkowitz,
ZoKeld, Zwischenwässem.
Nerya. Ala S. Pietro, Albaredo, Althofen, Bacs, Bregenz, Borgo,
Gili, Gles, Dölsach, Eppenstein, Eppan, Prauenberg, Gterstorf, Gq^ensas,
Gleichenberg, Gföttweih, Gurkfeld, Haidin, Holz, Ku&tein, Laibach,
Lannach, Leibnitz, Marani, Margreid, Mezzolombardo, Nago, Petronell,
Pettau, Pressano, Roncegno, Serayalle, Terlago, Terlan, Torbole, Trient,
Verro, Villnöss, Wagna, Wien, Wüten, Zolfeld.
Traianus. Ala St Pietro, Aflenz, Algund, Altenmarkt, Althofen,
Alt-Szöny, Amklar, Andrian, Anger, Auer, Bacs, Berzinia, BiUet, Band,
Bl^gio, Borgo, BranzoU, Bregenz, Brück, Brixen, Galdonazzo, GaUiano,
Gayedine, Gastellert, Gembra, Gili, Giyezzano, Denno, Donatiberg, Eppan,
Peldkirch, St Plorian-Salum?, Prasslau, Pondo, Pornace, Gleisdorf,
Godian, Golouzberg, Gossensass, Greut, Graun, Ghies, Gkirkfeld, Hausstein,
Helenenberg, Herbersdorf, Hohenmauten, Hohenweüer, Hötting, Hunyad,
Jaofenburg, Innichen, Itter, KasteUrutt, Krems, Kiens, Klughammer,
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Eugelstein, Eu&tem, Kurtatsch, Laibacli, Landscha, Lavis, Lauterach,
Leibnitz, Lienz?, Linz, Leoben?, Loitsch, Lorch, Luttenberg, Mais, Majano,
Mauer, Marani, Margreid, Margon, Martinsbühel, Mezzolombardo,
Moraitsch, Matarello, Meran, Montan, Nago, Nogaredo, Nomi, Passail,
Peggau, Penede, Petronell, Pettau, Pilcante, Pöllau, St. Polten, Poppen-
dorf, Pressano, PurklaP, Bevo, Ritten, Riva, Rocchetta, Rosschläg-Pass,
Roveredo, Seravalle, Salum, Schenna, Schönberg, Stainz, Starkenbach,
Strass, ToUich, Tajo, Trögem, Tiema, Torbole, Trient, Tyrol, Udvarhely,
Vezzano, Villachbad, Vinkovce, Vill, Villa, Villnöss, Voitsberg, Volano,
Wagna, Wels, Weyereck, Weisskirchen, Wien, Wilten, Windischgraz,
Zambana, Zengg, Zolfeld.
Beim Ausgange der Zeiten stehen nachfolgende Reihen:
Constantius 11. Adony, Altenmarkt, Arad, Borgo, Bregenz,
Buchenstein?, Cili, Demovo, Feldkirch, Gurkfeld, Hogyes, Laas, Lambert-
kogl, Landscha, Lovö, Leibnitz, Leitring, Leopoldsdorf, Loitsch, Lustenau,
Mureck?, Missian?, Negau, Ofen, Hchlwang, Petronell, Pettau, St Polten,
Rann, Raswor, Seefeld, Schwechat, Slatna, Sigmundskron , Starkowa,
Sulmthal, Tannhausen, Trojana, Untermoi?, Videm, ViUach, Wagna,
Wien, Wochein, Zolfeld (Vollreihe seit Vespasian).
Vetranio. Cili, Enns, Gurkfeld, Leibnitz, Petronell, Pettau,
St. Polten, Wagna.
Magnentius. Altenmarkt, Bezecca, Borgo, Bregenz, Bruneck,
Caneve, DemoTO, Ghirkfeld, Leibnitz, Lustenau, Marein, Meran, Petronell,
PartschindJ Pettau, Rentsch, Riva, Roveredo, Uj-Szony, Wagna, Zolfeld.
Decentius. Bregenz, Cili, Demovo, Gurkfeld, Laibach, Marani,
Pettau, Rann, Wilten.
G all US. Bregenz, Brez, Corredo, Demovo, Ghirkfeld, Erapina,
Laibach, St. Lambrecht, Leibnitz, Missian, Mojsluczka?, Neumarkt, Ro-
veredo^ Uj-Szöny, Torbole, St. Urban, Videm, Wagna, Weidmanns-
dorf, Zolfeld.
Julianus. Bezecca, Borgo, Bregenz, Bussta Uram, Cili, Demovo,
Enns, Gabersdorf, Höflein?, Hötting?, Leibnitz, Leitring, Lorch, Petronell,
Pettau, St. Polten, Raswor, Trojana, Videm, Wagna, Waidbrack?, Wilten.
Jovianus. Demovo, Gurkfeld, Landscha, Leibnitz, Oszony,
Petronell, Pettau, Videm.
Valentinianus. Ala S. Pietro, Altenmarkt, Ambras, Bezecca,
Borgo, Bregenz (und 11), Brack L., Bussta Uram, Cili (und 11), Cles,
Dalja, Demovo, Enns, Gran, Gurkfeld, Halbthum (und II), Eroisbach,
KuUa (in), Laas, Laiba^h (und 11), Landscha, Leibnitz (und II), Lienz?,
Linz (Schluss), Marani, Mezzolombardo, Ofen, OSzöny, Petronell, Pettau
(und 11), St. Polten, Rann (und 11), Sterzing, Strassburg, Temberg (U),
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Trojana (U), Uj-Szöny, St Urban (II), Videm, Wagna (und U), Yps,
Zeiselmaaer.
Valens. Ala S. Pietro, Altenmarkt, Altofen, Bezacca, Borgo,
Br^enz, Brück L., Bnssta Uram, Daija, DemoYO, Enns, Frauenberg,
Furt, Gran, Ghirina, Gurkfeld, Innsbruck, Kroisbach, Laas, Laibach,
Landscha, Leifers, Lorch, Leibnitz, Marani, Mautem, Martinsbühel, Nago,
Ofen (meist Probus), Ossero, OSzöny, Petronell, Pettau, St. Polten, Riva,
BoYeredo, Signo, Uj-Sz5ny, Tyrol, St. Urban, Wagna, Wien, WQarsten,
Wochein, Yps, 2iOlfeld.
Gratianus. Afling, Altenmarkt, Babnagora, Bregenz, Brück L,
Bruneck, Cili, Demovo, Enns, Frauenberg, Oran, Gurkfeld, Helenenberg
Holz, Kroisbach, Laas, Laibach, Landscha, Leibnitz, Lorch, Mauer-
ürl, Marani, Mokritz, Mnreck, OSzöny, Parenzo, Petronell, Pettau,
Si Polten, Baswor, Reifenstein, Royeredo, Saifiiitz, Videm, Wagna,
Wels (Schluss?), Wien, Wilten, Yps, Zitek.
Theodosius. Besinecz, Cili, Frauenberg, Gurkfeld, Eematen,
Kronstadt, Kulla, Laibach, Leibnitz, Lienz, Martinsbühel, Meran, Ober-
laibach, Ödenburg, Pettau (schon selten). Reifenstein, Riva, Roveredo,
Sissek, Spalato H, Stein, Wagna, Wilten, Wippach, Zolfeld.
Maximus. Borgo, Eppenstein, Petronell (Schluss?), Pettau (sehr
selten), Tannhausen.
Eugenius. Mühland bei Brixen, Dalmatien?
Honorius. Alt-Szöny, Leibnitz (Schluss?), Mais, Ossero, Pettau,
Picheldorf, Schillertabor , Semslach, Sielach, Sonneck, Stein, Tüffer,
Wagna, Wels, Wien.
Victor. Pettau.
Valentinianus IH. Pettau, Wien, Zeiselmauer.
Joannes Tyrannus. Leibnitz, Stein.
Anthemius. Haidin, Wels.
Mit dem Abschlüsse des IV. Jahrhunderts schliessen aucl^ merklich
die zuletzt noch einigermassen zusammenhangenden Münzenreihen. Wenn
wir nur von Arcadius ab (394—408) bis Michael IX. sehen (1295—1320),
so sprechen för diese 926 Jahre folgende Beispiele.
Arcadius. Enns, Galt, Igg, Kronstadt, Lienz?, Moraitsch, Pettau,
Beifenstein, Sissek, Wagna SchL Leo L Holz Schluss?, Leibnitz. Zeno.
Innsbruck, Laas, Si Pauls, SZeno. Marcianus. Marani, Oberlienz.
Anastasius. Istrien (Schluss?), Marani, Pettau, Tyrol, SZeno. Justinus.
CiH, Kaltem, Lienz (seit Aug.), Mitterndor^ Mostar, Sebenico (H), Tem-
berg. Justinianus. Gadine, Dalmatien, Flavon, Holz SchL, Jadorf,
Kanker, Laibach, Mais, Pettau, Boveredo (und Anicius?), Seregnano,
Tyrol, Trient, Ungern, Wilten, Zolfeld. Tib. Constantinus. Lorch.
Piohler, AiutiU romftn». ^
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Mauritius. Galt, Kronstadt, Ossero, Pettau. Phocas. Enittelfeld.
Heraclius. Pettau. Leo III. Straden. Gonstantin V., X., XIIL
Pettau. Bomanus IL, Leo VL Leibnitz, Pettau, XJngeni, Wagua.
Zimisces. Groatien, Leibnitz, Pettau, Spalato, Zengg. Michael YII.
Eppenstein. Joannes II. Graz, Betz. Manuel I. Temesvar. An-
dronicusl. Leibnitz, Pettau. Isaak II. Pettau. Theodorus. Stuhl-
weissenburg. Michael IX. Pettau.
Nur drei eigene Münzstatten arbeiteten in unseren Reichsländem,
eine in Italia zu Aquileia, zwei in Pannonia zu Siscia und Sirmium,
diese aber wahrscheinlich bloss in den Jahren 253 bis 340, zeitens der
Kaiser Gallienus, Probus und Gonstantin 11., mehr im m. als im
IV. Jahrhundert.
Münzliche Erscheinungen für unsere Provinzen von Wichtigkeit sind
folgende: Adventus Moesiae durch Hadrian; Dada Hadrian, Pius, Decius;
Dacia augusti provincia Traian; Dacia cap. Traian; Dacia felix Decius,
Aurelian; Dacica Traian; Danubius Gonstantin M., Danuvius Traian (die
altere Schreibart die bessere); Exercitus dadcus, moesiacus, noricus,
raeticus Hadrian; Exercitus inluricus Decius; Gtenius exercitus illuriciani
Decius; Gen(ius) illyrici Decius, Aurelianus; Gothia Gonstantin M.; Metalli
und Metalla (Delm., Pann., Pannonici, Nor. vgl. Eckhd. D. VL 445).
Pannonia Aelius; Pannoniae Decius, Hostilian, Aurelian; Pannoniae aug.
Julianus Tyr.; Pannoniae p. aug.; Bex quadis datus Pius; Rhenus Do-
mitian; Sarmatia gaudium romanorum Gonstantin M.; Sarmatia devicta
Gonstantin M.; Sarm. de. MAurel, Gommodus; Scythia Pius; Signis a sar*
matis restitutis Domitian; Sis(cia) Gonstantin M.; Siscia aug. Gbllienus;
Siscia probi aug. Probus; Triumphus quadorum Namerianus; Victoria
gothica Glaudius, Aurelian, Tacitus, Probus, Gonstantin M.; Victoriae
sarmatiae Diocletian und Nachfolger; Virtus illyricL Diese reichen von
Domitian, mehr von Hadrian und Traian her bis Gonstantin M. Dazu
etwa die Erzeugnisse der landeingebomen Imperatoren Aurelian, Glaudius IL,
Gratianus, Probus, Valentinian. Übrigens sind die Münzen der Kolonie
[Viminacium (Kostolac), Zeit 240 — 253, weit über die nächsten Orte
Taurunum, Gusum bis Mursella und Aquincum, Apo, Tibiscum, Sarmi-
zegetusa und Apulum heraufgegangen bis ins Noricum. —
Erwägen wir endlich nun noch, inwiefern die Namen der Provinzen
oder Orte im Münzwesen oder im Steinschriftbereiche vertreten sind:
Da ist vor allem Aquileia ab Münzstätte mit Zeichen AQ-PST
seit Diocletian hervorzuheben. Berühmt ist der Medaillon Theodosius
zu Berlin (Abbildung Herzberg S. 667) und Ghrysopolis Aqoileia (Abb.
Jhefte 1899 S. 106 des öst. arch. Institutes). Dacia hat Münzen von
Hadrian, Traian, Antoninus, Philippus L, IL, Otacilia, Decius, Etruscilla,
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Etmscas, Aurelianiis, Hostiliaims, Trebonianus, Valerianos, Volosianus,
Aemilianus, GbUienus, Ezercitus (Hadrian). Nor auf Münzen nennt sich
Domitian alsDaciccis. Dalmatia hat Münzen von Traian, Pins. (Me-
tall(i) dehn(atici). Mionn. VI, 1709.) Dannvins. Münzen von Traian,
Constantin. Germania Germanicos, mehrere Kaiser seitDrosns, Cali-
gula. J. maximns des Ghdlienns. Exercitos-Münze von Hadrian, Victoria
germanica Etroscos, Yalerianus, Gallienas. Illyricum. Münzen mit
C^enius exerdtos illiirici(ani), Gtenius ülarici, Virtus Illyrici von Decius,
Aurelianiis, Diocleüan, Hercnleus bis Chloros. Ans illyrischen Münz-
statten kennt man Stücke von Aleta, Amantia, ApoUonia, Bilubium,
Byllis, den Daorsi, von Dyrrhachium, Discelades, Enchelees, Issa, Olympe,
Pharos, Scodra, Yon Ballaeus rex and Monnnios. Lyburnia. Münze
Yon Alyona. Moesia in£ Von da herauf Münzen ans Callatia, Diony-
sopoliSf Istras, Marcianopolis, NicopoUs, Tomi; snp. Almam, Dardania,
Pinxam, Viminaciam, (Oordianos m. bis Oallas, Gallienas), Exercitos-
Münze, Moesiacos yon Hadrian. N o r i c a m. Exercitas-Münze yon Hadrian.
Metalli norid yon Traian (Eckh. VL 446). Pannonia. Münzen yon
Aelios, Decios, Hostilianas, Aurelian, laUanos Tyrannus, dann metalli
pannonici, Ulpiani Pannonid (Mionn. VI. 709). Qaadi. Münze Rex
Qoadis datas yon Antonin ; Triamphos Qaadoram yon Namerian. Baetia.
Exerdtas Baeticas yon Hadrian. Bhenus. Münze yon Domitian yergl.
Dannbios. Sarmatia. Münzstätten zu Achillea, Olbia, Tyra. Münzen
Sarmatia yon M. Aorel, Gommodas; Sarmatia deyicta, gaadium Boma-
noram, Signis sarmatis restitatis yon Domitian, Victoriae sannaticae
Diodetian and Nachfolger oder schon Garinas. Siscia Münzstätte mit
Zdchen SIS, ASIS, ASISZ, BSIS, BSISCV, ISISC, PSIS, ASIS, ESIS*,
SIS, SIS^ (mit Stern and 1, 2 Möndlein) zeitens Diocletians, Constantins IL,
(Moros bis mit Arcadios A- BP • A • E • H • M • N ' P • T • C •. Siscia
aog. yon Gkdlienos, Siscia probi aog. yon Probos. Sirmiom. Münz-
stätte mit Zdchen SIBM, ASIBM, BSIBM seit Gallos (Graeese Hb. d. a.
N. S. 41, 49).
Die Namen der einzelnen Proyinzen oder Proyinzteile erscheinen
insbesondere im Militärwesen yerwendet; teils sind die Landsmann-
schaften in den Proyinzen sdbst aasgehoben ond darin zeitweise lagernd,
teils dnd Aoswärtige densdben zogeteilt (haoptsächlich yorgesetzt), teils
sind Eingeborene in den aoswärtigen Körperschaften ontergebrachb Die
Reihe des Bekanntesten hierin geben wir anter den Schlagworten Ala
bis Vexillatio: Ala. Alpinorom, Dacorom I Ulpia, Prontoniana, Playia
BritonomI, Illyricoram, Noricorom, Pannoniorom II, P. Tampiana, Tong-
roram I, Thracom. Aoxilia. Ascarii,Fortensia, Aogostensia. Gastraond
bellom Dacia (Domitiani, Traiani), Sarmaticom. Glassis. Flayia moesica,
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Germanica, Hisfcrica, Libama, Moesiaoa, Moesica, Pannonica (Blayia).
Cohors. Aelia sagittanorom I, Alpenomm und Alpinomm I — ^III, equit
Alpinormn I, II, UI, Aquitanomm, Batayorum I, Belgica I, Breucorom
I, IV, VU, VUI, Britonum flavia I, Dada, Aelia Dacorom, Ulpia augosta
Dacorum, III Dacorum, gemina Dacoram, Dalmatiaram I, U, III (Valeriani,
Gallieni), lY, V, Germanorum I, Hispanorom 11, Italica, Luoensium I,
Montanornm Ulpia, miliaria maurorum, britanica II, Noricorum, equitata
Noricorum, aug. Pannoniorum II, III, 17, Pannoniorum I, 11, I (Ulpia),
Quingenaria Hispanor. I, Baetia III, Baetomm I — VUI, Saromm nova I,
Thracom VI, Yaleriana-Cionstiantiana, Yarcianorum II, Yindelicorum lY,
Yolontarioram YUL Equites. Aquesiani Dalmatae, Gonstantiani, Dal-
matae, Illyrici, Maori, Promoti, Sagittarü, Scutarii. Dax. Proyinciae
Yaleriae. Exercitus. Germaniae, lllyricus, Moesiae, Pannoniae int
Legatos Augusti, Moesiae ProY. I^oricae. Legio. Adiutrix I, II, alau-
da Y, Apollinaris XY, Augusta VIII, UI, Flayia lY, Felix gemina VII,
X, Xin, XI V, germanica 1, Gordiana gemina XUl, gemina X, XIV,
Hispanorum IX, Herculia VI, lovia V, italica, 11 italica, italormn, Dacica
in provincia (Seyeriana), Xlll gem. M esiaca, Pannonica antoniniana III,
Italica 1, 11, Italorom, lovia Y, ex prov., Pannoniae sup. (Gem. Seyeriana),
X in proY. Pannoniae sup., XI Claudia p. f., XUI gem. ScYeriana in proY.
Pann. sup., leg. XY, Yaleria Yictrix XX, Ulpia Yictrix XXX, Legio VII,
XI. Milites. Bistrici. Numerus Illyricorum. Praefectus. fabrum
Romae et Tergeste. Praetoriani Procuratores. Daciae Maluensis
bis Pann. Yeterani. Gentiles, Aquileiae etc. Yexillatio. Dalma-
tarum (Anchialitana), Illyricorum equitum, per Italiam, leg. YUl aug.,
auxiliaria Pannoniorum, e Baetia (leg. UI).
Schliesslich zum Gebrauche Yon Lexikon und Karte noch ein paar
erklärende Worte.
Nicht Yorfindig in unserem Verzeichnisse, weil nicht antiken
Autoren entnommen, sondern entweder frühmittelalterlichen Urkunden
und Chroniken oder Erfindungen späterer Latinisten (YgL S. 13), sind
u. a. folgende Örtlichkeiten : Abilunum oberhalb Zeiselmauer, Aelii mens
bei Butyn, Aemonia CittanoYa, Alba maris oberhalb Zara, Albus lacos
bei Tittel, Arsenium bei Teschen, Arupenum BoYigno, Asanca an Gran-
Quellen, das Attila- Lager unterhalb Tokay an Theiss; sodann Baca
Bäcs, Branodunum, Brundunum Braunau, Brunopolis Bruneck, Bu-
bienum Prag, Brigeis als Apsyrtiden, Butina Putten, Caesareoforum
Kesmark, Calisia bei Teschen, CaridoYa in Mähren, Carpis Ort oberhalb
Gran, Casurgis Troppau, Cebenia unter Hermannstadt, Cimbra Schloss
Cembra, Chotynus Chotim am Dnjester, Claudonium Traismauer, Claudi-
forium Klagenfnrt, Danubü insula als Csepd, Eburi castrum Trentschin,
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FaToiia bei Albona, Ferrea porta Eigentor, Foederis castellum Gastel-
fedre, Gtentiforam Völkermarkt, Volkelmarkt, Gessacus Schöckel, Herta
ttirris bei Yerschitz, Inlia colonia ödenburg, Licisinum Bosovits, Male-
tom Mals(8tatt Mal6), Meranum Meran, Melocavus £l(len)bogen, Mucarium,
bei Macarsca, Mureola Mareck, Musianus lacos bei Essek, Mutinum
Mautem ob Wienerwald, Naissopolis Tittel, Nentidava an Pruth, Nonum
bei Nona, Pannonicae aquae Baden, Pannoniae mons bei Gyarmatfa,
Pelagosa bei Lagosta L, Peruttimn? bei Pretta, Platea Styriensis Gassenegg,
Philecia an Taya, Pyrrhene mons Brenner, Raclitanum Badkersburg,
Relonemn an Etscfa, Bhaetinum bei Macarsca, Robodonum Brunn, Salua
ins. in Donau bei Szent Endre, Segodunum Haslau, Setuacatum Elattau,
Sicum Sebenico, Singone Neutra, Specnlum bei Theben, Strevinta Olmütz,
Stiraciorum urbs Sterzing, Tediastum Modrusch, Terponus obh. Otoschaz,
Tiaranius fl. Alt, Tomasheu Veterani- Grotte, Tricesimum Traismauer,
Tulinae Tulln, Tullum Terglou, Vendum Windischgraz, Vescera Buccari,
Volcaeus lacus als Plattensee, Usbium gegenüber Pöchlarn, Vulcani
montes bei Eisentor, Zambara Temesvar, abgesehen von Formen wie
Fayeria, Idunum, Leycanstus, Lirusa, Medullum, Ortopula, Philecia,
Ehedintuinum , Stridona, Strevinta, Tapae, Victo£Etli, u.dgl. In den
Lexiken begegnet Botzen Bocenum, Budweis Marobundum, Etsch-
lander Athesini, Friaul Forum Julii, Gran Strigonium, Graz Graiacum,
Savaria, Inn Ellus, Oenus, Linsbruck Oenipons, Oeni-Pontium, Kärnten
Garinthia und Pannonia, Krakau Gracovia, Garodunum, La(i)bach Labeana,
Lech Licus, Lycus, Locus, Linz Aurelianum, Aredate, Aredatum, Mahren
Morayia und Marcomannia, Oder Odera, Viadrus, Ofen Buda, Olmütz
Olomucium und Eburum, Passau Passavia, Patavia, Bolodurum, Baco-
durum, Prag Praga, Presburg Presburgum, Posonium, Raab Arabonia,
Salzburg Salzburgum, Joviacum, Juvanium, JoTavium, Siebenbürgen
Transsilvania, septem castra, Dacea mediterranea, Steinamanger Sabaria,
Stuhlweissenburg Alba regalis, Tirol Teriolum, tirolensis comitatus, Trient
Tridentinum, Venediger-Meer Marc adnaticum, oceanu sadriaticus. Wenden
Slaui, Vandali, Fenni, Windischmarck Sclavonia, Illyria u. v. a.
Die Vorgeschichte der romerzeitlichen Länder und Orte ist gegeben
durch die Funde der (alteren, jüngeren) Steinzeit, der (älteren, jüngeren)
Metdlzeit in Holen, Pfalbauten, Hügel- und Beihengräbem. WoUen
wir aus den Tausenden von Fundstellen nur beispielsweise anderthalb-
hundert hervorheben^), so gehören dieselben vermöge grösserer oder
*) Wir verweisen mit dem neuzeitigen Ortsverzeichnisse auf die beiden
Hauptwerke von M. Hoemes, Urgeschichte der Menschheit (1895) und Urgeschichte
der bildenden Kunst von den Anfängen bis um 500 v. Chr. (1898), welches
letztere wir mit U. unterscheiden. Adamsberg, vergl. Hoemes Urgeschichte,
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geringerer Nahe zu ungeföhr hundert bekannten Städten oder Postorten:
Abieta, Acerbo, Ad Herculem, Adaium, Agnontnm, Alisca, Alpe, Altaripa,
Andautonia, Anisus, Apulum, Aquae, Aquincum, Argentaria, Arsicaa,
S. 585, 590; Adamsthal 258; Adekberg 588; Adria 543, 580, 631, 642, U. 702, 437,
454—564, 636, 651; Aggsbach, AggteUek 294; Altenmarkt Kr. 645; Albrechtec
ü. Taf. Xu; Ankenstein; Aspem U.; Attersee 254, ü. 266 (Esc, Juvavum).
Batßcha 646, ü. 677, Bilowitz, Bimbaumerwald 582, 583, Bihac ü. 702, Biliar ü.
Taf. Xn, XXVI, Blanako, Böhmen 266, 269, 276, 318, 369, 419, 417, 644, U. 272, 452,
699 f., 702; Borssod U. 495; Bosnien 435, 537, 543, 542, U. 79, 139, 216, 674, 702,
Taf. XX, XXI; Branowitz U. 702; Brenner, Steinach 624; Bregenz 654; Biigetio;
Bronzezeit 342, 363, U. 167, 258, östreichische 416, ungerische 405, 410; Bnmn
ü. 703; Brilnn U. 59, 476, 703; Bukowina 277, U, 205, 212, 213, 290; Butmir
ü. 226, 703; By6iskala 614, U. 582 f., 703.
Canzian; Caporetto U. 703; Castellieri 544; Cavedino U. Taf. XITT; Cognale;
Croatien 543, U. 292; Csicser U. 496; Czemowitz U. 213.
Dacien 260; Dalmatien 543, ü. 564, 599 f., 703; Dercolo U. Taf. Xü;
Donaalande 519, 580; Dreieichen bei Hom; Duino 260, U. 273, 294, 703; Dttm-
berg 645; Diimstein, Dümthal.
Eisenzeit 393, 526 f.; Essek U. 298.
Fischau ü. 213, 522, 703; Frögg 592, 594, U. 433, 570, Taf. XXH, 704.
Galizien U. 29, 205, 214, 290; Ganditz; Gardasee 578, ü. 662; G^ura ü.
Taf. XXV; Gemeinlebam 420, 606, 607-610, ü. 492, 704, Taf. XXIV (Comagene-
Trigisamnm) ; Glaning 568, 645 (Endi Pol.?) ; Glasinac 589, 541, 537 ~ 542, 595, U. 315,
492, 608, 704, Taf. XX (Daesidiates, Bistue); Göding ü. 704 (Arsicua); Görz U. 704;
Götßchenberg 269; Göttweig 572; Gran U. 298; Gurina 593, 645, U. 704, Gurk-
feld 585; Gutschewo ü. 315.
Hadeck ; Hadersdorf 418, 570—622, 596, 597, ü. 704 ; Hajdu-Böszörmen j ü. 704,
589, Taf. Xra, XXV; Hallstatt 830—361, 628, 635, 416, 570, 519, 571, 587, 605, 616,
619, ü. 140, 433-525, 564-586, 613 f., S. 1 f., Taf. XXXVI (Esc. Vocarinm);
Hätvän ü. 298; Hartberg; Hercegovina 542, ü. 704, Taf. XX, XXI; Heiligenstein
bei Zöbing; Hevesch U. 568, 298; Hochbichl-Meran ü.; Holen 294, U. 704 (Bub-
niska, Byciskala, Eichmana, Erdberg, Gabristi, Gudenus, Karst, Ejremsthal, Haus-
berg, Olbersdorf, Peggau, Schipka, Stronegg, Schusterlucken etc.); Hont U. 298
(Abieta); Hötting; Hrastje U. Taf. XII, XXH; Hummersdorf.
Jägemdorf U. 582, 705; Idria 645, 646, 649, U. 677, 704; Jezerina ü. 705,
Taf. Xin; Jinonic U. 265; Ilidze U. 226; Illyrien ü. 705; Josephsthal; Isonzo-r
thal ü. 705; Istrien 521, 543, 547, 645, ü. 563, 655, 705.
Kampthal; Karfreit 582, U. 705; Kärnten 269, 592, 615, ü. 705; Karpathen
U. 215; Karsthölen (Longaticum) ; Katzelsdorf bei WNeustadt (Scarbantia) ; Kest-
hely ü. vgl. 296; Kiritein 258; Kitzbühel 388; Klein-Glein ü. 571, 705; Klein-
Meiseldorf ; Klein-Zastrow U. 464, 705; Komom U. 298; Königsbrunn am Wagram,
Trigisamum?; Köröschbänya ü. 218, 705; Kostelik U. 29; Krain 269, 563, 583—
588—591, 615, ü. 705; Krakau 250, ü. 705, Taf. XXXTTI; Krehin-Gradae ü. 705,
Taf. XX; Kuffam U. 482, 705; Kupferzeit 332 (Kremsthal); Küstenland ü. 287, 677.
Laibach 255, 253, 584, 595, ü. 28, 237, 705; Langenlebam U. 525, 575,
705; Landeck U. 311; Lausitz 600; Lautrach 645; Lebam 605, U. 523; Lee 605;
Lengyel 267, 277, 282, U. 522, 294, 296; Limberg bei Eggenburg 274: Limberg
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Arupimn, Atrans ; Belloio, Bistae, Bivium, Bormanrnn, Bregetio, Brigan-
tium; Gaesarianae?, Gameum, Garrodunum , Garporum vicus, Gertia,
Girpi, Glaudia via, Glautiburgtun, Gomagene, Gongri, Goridorgia?, Gorna-
cum, Gracium, Gramemm, Gacallum; Daesitiates, Ditiones, Drusi; Ebu-
rodunum, Endide, Emona, Esc(illa?); Fafiana?, Felicia, Flanona, Fomulos?,
pPorom Jnlimn, Fulfinium; Gabromagas, Germisera; Halicanam ; JaTavam ;
Labores-, Larix?, Largiana, Lonciam; Maia, Marobudom?, Masciacam?,
Matreiom, Mafcrica, Medoslaniam, Mogentiana, Marsa; NapocaP, Naa-
portas, Noreia, Noviodanam; Parentiom, Pelso, Petris, Phurgisatis,
Piram, Poedikon?, Poetovio, Pola, Pontiam?; Raetiniam?, Racconiam?;
Sabatom?, Salya mansio, Santicam, Sayaria, Scarbantia, Senia, Silanos,
Sirmiom, Solva, Splonam?, Stiriate; Tamanto, Tasinemetami, Tergeste,
Timayi fons, Tricesimam, Tridentam, Trigisamum, Trissam, Tronam,
274 PhorgisadiA; Lobositz U. 263; Loibl 592; Lucia S. 583, 581, 616 U. 707;
Lundenburg U. 329.
Magdalenenberg 589; Mähren 20, 250, 258, 424, 276, U. 696, 699, 273, 676;
Malleiten ü. 213, 451 ; Manhartsberg 274, 276; Marein U. 707, Taf XXXV, XXXVI;
Margarethen 585, 589, U. 518, 707; Maria-Csalad U. 143; MBast 595, U. 705;
März U. 705, Taf. XXH; Mawsycka-Höle U. 29; Mattigthal U. 582; Matrei 476,
568, U. 705, Taf. XXXV; Mazocha; Meclo 645. ü. 447, 705, Taf. XH, XXXVI;
Metallzeit 309; Michael St. 585, U. Taf. XII; Milawetsch U. 453; Mirkowitz U. 263;
Mitterberg 888, U. 563; Mittrowitz U. 662 (Sirmiiim); Mnikow U. 254, 255; Mokrau
258; Mondsee 53, ü. 267, 296, 700; Moritzing 645, 568, ü. 657, 706, Taf. XXIV, XXV;
Möttling 585; Muhlbach-Karlsburg U. 697.
Nassenfius 585, 590, 645, 654, 647; Neograd U. 501 (Girpi); Negau vgl. 542,
604 (Solva, Halicantim); Niederöstreich 78, 267->611, 206, 265, 418, 420, 597,
U. 706, Taf. XIX; Nonsthal 624; Noreia 646; Noricum 646.
Ober-Vintl ü. 706, Taf. XXXVI (Sabatum); Oberöstreich 269; Oblat ü. 662;
Obrzan ü. 476; Ochoz; Ödenburg 280, 498-644, 611—613, U. 519, 522, 706,
Taf. XVI, XXm, XXVm-XXXI; Obra 582; Ototschatz U. 411.
Pannonien U. 706; Parenzo 544, 546, U. 562; Peggau; Perjen ü. 311; Pfal-
bau 367 f.; Pfatten 624; Pillichsdorf 610, U. 519, 577; Pilin U. 522, 706, Taf. XV;
Pilsen 614; Pizzughifeld 546, U. 706; Planina 645; Plattensee U. 296; Podbela
bei Prag U. 700; Podhering ü. Taf. XXVI (Munkacz); Podsemel 591, 604, ü. 442;
Polen 260, U. 706; Pottschach U. 606; Prag ü. 700; Praschin ü. 265; Prediel 582;
Prozor U. Taf. XH, XIII; Puschacher U. 266; Puszta Szent Janos U. Taf. XXVI;
Szent Kiraly U. Taf. XXV.
Rakosch-Palota U. 297; Baetien 624; Beichaueramt; Renzeit U. 707; Reihen-
gräber 658; Bima-Szombat ü. 471; Bipatsch ü. 218, 225, 700; Bovischdsche U.
Taf. XH; Bubin U. Taf. XH.
Sabnitz U. 700; Salzburg 338, 645, U. 266; Sarajevo ü. 225 f.; Scharka 276;
Schipenitz U. 213; Schlesien 266, 276, U. 707; Seibererberg bei Weissenkirchen ;
Siebenbürgen 407, 542, U. 216, 452, 481, 707; Slavonien U. 7Ö7; Sloup 171, U. 28;
Soroksan ü. 297; Steinzeit U. 707, ältere 17—77, jüngere 78—167, 258 f.; Steier-
mark 561—601, 604, 609, U. 433, 707; Stiahlawitz 269; Stillfried 595, 596; Stock-
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Tutatio; Ulcisia, Uscenmn; Veldidena, [Verona, VetosaloP, Vindobona,
Vinmum, Viscellae, Vocarium; Ziiidaya.
Die bekannteste Fundstätte, wenngleich nicht ältester Zeit
(nämlich nicht Tormetallischer, palaoUthischer Zeit), Hallstatt, liegt in
allerdings auch weiteren Abstanden zwischen den Bömerorten Anisus,
Cucullum, E8c(illa?), Gabromagus, luTavum, Stiriate, Tamanto, Tutatio,
Vocarium, am nächsten bei Esc(a oder Escamum, Escone, Escua); die
bedeutendsten Hauptgemeinden sind wol gewesen Ovilavis und luyavum.
Zu den ältesten Fundstätten der Diluvial-Menschen mit Mamutresten im
Löss gehören Aggsbach, Krems, Wachau, Willendorf, Zeiselberg, naher
Trigisamum, femer Phurgisatis.
In Steiermark zalt man über 700 Fundstätten (735 und darüber)
Torromischer und römischer Zeit auf 407*8 QMeilen (22428 QKm.), beinahe
zwei auf jeder QMeile, im Ganzen auf 10 bis 11 Römerorte (Celeia,
Colatio, Mediam, Noreia, Poetovio, Pultovia, Ragando, Solva, Stiriate,
VisceUae, Upellae), in Kärnten gar an 694 auf 187 QMl. (10327 QKm),
auf 10 Bömerorte (Candalicae, luenna, Larix, Loncium, Matucaium, Sar
loca, Santicum, Tasinemetum, Teumia, Virunum). Eine kleine Übersicht
der prähistorisch wichtigeren Stätten der Monarchie — ohne Scheidung
nach Provinzen — leitet gelegentlich zu den unmittelbar zugehörigen
oder halbwegs nahen Römerorten.
BtaU am Wagram; Stradonite 644; Stretweg vgl. 541, 542, 571, 604, 611, U. 707;
Szaszwaroszek U. 708, Taf. XII; Szamos-Üjwar ü. 891, 708; Sulmthal 604, U. 707;
Saatvar U. Taf. XIU; Szolnok U. 298.
Terramaren 428; Thon U. 258, 505, 696; Tirol 622, 624, U. 708; TisBa-Sas
ü. Taf. XXVH; Tolmein 581; Tolna U. 297; Tordos ü. 697, 708; Tcazeg ü. 708
(Matrica?); Trentino U. 605; Tröfiiiig (Solva); Trschitz 424, 598; Tullnerfeld ü.
Ungern 277—644, 294, 318, 360, 382, 391, 411, 423, 455, 533, 542, U. 292,
586, 708; Uttendorf ü. 708.
Vermo 549, 547, U. 708; VeBzprim ü. 298 (Caesarianae); Videm 585, 591,
U. 588; Villanova 545, 546- 575, U. 655 (Parentium, Pola); VindcUden 243-624;
Villach 593, 605 (Santicum); Vitasberg 274; Völs 624; Vorarlberg 645; Vokovar
ü. 299 (Labores?); Vypustek 259.
Wachau; Waldviertel 276; Watsch 565, 568-570, 585, 586, 589, ü. 708,
Taf. XXXV, 33, 482, 489; Weisskirchen 645; Welzelach ü. 708; Wejeregg 253;
Wierzchowska-Goma U. 215; Wies 587, 595—604, ü. 523, 572, 709; Willendorf.
Zeierling; Zeiselberg 15; Zellemdorf bei Lundenburg; Zirknitz 584; Znaim
U. 696; Zöbing im Kampthal; Zögersdorf U. 615.
Hierzu die Einwohnerschaften: Ambisonter 653, Alpenvölker 658, Avaren329;
Bojer 644, 653; Germanen 520, 627, 648, 659, 672, (Joten 672; Japiden 543—655,
Illyrer 433—667, 520, 652, Italiker 548, Kamer 653; Kelten 97—643, 520, 629,
648, 672, Kumanen ü. 705; Longobarden 672; Magyaren 6691, Noriker 647, 652 ;
Pannonier 522; Quaden 616; Eäter 520, 624, 652; Scythen 531, Slaven 329—667,
636, 662, 672; Veneter 572; Vindelicier 240—624, 653; Wenden 597.
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67
Bevor wir den Tollen Bestand der römerzeitlichen Bezeiclinungen
fär die geographisch -historischen Objekte der Sstreichisch-ungerischen
Monarchie aufrollen, geben wir von den yorrömischen Zeiten, Ton der
Prahistorie, der Urgeschichte unserer Lander, nach der zuYorgebrachten
allgemeineren Einleitung, ein etwas ToUst&ndiger ausgeführtes Bild;
jedoch konnte dabei an eine volle Ausschöpfung des Stoffes in Hinsicht
auf die vorgesetzte Haupi-Au%abe des Werkes nicht gedacht werden.
Wenn der Palaontolog ftlr die G^eschichte der Erdbildung ftlnf
geologische Perioden ansetzt in der Dauer von 62 Millionen Jahren,
Yon 34, 11, 3 Millionen und schliesslich ^/^o Million Jahren, in welch
letztere hineingehöre die Diluvialzeit bis in die G^enwart, also diese
mit 100 Tausend Jahren berechnet, so kann (läge am An&nge des
Menschentums auch schon die Sprachentwickelung) doch der Beginn einer
„Geschichte der Menschheit aus Rückschlüssen^ nur gedacht werden
hinter 8000 Jahren vor unserer christlichen Zeitrechnung, i) Die Ein-
leitung zur (geschriebenen) Geschichte ist gegeben durch die Prä-
historie (Urgeschichte). Diese in ihrer Sonderentwickelung inbetreff
Mittel-Europas zieht nun ftlr die Erstreckungsgebiete der östreichischen
Monarchie jene Grenzen der Wahrscheinlichkeit, welche wir damit zum
Ausdrucke bringen, dass wir in Anwendung der entsprechenden euro-
päischen Ergebnisse andeuten: Für die östreichischen Landergebiete
gilt eine äusserste metalllose Urzeit (die palaolithische) von mehreren
100 Tausenden von Jahren, der Anfang des hiesigen Menschentums
ganz unbestimmbar, die uns nähere Grenze des Abschlusses dieser Epoche
beiläufig bestimmbar. Die Epoche der Ein-Metallzeit kann einige Jahr-
tausende gedauert haben, die nähere Grenze des Abschlusses ist gegeben
durch die Anwendung mehrerer Metalle. Zu Kupfer tritt hinzu Zinn,
Blei u. s. w. ; endlich leitet das Eisen die Voll-MetaU-Zeit ein. Diese
herrscht durch mehrere Jahrhunderte; an der uns näheren Grenze dieser
Aera stehen die ersten Nachrichten der G^eschichtschreibung von Seite
Auswärtiger. In Ermangelung umfassender Vergleichsreihen, welche
wenigstens drei der Erdteile in allen örtlichen und zeitlichen Gliederungen
völlig 1>eleuchten, begnügt man sich vorderhand mit weitaus geringeren
Zalengrössen und schaltet zunächst die Hunderttausend aus, das mehr
zoologische Wesen des Menschentums^) anderen Wissenszweigen über-
lassend, in der Prähistorie hinter das zehnte Jahrtausend nicht zurück-
greifend. (Manetho berechnet Ägyptens Urgeschichte auf 36000 Jahre
*) Nach Ing. Wellisch : Urmensch 9 Millionen Jahre, Kulturmensch 66 000 Jahre.
^ Goethe, Eckermann 1828, 7. Okt. ,Dass es weitmehr im Sinne der Natur
sei anzunehmen, sie hahe statt eines einzigen armseligen Paares die Menschen
gleich zu Dutzenden, ja zu Hunderten hervorgehen lassen.*
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zurück). Ohne gewaltige Mängel könnten bis znr Au&chliessung neuer
Erkenntnis-Quellen auf unser Landergebiet folgende ftinf Hauptperioden
angewendet werden:
I. Steinzeit, 6000 bis 3000 v. Chr.,
IL Kupferzeit 3000 bis 2000,
IIL Bronzezeit 2000 bis 1000,
lY. Eisenzeit bis Griechische Einflüsse 1000 bis ÖOO,
V. Ghiechische bis Römische Einflüsse 500 bis 200 v. Chr.
Es kommt immer und überall darauf an, durch welche Menschen-
rassen die oben angedeuteten Perioden getragen werden, namUch ver-
ursacht und verändert, umgestaltet. Von den äussersten Inhabern unserer
grösstenteils meerfemen Gebiete wissen wir nichts; ob sie als Nicht-
Autochthone aus dem Osten gekommen, ob aus dem Süden, nicht ihre
Eörperreste im Erdgestein, nicht Spuren ihrer Arbeiten in Stein,
Hom u. dgl.^ nicht ihres Wesens Kennzeichen sind uns durch nach-
malige sachverständige (unmythologische) Aufschreibung erhalten. Nur
▼on den Späteren kann eine Vermutung melden: dass mehrere Jahr-
tausende nicht nur, sondern mehrere Jahrzehntausende gebraucht hat
eine menschliche Bassenbildung, wie oft immer wir eine solche auf
unseren specielen Gebieten (jedoch immer im allseitigen Anschlüsse an
die mitteleuropäischen Veränderungen) annehmen wollen oder dazu ge-
zwungen zu sein glauben. In den Ostalpen, wie in den nordwestlichen
Balkanländem, sind vertreten zwei kleinere Bässen des Mittelmeer-Ge-
bietes ; dies gilt aber keinesw^ auch nur für alle helleren Jahrhunderte,
wenn eine brachykephale braune hohe Basse im transkarpatischen Sar-
matenland (Polen), im Gegensatze zu der subbrachykephalen, dunklen,
kleinen erkannt wird, im Bojer- und Karpatenland Auszweigungen von
brachykephaler, dunkler, niedriger Basse. Mit einer urzeitigen Abscheidung
von den (ohnehin nicht aUzuklar in Ausbreitung bekuinten) Finnen,
sowie mit einer einzelweisen Ausdeutung des Begriffes Illyrer ist für
einen praktischen Nutzen nicht vorzugehen. Es bleibt immerhin das
Hauptgewicht auf einer ältesten frühhistorischen Date, von welcher wir
rechnen nach zurück, nach vorwärts; das ist die Date der Kelten-
Wanderung. Nicht zu welcher Basse diese Kelten gestossen sind, werden
wir ergründen können; entscheidend genug ist, dass die letzteren auf
den Wegen von Südost, Süd hergekommen, mehr vielleicht in der
Bichtung Italien-Alpen, als aus Unterdonau-Landen. Mögen die Illyrer
in jener uns unbekannten Specialisierung die älteren gewesen sein: die
Kelten mit ihren nachmals gemeldeten Stammnamen nach einzelnen
Gegenden sind die klareren, die kulturwichtigeren.
Die geographische Gestaltung für das urzeitliche Ostreich ist vor-
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gezeichnet durch die nördlichste Einbuchtung des europftischen Mittehneeres,
durch die grosse wesi-ösiliche Wasserlinie der zum Ponteuxin zfilenden
Donau, durch die Verbreitung der Ostalpen mit ihren Vor- und Neben-
lagen, endlich durch die sarmatisch-dakischen Erhebungen. Aber diesen
Bildungen Yorang^angen ist jene allgemeine Vereisung, aus welcher
sich, bei dem Zurückweichen der gewaltigen Massen gegen Nord und
Nordwest, vom Böhmerrandgebirge gegen Norddeutschland und Skan-
dinayien, als Hauptgestaltungen herrorgethan haben der grosse Etsch-
Gletscher, bis Verona und Meran reichend, der ausgedehnteste und
durch Zuflüsse yerbreitetste der Südalpen (lang bis 280 Kilometer),
seine Zugehörde ist der Eisak-Gletscher (die kolmanner Erdpyramiden
als Seitenmoränen, des Rittnerhoms Gletscherschliffe); femer der Brenta-
Gletscher von Valsugana, der Piaye-, der Tagliamento-Gletscher g^fen
IJdine, alsdann nördlich Tom erratischen Diluvialfelde bei Toblach, vom
hintersten Deffi-eggen-Thal ausgehend, der grosse Drau-Gletscher. Zu
den grössten der Alpen z£lend, in einer Lange von 226 Eölometem,
hat er noch in der Glan-Ebene eine M&chtigkeit von 600 Metern^) und
endiget vor Bleiburg, Griffen. Damach der Eoralpen-Gletscher bis Ehren-
hausen, der Vorlaufer des spateren Binnensees der Oststeiermark, die
boüsch-samiatischen Eiskuppen, von fast nur halber Mächtigkeit gegen
die westseitigen und firüher umgebildeten — sie vollenden in grossen
Zügen das ürweltbild der ersten, der mitUeren, der letzten Glacialzeit
(Oriler hoch 3902 m., Gross-Glockner 3798, GVenediger 3660).
Das enteiste Erdreich, zum Ergrünen gediehen, aber durch machtige
Flutnngen und Schwemmungen jahrtausendweise verändert, wird eist
vorgerichtet für eine zukünftig auftretende Tierwelt, welche in den zu-
ganglichen Erdgestaltungen sich ansiedelt und vorbildlich das vollführt,
was erheblich spater der Mensch mit vergleichlichen Mitteln vollendet
Durch erschlossene Thaler, minder durch Waldwüsteneien, als durch
Steppen- und Freiland gq^n den grösseren Flnsslauf^ hat der Urmensch
die Wege gefunden zu erwünschlichem Boden, vielleicht am spStesten
zu den schwierigsten Hochpässen vom grossen Si Bernhard und den
Granbündnem herüber im Bereiche des Etsch-Gletschers u. s. f., mn Drei-
hermspitze, Grossglockner (wie zuvor angedeutet); doch dies eist in
Stufen von tausend zu tausend Jahren. Den einzelnen Wirkungen ist
weniger nachzugehen darin, dass minder vergletschert dastanden Kar-
paten, Erz- und Biesengebirge, Sudeten, nur bis in */, jener Höhen, un-
^) Zeigt seine Bisse und SchlifPe zu Kranzlhofen , Ereuzbergl, Magiern,
Firkkogelj Pritschitz, Bosenthal, Tröpelach, Villachbad, Yölkermarkt, seine Mo-
ränen zu Malniti, Weitschach.
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yergletschert Groatien, dass unten das Hauptmeer dem Festlande noch
Minderes abgerungen hatte, zumal Istriens und Dalmatiens Inseln längste
Epochen hindurch zusammenhangendes Festland gewesen. Des Quieto
jährliche Aufechwemmung sei nur 1 bis 1*5 m. So formten sich nadi rück-
schlägigen Eis- und Schwemmzeiten, laut nachbarlichen Gebirgsbaues
yerschieden, auch weniger ausgebreitet in West, als in Mitte und Ost,
ausserhalb des Gletscherbodens, jene Erdebenen, grösser und kleiner,
welche ftr zukünftige Besiedelung Ton einflussgebendem Werte werden.
Als einzigen Rest alter Steppenbildung (Ebene baumlos, grasreich) haben
wir in Ostreich das Gebiet zwischen Donau, Theiss, Nordostkarpaten,
die grösste Ebene Mitteleuropas, fast ^/s des Landes einnehmend, wie
eine Insel losgelost vom alten Südeisland durch das Bergmeer der Kar-
paten. Auf diese Zone, nur 60 — 100 m. über Meer gelegen, die wir als
eigenartiges Land der Jazyges Metanastae kennen lernen werden, scheint
nicht das Holen-, nicht das P&lbau-System zu passen; aber Yon Steppen
und Nomaden aus ist wahrscheinlich die Herkunft des Pferdes f&r die
ostreichischen ürvölker gegeben, ausgedrückt durch Funde ältester Bronze-
Trensen. Von den Ebenen sprechend, werden wir durch die Schlag-
worte Alföld, Aluta, Banat, Bregenz, Budweis, Burzenland, Eferding,
Eichsfeld, Elbethal, Frauenberg, Fnaulerboden, Graz, Gurkthal, Haromszak,
Jaunthal, Eecskamet, Klagenftirt, EJrapfeld, Earlstadt, Krems, Kronstadt,
Leibnitz, Lietzen, Linz, Lumfeld, Marchfeld, Marosch, Neustadt, Olmütz,
Pettau, Saaz, Salzburg, Simmering, Slayonien, Sissek, Streitfeld, Theresien-
feld, Turopolje, Wels, Wien, Wittingau, Ybbs, Zolfeld vorbereitet auf die
zukünftigen romischen Wohnstätten wie Annama.tia, Aqua viva, Aquae,
Arlape, Astura, Bojerland, Brigantium, Brucla, Gedoniae, Emolafäa,
Fafiana, Felicia, Jazyges-Land , Juenna, [Julium carnicum, JuvaTum,
Lentia, Marcomani, Marinianium, Matucaium, Medoslanium, Metollum,
Mursa, Noreia, Ovilava, Pessium, Potaissa, Praetoria augusta, Poetoyio,
Quadrata, Bomula, Salinae, (Serrorum montes), Siscia, Solva, Teumia,
Trigisamum, Vindobona, Yirunum. Der Niederungen an den Meerafem
Yon Aquileia bis Butua soU an dieser Stelle nicht weiter gedacht werden.
Der Glacialzeit, der Interglacialzeit gehören an die später noch
fortgefristeten Tier-Erscheinungen von Eisfachs bis Tiger, einige nach
Süd ausgehend, andere nach Nord rückziehend. Nachdem örtlich jene
Veränderungen in des gefesteten Bodens Form und Besiedelung erfolgt
waren, welche dem biblischen Sintflut-Mythus entsprechen und der im
21. Jahrhunderte y. Chr. auf den Keilschrift-Tafeln Babylons selbständig
und vorbildlich verzeichneten Sage, erschien in der Diluvialzeit über-
haupt Europa noch getrennt von Asien durch Eis und Meer (die Über-
gänge also Inseln), Asien selber aber zusammenhängend durch das
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Behringsmeerland mit Amerika, so hat in des Tertiars letzter Abstofang
(dem Pliocan) der An&ng des M^oschentoms aach auf anserem Gebiete
gelegen. Das quartare Europa, kleiner an üm£Ang als das heutige, hat
ein Menschentum hervorgebracht, welches — immerhin nach einigen
Jahrtausenden über die tierischen Besiedelungs-Behelfe hinaus — zu
einer Art Vorstufe der Gultur geschritten endlich angetroffen wird durch
Einwandrer yon auswärts her. Von wannen diese gekommen und nach
welchen Richtungen (um nicht zu sagen Wegen), lasst sich n^fatiy
wol yerdeutlichen , positiv noch nicht endgiltig feststellen. Nicht ein
bdtisch-skandinavischer Stamm oder nachgehends deren mehrere, auch
nicht zwischen Dnjeper, Karpaten, Donau langvorzeitlich gesessene,
etwa westasiatisch-anverwandte Stamme sind es gewesen, welche auf die
ErsÜings-Menschen unserer Beichslander stiessen, sondern allem An-
scheine nach nur Völkermassen aus dem Hochland der Flüsse Oxus und
Jaxartes im Hindukusch herüber, also Alt- Arier aus Gebieten, wo der
Landname Iran, der Volksname Iron (im Kaukasus erhalten) eigentlich
zuhause ist. Nicht- Arier waren also die Erstlings-Menschen, die Ur-
besitzer unserer CF^^nden, einer Basse angehörig, zu deren Bestimmung
Mittel fehlen, würden sie auch paläontologische sein müssen. Wol aber
wissen wir von den hereingekommenen Alt-Ariern, dass sie den An-
getroffenen gegenüber voraus waren, in Anwendung der Steingerät-
schaften voraus, also hinaus über die hierlands betroffene paläolithische
Mode; wenn nicht schon das Metall, das erste urzeitliche Metall selber
— so die Kenntnis der Linien zum Bezüge bringen sie mit; ackerbauende
Leute mit noch nicht vorgeschrittenen Mitteln sind sie und ausgesprochener
Weise noch ein stadtloses Volk. Das ist der Stamm, welcher Europa
zum stärkstbewohnten aller Erdteile gemacht und auch unserer Länder
Anteile an der Gultur entscheidend bestimmt hat.^)
Wenn der Arier als Steinzeitmensch in Ostreich wie in Deutsch-
land gUt für langköpfig, hochgestaltet, blondhaarig, weisshäutig, seine
Sprache flectierend (nicht agglutinierend, nicht einsilbig), so kommen
diese Merkzeichen des Indo-Germanismus gleichmässig dem Kelten zu,
wie dem Germanen. Allein der Versuch genauer Abscheidungen versagt
hinter dem ersten Jahrtausend v. Chr. zurück, sagen wir: auch schon
in den Zeiten der Bom-Gründung. In irgendwelchem der Jahrtausende
hinter dem ersten vorchristlichen sind asiatische Stämme vorbezeichneter
Art, nachdem sie etwa Jahrhunderte mittlerweilig sesshaft gewesen
zwischen Euxin und Kaspi (auch wol bei den Italikem), in die Östreicher-
^) Chamberlaiii, Grundlagen I 266; Ehrenreich, Hartmann, Laschan, Ranke,
Mensch U 578, Batzel, Schrader, Virchow.
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lande eingedningen sowol im Südost, als im Südwest; ausgeschlossen ist
aller Ost, Nord, West und wir setzen das lediglich ftlr cUe Urzeit fest.
Vielleicht ist der Weg in Südost, Donau-aufv^ärts, der früher eingeschlagene
gewesen und es wäre der Anteil yon Illyricum mit Pannonia und Dacia
zuerst der neuen Bevölkerung erschlossen worden, vielleicht ist der alpen-
centrale Beichsteil erst später darangekommen, in welchem Falle die
Illyrer-Basse die älteste halbw^ historische wäre in Ost, die Bäter-
Basse aber gleichso in West. Klarer könnte man die Bäter specialisieren
als nicht-italische Etrusker (Tyrrhener, Tyrsener). Deren Fundgebiet
reicht nicht viel über den Umkreis von Bozen, Buchenstein, Gembra,
des, Dambel (falsch), Dercolo, Greifenstein, Matrei, Mechel bei des,
Moritzing, Pore bei Buchenstein, Siebeneich, Tayon bei des, Tisens bei
Meran, Yadena, Yal di Non, St. Zeno, also das spätere Anauni, Ban-
zanum, Endide, Maia, Matreium, Tridentnm (Vgl. aber auch Gurina,
Kuffam, Negau, Watsch, nordetruskisch der Zeit um 400 bis 350 v. dir.).
Keineswegs wären jedoch die Dlyriker in eine Sonderheit unterzuteilen; in
dem Begriff der Vorderasiaten finden sich beide zusammen. Aber die
Massenwanderung der Urzeit denken wir leichter zu Land, als zu See,
daher hier dem Südost der Vorzug.
Der einheimische Diluvialmensch^) tritt allgemach aus dem ersten
Akte der paläolithischen Zeit heraus: die neue Basse bringt ihn all-
^) Welchem noch gleichzeitig leben: Antilope (Gamlitz, rremstätten)^
D in ot her ium (Breitenhilm, Ilz, Kapellen, Klingenstein, KlÖch, Kromegg, Nestel-
bach, Obergiem, Stiefing), Eis fuchs, Elch (Prerau), Elen (Gmbegg), Elephant
(Brunn, Gries und Mur bei Graz), F j e 1 f r a s s (Flusspferd), Hipparion (Tautendorf),
Hölenbär (Gaisberg, Krapina), Hölen-Hyäne, HWolf, Erlaoh, Löwe(Badl-
hole, Frauenloch, Gaisberg, Prerau), Mamut (Breitensee, Brück, Brunn, Gratwein,
Graz-Gries, Joslowitz, Kaltenleitgeben, Königgrätz, Krems, Mauthausen, Neusatz,
Obemdorf an Salza, Peggau, Prebichl, Prerau-Prschedmost, Stübing, Wien, Znaim),
Mastodon (Eggersdorf, Elapellen, Lasnitz, St. Peter bei Graz, Badkersburg, Ries,
Waltendorf), Murmeltier (Croatien, Beunerkogl, Bosenberg), Nashorn, Pferd,
wildes Steppenpferd (Joslowitz, Prerau), Polarhase, Ben (Joslowitz, Prerau,
Yrbno, Sudgrenze Alpen, Tatra, Wiener-Becken), Riesen da mhir seh (Luftenberg,
Prebichl, Badkersburg, Rotenberg bei Brunn), Rhinoceros (Briinn, Eggersdorf,
Eibiswald, Göriach, Hunsheim bei Presburg, Joslowitz, Löffelbach, Oberburg,
ODrauburg, Prerau, Vordersdorf, Warasdin-Töplitz, Wies, wollhaariges der Lind-
wurmgrube, DAltenburg, Harmsdorf, Knittelfeld, Millstatt, Steinberg, Rind,
Moschusochs (Prerau), Schildkröte (Tumau), Schneehase, Schneehuhn,
Steinbock (Glanthal, Lietzen), Tapir (Gtöriach, Obermauer, Schönstein)^Tig2er
(bis Britannien), Urochs (Marburg, St Peter), Wiesentu. a. Der Diluvialmensch
(im LÖSS, Diluvium-Urthon) hat nach der Miocänzeit, in welcher das Wiener-Becken
als Meer mit dem Ostarme nach Ungern ausgriff bis zum Euzin und Kaspi, seine
Vertretung in den Funden von Aggsbach, Beraun, Brunn, Joslowitz, Husowitz,
Libotz , Prag (Generalka), Prerau, Roterben, Schlapanitz, Willendorf. Am Ende
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mälig ab Ton dem, was er bisher als Arbeitgerät und Waffe gebraucht seit
Jahrtausenden: Holz, Knochen, Hom, Stein (nur zugeschlagen, notdürftig
gerundet, geplattet, nicht gerieben oder gar geglättet, geschliffen), er
hatte nicht Thon (in Platten und Holform), nicht Viehzucht und Acker-
bau. Wiewol nun mit Ackerbau, mit Viehzucht, Thonbrand und besseren
Steinformen, Homformen ein neuer Yolksbestand hereingekommen, im
besten Falle des seltenen Metalles nichts abgebend, auch desselben durch
Jahrhunderte aus dem neuen Boden nichts gewinnend: so können wir
doch noch immer keine Stammesnamen nennen. Wir behelfen uns mit
dem Ausdrucke Steinzeit zweiten Alters, neolithische Zeit.
Die Steinzeit, als reine Steinzeit hinter 1400 v. Chr. manches Jahr-
tausend zurückreichend, hat zwar in östreichischen Landen nicht Megalith-
Grabkammem hinterlassen (sie fehlen überhaupt Ton Oder bis Krim);
doch gelten als beziehungsweise älteste Findlinge solche nur geschlagene,,
ungeschliffene, ungelochte Geräte, welche den palaeolithen nahestehen
imd manche Hölenstücke. Die spätere Kupfer- oder Bronze-Begleitung
eröfi&iet den neolithen Zeitabschnitt (Butmir, Bistue nova, Daesitiates),.
welchem, wenn auch nicht allerorten, entspricht Bandkeramik, Leichen-
brand. Der ersten Zeit fehlt aller Thon (ältestes Gefass, besonders Sied-
gefass, zu Krapina). Der palaeolithe Mensch wohnt in Steppenlandschaft,,
haust in Holen, pflegt Hochweiden, indess in Thaltiefe und am Wasser-
rand der Urwald ihn anfanglich ausschliesst. In unseren Landen ver-
wendete er: Amphibol-Schiefer, Andesit, Basalt, Chalcedon, Chloritschiefery
Chloromelanit, Diorit (Dolorit?), Feuerstein, gelblich, grau, grünlich bis
schwärzlich, Flint, Gneiss, Grauwacke, Hornblende, Homstein, Jadeit,.
Jaspis grün, rot, Eaesel (als Sudstein), Lydit, Nephrit, Obsidian, Opal
gelbgrau, Quarz, Quarzit, Sandstein (als Klopfer, gemeinster Lokalstoff),
Schmirgel, Serpentin, Speckstein, Syenit, Trachyt, Urthonschiefer. Die
ältesten Artefakte in Ostreich hat vielleicht der palaeolithe Mensch der
Holenstätte zu Krapina bei Agram hergestellt: Axt und Stab ans Knochen,
Schaber, Spitzen aus Chalcedon, Feuerstein, Opal. Sein Gebiet ist inner-
halb der römisch benannten Andautonia, Gorcora, Grucium, Novio-
dunum, Savus.
In zalreichen Orten unserer Länder sind Steingeräte vorgefunden
worden: wenn auch gewiss vorrömisch, so sind ihrer doch die wenigsten
palaeolithisch, die meisten wol aus späterer Bronzezeit Geläufig sind die
der postglacialen Weidezeit, im Abstände bis zu 100000 Jahren zurück (anstatt,
hebräischer 6000), hat der Homo sapiens versteinert seine Hauptrepräsentanz
(sicherer als der Neander-Schädel) im Hölenwerk zu Krapina bei Agram (homa
crapinensis, 10 Personen fossil, verschiedenen Alters, Anzeichen des Menschenfressers,
Steingeräte), dem südöstlichsten aller heimischen Ur-Fundorte für Homo sapiens.
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Fundstellen : Adamsthal, Agram, Aggsbach, Amstetten, Ankenstein, Am-
stein, Baden, Bohnitz, Bnchlowitz, Brunn, BrClx, Brunsee, Butmir bei Uidze-
Sarajevo, Öaslau, Öicoviö, Ghlibertic, Gurzola, Dewidestin, Doino, Eibenstein,
Or. Florian, Friaul, Friedau, Ghibroyica, Gjerske bei Knin, Gleichenberg,
Grafendorf, Graz, Groggemfeld, Gross-Gsemosek an Elbe, Hajdan im
Theissland, Hall, Haasstein, Hausambacher, Hietzing, Holiczky, Horodnica,
Josephstadt, Istrien, KadoY, Ealtenleitgeben, Kammern, Eotzmar, Elöch,
Edniggratz, Erapina, Eronau, Eranach, Erti, Euttenberg, Labuttendorf,
Laibach, Lasinger Mitterberg, Laurenziberg bei Prag, Lesina, Libeznic,
Lind am Yogau, Lobositz, Luttenberg, Mauthausen, Melk, Meran, (Hippo-
litihügel), Melnik, Miskolcz, Mödling, Mureck, Neuhaus, Nonsberg, Ober-
klee, Obrzan, Ofenlochberg bei Salzburg, Pilsen, Prag (Brand- und
Skeletgräber ohne römerzeitlichen Anschluss), Badimov, Bainberg, Raitenau,
Bannersdor^ Raschauze, Baucheneckberg, Beichenegg, Ripac, Bohrbach,
Botenmann, Boyeredo, Sanct Georgen, Eunigund, Margarethen, Veit,
Sauritsch, Sazaya, Scharkatal, Schemnic, Schipenitz, Schlau, Schönbichl,
Smolnic, Stiefing, Strasch, Strakonic, Tlumac, Töplitz, Triest, Vogau, Vojko-
vic, Vösendorf, Vrbno,.Welhota,Webotschan, Wilfersdorf, Willendorf, Wer-
neczank, Wischau, Wodnian, Wolin, Znoncic (teils nachneolith.). Diesen
Fundstellen entsprechen die nachmals römisch benannten Gebiete: Alanni,
Albis, Anauni, Andautonia, Aquae, Aqua viva, Arrabo fi., Bistue nova,
Bumum, Geleia, Cütium, Daeeiilates, Danastris fl., Eburodunum, Emona,
Gabreta, Hercynia, Jazyges, Istria, Juliae alpes, Juyavum, Larix, Lau-
reacum, Maia, Marcomani-Quadi, Muroela?, Pharia, Poetoyio, Pncinum,
Sayus, Solya, Sontius, Sudeti, Stirias, Tergeste, Timai fons, Tisia, Tri-
dentum, Trigisamum, Vindobona.
Eheyor wir die alte Steinzeit yerlassen, sehen wir uns um, was fftr
wichtige Erscheinungen fem von Europa, unseren Landes- VorfisJiren wie
völlig ungeschehen, jene Urzeiten schon ausgeffillt haben. Wichtig sind
um die Jahre 6100 y. Chr. babylonische Eunstwerke, Gütermass-Täfelchen
um 2400 y. Chr.; als das älteste Culturyolk betätiget sich das der
Sumerier (Sumero-Akkader gleich Turaner, vor den danach anzusetzenden
Semiten); um 5000 kennt man die Bronze in Babylon, um 4000 baby-
lonische Inschriften, 3800 Babel die Grossstadt im Beiche Sargons L,
3750 Herrscher Naramsin, 3500 das Beich Ägypten gegründet durch
Menes (anstatt 9000 oder 8000 Jahre aus 513 Eönigszeiten in 31 Dy-
nastien, ähnlich die höchstangegebene Jahrzal seit Weltschopfung 7902
auf 3762 reduciert, seit dem IV. Jahrhunderte durch die Juden angenommen),
weiterhin 3200 Beich des Menes, 3000 das Beich Elam gegründet,
3000, 2250 Bauzeit der Pyramiden, Eonig Hammurabi. Das entspricht
ungefähr der ersten unserer fönf yorrömischen Perioden.
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Wir treten in die zweite Periode, beiläufig 3000 bis 2000 v. Chr.,
jüngere Steinzeit, überganglich aas der metalllosen in die einmetallige.
Noch dauert aus äussersten Urzeiten an das tierähnliche Hausen in
Holen, jedoch der Übergang ist gegeben durch Freiland-Siedelung mit
Vorrang dem Wasser-, insbesondere f^bau. Der nacheiszeitliche Mensch,
noch kaltem £[lima angepasst, noch Zeitgenoss der (teils abkommenden)
Urtiere, ohne Haustiere, ohne Getreide, geht unter dem Einflüsse der
Fremdsiedler jahrhunderteweise yom Leben des reinen Jägers ab, Wald
und Feld mit neuen Geräten ausnützend. Die Frage, ob die Altersreihe
Hole, Erdloch, Wasser-P&lbau, Land-P&lbau die richtige sei, ist dermal
noch fürs allgemeine nicht zu entscheiden, höchstens dass für das Örtliche
Wahrscheinlichkeiten au%estellt werden. Was nun zunächst die Holen
(Grotten, Löcher) betrifft, so können weitaus nicht alle in frühgeschicht-
lichen Betracht kommen.^)
Die Holen*), alte Wohnstätten des Urmenschen, meist nach den
Tieren bezogen, übrigens nicht selten Bergwerkslöcher, Festungsanlagen,
Mithras-Grotten, Heidenlöcher, Zufluchtorte, über 300 an Zal^ erscheinen
zumeist im Earstland, in der Alpen-Nordzone, weniger in der centralen,
der südlichen, am wenigsten in den Ostvorlagen ; zalreich in Sieben-
bürgen, in Böhmen und Mahren (Nordwestkarpaten), endlich in Galizien.
— ^— — ^^-^__^^ •
1) Hauer, Geologie von Ostreich, Wien 1875, 81, 122, 628—641; 53, 555.
Umlauft, Geographie von Ostreich, 1883 S. 211—224, 1891 S. 250, 281. Pichler,
Text zur arch. Kart« Stmk., 1879 u. a.
*) Abaliget, Abauja bei Elaschan (Ren, Hölenbär), Adelsberg, Adlitzgraben,
Admonty Aeskulap-Grotte in Dahnatien, Agtelek (Baradla), Ainet bei Ldenz, Almas,
Amstein, Auersperg; ßadelhöle (Hölenbär, HHund, HKatze, HLöwe, HWolf),
Bachern, Baden (Mithras, Bär, Hyäne), Baräthegy (palaeolith), Bedelö an Aranyos
(Hölenbär), Beilstein, Bela, Bihar (Hyäne, Urbar), Bilcze bei Tluste (Tierknochen,
Bömermünzen), Bilowitz, Boieza bei Hermanustadt, Blansko, Bodenthal, Borscht,
Bytschiskala oder Stiergrotte (Artefakte der hallstatter Zeit, Bronze und Eisen),
Brandstein, Brandenstein, Brunn (Kiritein etc.), Buchstein, Büdösch, Busi bei
Lassa; Gastna, St. Canzian und Canzianiberg, Certova-Dira bei Weisskirchen
(Urtiere, Geräte, Waffen, Stein und Metall), Corgnale, Corona, Cortina, Csaklya
bei Zalatna (Steinzeitgeräte, Bömermünzen), Cseitne bei Nejtra (nachgearbeitet),
Csetate-Boli, Curzola, Czenstochau (neolith); Dachstein, Divacca, Dobschau, Dos
(La T^e), Döllach, Dörflingerloch, Duino (Knochen, Münze Pius) ; Dürmthal, Elnöd,
Enneherg, Eppaner Gant ; Falkenberg, Faschaun, Fischau, Frauenberg, Frauenloch
(HBär, HLöwe, HWolf), Frauenmauer, Freimannsloch, Fronleiten, Fünfkirchen,
Fusch; Grainfahm, Grabrovica, Gkdizier, Galmei-Höle, Gams, Gansloch, Golling
WildemandUoch, Gtömör, Grotschen, Gradenthal, Graselhöle, Grauns, Grodeck, Grebenze
(HBär, Edelhirsch, Elen, HBind), Gurina, Gutschen, Gurglthal, Gutenstein, Grstatter-
boden; Hainfeld, E[adek, Hallerloch, Haligöcz (Urtier, Steingerät), Hallstatt-Salzberg,
Hegyalya (Obsidian-Gkräte, Hemmaberg (Steinerloch), Helenenberg (Karfunkelloch),
Hennannstadt, Hermannshöle, Hieronymi, Hochsengsen, Hochschwab, Holenstein,
Piohler, AiutrU roman». 5
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Deren könnte man 120 als grössere bezeichnen, über 200 als kleinere.
Sie weisen auf die nachmals römisch benannten Stätten bei : Ad novas,
Albis fl., Altaripa, Andautonia, Anduaetiom, Aucha, Aqoae, Gamuntum,
GarrodunumP, Gamsadios, Gedonie, Golapis, Gorcora fl., Gorcyra, Grucinm,
Eborodunum, Fomulos, Frigidus, Jazyges, Issos, Justinopolis, [Laebactes,
Hohenburg, Hollen bürg, Hollengebirg, Hönigsberg, Homwald, Horsat, Hostein, Hndna-
luka, Hnmberg, Hüttenberg ; Jaunstein, Jauken, Jatka-Höie(Urtier ?), J aize, Imst-Nasse-
reit (Eggerskeller), St. Johann, Josephstadt, Ischler Holen; Kampgebirge, Karpaten,
Karlsbad, Karst, Katerloch, Kesmark, Kiritein, Kokarje, Kolezd, Königstahl, Kopen-
prieler Loch, Köröscher Feenborg, Kostelitz, Ejrainerhöle, Ejrakau (Ben), Krapina,
Krassthal, Ejrehin-Gradac, Elrems (Ren, künstlich in LÖss), Grudenoshöle (Artefakte),
Kremsmünster-Kirchberg (Bär), Kreug, Kritschen, Elronmetz, Krp-Bepin, Kugellacken,
Kolna, Kantersweg, Kuttenberg; Laas (HÖlenbär, Fjelfrass), Laitsch, St. Lambert am
Weinberg, Lambrecht, Lamprechtsofenloch, Lochen, Leutschdorf, Leopoldskirchen,
Lesina, Lindwurmgrabe (wollhaariges Nashorn), Lissa, Loferer, Lokva, Loschnitz,
Loser, Lueger, Lueg an der Salzach, Lueg-Zigöll, Lurloch (HBär); Maierling (CJrtier),
Mariazeil, Martinswand, Materia, Mazocha, Melada-Insel, Mitterberg, Mixnitz (Drachen-
höle, HBär, Urtiere), Mokrau (Ben, Artefakte), Möslofen (Bär) ; Nabresina (Hirsch),
Nandor (Küchenabfälle, Greräte von Bein, Stein, Thon), Narenta, Natums, Nejtra,
Neusohl, Niederdorf; Oberweg, Oberburg, Oberdraubarg, Ochos bei Brunn, Oetscher,
OBuszin, Ostrow, Oswaldiberg, Ötzthal; Paak, Passeir, Patschaloch, Peggaa (HÖlen-
bär, -Hyäne, -Wolf, Drehscheibenthon, Altsteinzeit-BQJngeräte wie Nadel, Spatel),
Pekama, Peilenstein, Pelagosa, Permani, Pilerza, Pischätz, Pinquente, Planina,
Podpetsch, Pojk, Praschtschijak in Bosnien, Presburg, Preunegg, Priel, Lucken und
-Löcher, Prosecco (Bär, Damhirsch), Puchberg, Punkva, Putna in Bukowina,
Putschanerlucke, Puxer-Luegg; Baaberklamm, Babelloch, Bagusa, Bangersdorf,
Battenberger Nixhöle, Bäuberhöle, Bauris, Bax, Beineck, Beka-Hölen, Bettelmauer,
Bettenegg, Boggendorf (Hyäne), Bosaliengrotte, Bosenik, Bötelsteiner Drachenhöle
(HÖlenbär, Malzeitreste des Glacialmenschen, doch nicht Feuerstein, Knochen- oder
Thongerät), Bötschach, Boveredo; Sachsenfeld, Sagor-Gallenegg, Saualpe (Nix),
Schafberg-Löcher, Schipka, Schlabur, Schmelzgrotte, Schönna, Schöpfen, Schönacker,
Schoschuwka, Schottwien (Türkenloch), Schusterloch bei Anznau (Elen), Sebenico,
Semmering, Semriach, S. Servolo (Kupfer, Eisen), Skarbin, Sklep, Skerisora, Skomo,
Sloup (HÖlenbär, Ben), Sölk, Stein, St. Stephan, Stemberg, Stinkenbrunn, Ober-
(künstlichinLöss), Stramberg (Schipka), pithekoider Men8chenkiefer,Szf^beleb, Szilizer;
Tanneben, Tännengebirg-LÖcher, Thayathal, Terlan, Teufelsluken bei Eggenburg
(HBär, HWolf, Mamut, Knochen- und Steingeräte), Tollinggraben, Tolna, Tominz-
Orotte (Artefakte), Töplitzer, Toma, Torstein, Totengebirg-Löcher, Traunstein,
Trebitsch, Treffen K., Triest, Trsteniza bei Hasinitschi ; Ugljan, ülrichaberg, Unters-
berg, ünzhöle, Uraniapetsch, St. Urban, üschova; Yajda-Hunyad, Vassoyen, Veldes,
Veitsch, Velberthal, Villachbad, Vipota, Vypustek bei Kiritein (neolithe Geräte,
als Flachbeil, Meissel, Hammer gelocht bei Benknochen); Wechsel, Weisskirchen,
Weizklamm, Wemitz, Wetzstein, Wetterloch, Weyer, Wiener-Neustadt, Wienia-
tyece, Wildahn (HÖlenbär), Wildenstein-Hölen, Wildes Loch, Wildes Weib, Wind-
loch, Wieting, Wischan, Wochein, Wolfgang, Wöllersdorf ; Zauchen-Obir, Zavala
in Herzegowina, Zeiritzkampel, Zgonik, Zigöllerhöle, Zirl, Zloczow.
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Latobici,Laureacam,Lentia, Littamom, Longaticam, Medoslaniam, MQoadi,
Mogentianae, Nedad?, Neviodunum, Pelso, Pessiam, Pharos, Piquentum,
Pacinom, Biditae, Savus, Scarbantia, Solya, Sopianae, Siccmn, Tergeste,
Teumia, limayus, Tisia, Tridentum, Trigisamum, Vindobona u. a.
Noch erlaubt die Sonderkenntnis nicht, nach der ganzen Reihe
zu entscheiden, welche dieser Holen dauernde Wohnstätten waren (wie
Boicza), welche Ton den metall- und thonlosen die frühesten, welche
erhaltenen Namen auf wirklich stattgehabte Bewohnung hinweisen können
(Peschtera in Dacien^ Hollenburg etc.) und ob die zalreichsten Urstatten
hegen in Illyricum (Dalmatia), in Pannonia, Noricum, in den Gfauen der
Marcomani-Quadi, endUch in Dacia. Erspriesslicher könnte sich die
Forschung gestalten — wäre ja das Fundmaterial yerlässlich genug
überliefert — nach dem relativen Alter der Berghölen unter sich, in-
sofern darinnen vertreten sind Urtiere ältester Art oder solche der späteren,
Pflanzliches ähnlicher Glassifiderung, alsdann Thon der frühesten Erzeugung
(dick, halbgebrannt, drehscheibelos), endlich Metall. Die entsprechende
Alters-Entwickelung kommt auch den Erdlöchem zu; wobei immer zu
bedenken bleibt, dass gerade das Mittel-Donauland das reichste europäische
Fundgebiet vorstellt sowol f&r Stein- als Metallsachen (ähnlich Süd-
russland) und ebendadurch die zeitliche Scheidung inbezug auf den
Culturgang recht schwierig macht. Wol ist es eine einwirkungsreiche
Hypothese, bei ganz neuen Gultur-Erscheinungen eine neue Volks-Ein-
wanderung anzunehmen; müssen wir das, so können wir doch nur ge-
neigt sein, eine Wiederholung aus derselben Bichtung, eine Art Nach-
schubes anzunehmen, wie auch geologische Eraftarbeiten in Wiederkehr
sich vollenden. (Die ältesten Troglodyten Europas sind arischen Stammes.
Virchow.) Lassen wir also den Steinzeitmenschen infolge irgendwelcher
äusserer Einflüsse übergehen zu gebesserter Steinarbeit, den härteren
Stoff nach dem geringerwertigen ausnützen, vielleicht auch den handels-
massig hereingebrachten (Feuerstein; Nephrit im Murthal öfter gefunden,
anstehend im schlesischen Jordansmühl 1884) verwenden, die Beingeräte
herstellen aus den Knochen der noch nicht ausgestorbenen Diluvialüere
(wie Hölenbär, Gemse, Mamut, Ren, Steinbock); noch die längste Zeit fehlt
des Pferdes (Wildpferd in Steiermark an mehren Stellen, mit Biesenhirsch
am Prebichl) und Bindes Spur, gleichwol wird Waldbauund beginnender
Ackerbau getrieben. Der alten Steinzeit angehören (nachdem hier die
Welt von Lorbeer-, Mandel- und Ölbaum u. dgL ausgestorben) laut vor-
gefundener Beste Apfel, Birne, Brombeere, Buchnuss, Eichel, Hagebutte,
Hollanderbeere, Himbeere, Kirsche, Mehlbeere, Schlehe, Wassemuss, femer
Gerste, Weizen, noch fehlt Hafer, Hirse, Boggen. Das eigentlich Paläo-
Uthische mangelt wie in den schweizer Vorlanden auch noch in Tirol,
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nicht ganz aber weiter ostwärts; nur wolle man, wie schon angedeutet;,
alles Megalithische (in Dolmen, Grabkammem) hier nicht suchen. Vor
die jüngere Steinzeit, in welche ja auch manche der Holen reichen, ge-
hören mit ihren Funden yon Asche, Bein und Stein (als Axt, Schaber,
Spitze, Pfriemen) einige der Fundstellen wie Aggsbach, Büi^lstein, Drei-
eichen, Eibenstein, Hegyalya, Holitschki, Hom, Joslowitz, Kamp, Krems
(Hundsteig), Marein, Neuhaus, Platz, Poigen, Badimer, Bepuzynec, Spitz,
Stillfiied, Strogen, Willendorf, Zeiselberg und ausserhalb des Holen- und
Lössgebietes, wie um Astura, Medoslanium, Phurgisatis, Trigisamum, sind
ohne Zweifel noch ergänzende Statten zu erkunden. Die jüngere Stein-
zeit, welche klarer nach Jahrhunderten eben auch nicht ausgelöst wird
durch die Bezeichnung mesolithisch, neolithisch (nur vormetallisch ist
sie gewiss), stellt ihr Gerate schon mehr geflacht, geglättet, noch nicht
glanzgeschliffen her, ausnamsweise auch gelocht (Pannonia); minder
sind die Beste yon Hölenbär, Mamut (ausgestorben), in höhere Gebiete
hinaufgezogen sind Gemse, Murmeltier (vgl. Beunerkogl, Schönbrunn),
Steinbock, ganz nach Norden Ben, nach Süden vollends Hyäne, Leopard,
Löwe. Zeitgenössisch erscheinen aber schon laut deutlicher Jagdreste
Bär, Biber, Edelhirsch, Fuchs, Wildschwein, Wolf, etliche Yogelarten;
sicher sind yon Haustieren Hund, Bind (nach dem Diluvium im Alluvium
erscheint das Haustier, das Bind, in langer Abstammung vom Urochs;
Ziege und Haushund sind ohne den Wildahn in Europa), Scha^ Schwein,
Ziege, erst ungezüchtet das Pferd. Acker-* und Waldbau, Viehzucht
müssen fortgeschritten sein, Lehmerde wird gebrannt, Thon in Platten
und erfassen freihändig hergestellt, es fehlt aber noch die Drehscheibe.
Vielleicht mehr in die uns nähere Unterteilung zälen, ausser einigen
Holen in Böhmen, Gkdizien, Mähren und Adria-Nordrand, Stätten wie
Geiselberg bei Mistelbach, der Hausbei^ (Häuptlings-Sitz, Opferstätte,
concentrische Bingwalle), Heidenstadt bei Limbei^, die manhartsberg-
marchthaler Punkte, Vitusberg u. s. w., wol gar auch im G^ensatz zu
den vielleicht nachrömischen Wehrbauten in Dacien, zu Dobrava, Eöttelach,
Lamberg, Oberloipach, Podgoriach, Polain, Schrattenegg, Schwarzenbach,
Ursnlaberg (Gebiet Juenna). Der Wall von Planka an Seret ist prähistorisch;
das Schanzwerk Lengyel (Alta ripa, Pelso) weist aber schon auf die be-
ginnende Metallzeii Steingeräte allein, ohne römerzeitliche Anzeichen,
beweisen nicht dadurch schon ein Ältestes (so z. B. in Brunnsee,
Döllach (mit Bronze), Gradischabei^, Hall bei Admont, Hausambacher
(mit Bronze, Eisen), Ealtwasser, Kammern, Elöch, Lobnitz, Neuhaus bei
Leifling (mit Bronze), Baibl (mit Bronze), Beitenau, Rinkenberg, Bohr-
bach, Sölkeijoch, St. Thomas bei Luttenberg, Ursulaberg). Obwol in
Stadtgebieten wie Aguontum, Geleia, Juenna, Larix, Poedicum, Poetovio,
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Stirias, Tatatio u. dgl. Yorkommend, scheinen sie doch auf den Stadt-
punkten selber ganz aufgebraucht (so wenigstens Geleia, Poetovio, Solva).
Die vorzeitlichen Bauwerke begegnen uns in den ostreichischen
Landern unter verschiedenen Namen, welche bedingt sind durch Form,
Zweck, Zeit, nationale Umgebung solcher Werke, als: Burgwall, Gastellier,
Erdstall, Erdwerk, Glasburg, Gomila, Grabhügel, Gradischtje, Gradischtscha,
Hangendstein, ELausberg, Heidengrab, Heidenschanze, Hügelgrab, Husiten-
schanze, E^elbei^, Kesselstein, Kogl, Leber, Markstein, Näpfchenstein,
Opferstein, Opfertisch, Bauberloch, Ringwall, Bundtisch, Schanz werk,
Schaukelstein, Schlackenwall, Schwedenschanze, Steinsetzung, Steintisch,
Totenhäusl, Tumulus, Türkenschanze, Wackelstein und Wallburg.
Burgwall genannt hat man z. B. die Werke bei Bukovec, Gzort-
kow, Debelo-Brdö, Dvorka, Hevesch, Hliboka, Hliniza, Hostein, Husiatyn,
Eaurschim, Königgratz, Erschwitz, Euttenberg, Lösch, Machelsdorf in Zips,
Daporky, Ödenburg, Pilsen, Pöltenberg, Presburg, Bschiwnatsch, Scharka,
Schlan, Strakonic, Stradonic, Suczawa, Switschin, Töplitz bei Budol&wert,
Zlatischte. Nicht alle bringen noch Bronzen (wie Presburg).
Erdstall genannt hat man die Zurichtungen bei Baden, Eisern,
Gaunersdorf, Gaisgraben, Ghrafensulz, Hobersbrunn, Jamnitz, Lengyel,
Mistelbach, Ödenbui^, Olgersdorf, Pallendorf, Pregarten, Raggendor^
Stierberg, Stinkenbrunn, Warischberg, Wol&thal, Zeiselberg.
Der Gastellier ist hauptsachlich vertreten im Küstenland, Istrien
und Inseln; man zalt in der Namenreihe Albona bis Bovigno über
dreieinhalb Hundert Gastellieri, deren bekannteste bei Buje, Gittanova,
am Quieto, bei Yillanova, ausserdem zu Gradac, Raschanaz u. a. Welche
davon ausschliesslich der Steinzeit angehören, welche überganglich auch
der Bronzezeit, welche auch nachrömischen Bauten gedient haben, darüber
ist das letzte Wort noch nicht reif. Nordwestliche Vei^leichsstücke sind
das Heidenschloss bei Seis (Ghschlier, altratische Metallzeit), E^atzenloch
und Kofel bei GasteUrut u. a.
Eegelberge zu Gfeiselberg, Grafendorf, Grub, Klein-Ebersdorfi
Kreuzenstein, Krösch, Lichtenwart, Neudor^ Obersulz, St. Ulrich?, Schlief-
berg, Schrick, Spannberg, Staatz, Stroneck (Hausberg, h. 12 m.), Unter-
Gänsemdor^ Wultendorf,
Kessel- und Opfersteine zeigt man am Anninger, bei Gablonz,
Grünwald, Mödling, Putzleinsdorf?, Soos, Strakonic, Sudomersch,Vrchoslavic.
Der Bingwall erscheint bei Gentovelle bei Triest, Eszek, Hradeck,
Eusatsche, Obrzan, Schrik, Szeren (steinzeitlich), Triester- Anhöhen,
Vidritschi, Viniverch, Virovitic.
Als Schanz werk geläufigst ist Lengyel an Kaposch (neolith,
bronzezeitlich, auch Gräberfeld), ähnlich Ödenburg.
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SteinwalL Gzehor, Nabresina, Strakonic (yerschlackt), Yenetscli
bei Tscbkin, Wysocko.
Den Wall-Bau (-Borg, -Graben) findet man zu Adelsberg, Aussig,
Auzza, Beckyn, Beraun, Bischofteinitz, Budweis, Gesta, DAltenburg, Donja-
Tuzla, Dümkrut, Frauenberg, Götschenberg, Grosslup, Hliboka, Hlinica,
Hrad bei Beekovic, Hradec, Hostein, Jägemdorf, Iglau, Eapellenberg bei
Badkersburg, Eodysch, Eönigsaal, Eoritnica, Eronberg, Erupa, Eugelstem,
Euttenberg, Leiserberg, Lichtenwald, Magdalensberg bei Marein, Mainice
bei Gurkfeld, Marchthal, St. Michael (La T^ne), Misskogl (neoliih),
Mostar, Muggia, Neulengbacb, Neumarkt , Obrschan (yorhallstattiscli),
Ottau, Petrovatsch, Pilsen, Podersam, Postelberg, S. Lucia, Scheibenberg,
Schenturje, Sittich, Slokagora, Srebmice, Steinberg, Stergleck (bis nach-
römisch), Stillfned, Strakonic, Trebinje, Yranje, WalHschbirken (wie
40 andere in Böhmen teils verschlackt, nachlat^ne), Wolfschlinge, Za-
brezez, Zelimlor, Zemon, Zgorje. Das entspricht den bekanntesten
Statten von : Ad novas, Ad vicesimum, Albis, Albona, Aquae, Budorgis,
Camuntum, Garusadius, GoridorgisP, Daesitiates, Ditiones, Domayia,
Eburodunum, Epidaurum, Emona, Ad finem, Gabreta, Hercynia, Hierasus,
Istria, Latobid, Lentia, Longaticum, Marcomani-Quadi, Marobudnm?,
Mursella, Neviodunum, Ningum, Pelso, Pinquentum, Pons Drusi, ße-
vignum, Sannatici m., Scarbantia, Sublavio, Sudeti, Tergeste, l^mavus,
Vicesimum, Yindobona.
Seit der jüngeren Steinzeit sind neue Völker ansiedelungsmassig
nicht in Europa angetreten, nur spät die Finno-Ügrier aus Norden und
Nordosten in unsres Reiches OstteiL Das jüngere Steinzeitvolk hat
ausgedauert in Böhmen (Woldrich) und in Ungern (Virchow), wo die
hallstatter Zeit eisenlos begonnen hat. Das ürvolk ist hier wie dort
nicht-arisch gewesen. Das Ende der Steinzeit, im Norden seit yielen Jahr-
tausenden heruntergehend bis auf c. 1500 v. Chr., ist in unsren Gebieten
früher anzusetzen, etwa 2000 v. Chr. Wie dieses Enden vorbereitet
wird, indem aus weiter Feme importiertes Eupfer die Steingerate erst
glanzig schleifen hilft, wollen wir im Eupfer-E[apitel selber ausf&hren,
müssen aber zuvor noch das Pfalbauwesen vor allen metallischen Er-
scheinungen in Betracht ziehen.
Näher der Thalsole, anfsuigs in Erdgruben, mögen in der Steinzeit
zweiter Hälfte, bei Bückgang einer letzten Vereisung, die an minder
rauhes Elima angepassten Menschenstamme gewohnt haben, am ortweise
an die Zurichtung neuer Wohnstatten zu schreiten. Nicht mehr aus-
schliesslich Jäger, halten sie von auswärts hereingebrachtes Hausgetier,
Rind, Pferd, Hund, verwenden nordwestasiatischen Getreidesamen, lichten
Wälder, beackern Erdkrumen, erzeugen sich Eleider und Seile, glätten
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ins Feinere auch harte Steine, brennen und formen in ungleicher Hölung
die Thonerde, dies hauptsächlich bei verbesserter Feuer-Behandlong. Den
ausserhalb der Steinhölen und der Erdgruben erstandenen Holzhütten
folgen solche nach an Sümpfen, Seen, Flusswässem, sinnreiche Grund-
bauten mit PJEdgefÜge. Die PMbauten haben ihren Standort nahe an
den Ufern der Seeen, aber im Sinne des Vorrückens oder Zurücktretens
hat sich der Strand jahrhundertweise selber verändert. Die ältesten
Anlagen gehören noch in die metalllose Zeit, doch die neolithische, so
die meisten Stellen am Garda- Ablauf ohne mustergiltige Nachfolge in
die oberste Italia und Baetia herauf. In den mittelzeitigen hat sich schon
allmälig das Kupfer eingefonden (Peschiera), wo zuletzt gar die aus-
gebildete Bronze eindringt; da gilt das noch gar seltsame Eisen als
teure Schmucksache. Es ergiebt sich von selbst, dass mit dem Über-
handnehmen des Metallischen in der bezeichneten Reihenfolge die gesamte
PMbau-Periode in den Ostalpen den Abschluss nimmt; später als in
Oberitalien, später auch als in der Schweiz. Möglich aber, dass man
die bronzezeitlichen Beste in grösseren Beständen erst weiter in Seetiefe
zu vermuten hai Auf bessere Anwendung des Feuers und Gebläses,
der Schneid- und Stichgeräte weisen Asche, Eohle, Beinsachen (Nadeln,
P&iemen, Schaber), Steinsachen (Axt, Beil, Hammer), Thonsachen (Ge-
fösse, Platten). Der Verbrauch von Brot, Getreide, Fischgerät, Lein,
Früchten, die Haltung von Zuchttieren ist gewährleistet Das Pferd, im
Beginne fehlend, wild in der ersten Steinzeit, wird in der ersten Bronze-
zeit zum Reiten gebraucht, erst darnach zum Ziehen. In die Ackerbau-
zeit zalen Gebirgsschaf, Haus-, Torf- und Wildschwein, Urtier; im Haus-
halt verwendet erscheinen Ahlkirsche, Apfel, Brombeere, Buchel, Haselnoss,
Himbeere, Pflaume, Schlehe, Süsskirsche, alsdann Erbse, Gerste (sechs-
zeilige), ELirse, Linse, Möhre, Pastinak, einige Jahrhunderte fehlen noch
Hafer, Roggen (in späteren PMbauten Ungems schon häufig); Lein, zu
Flachs reichlich gebraucht, möchte bald nach Haustierzeit dagewesen
sein. Zuerst geht die Jagd aus dem Pfaldorfe noch auf Bär, Biber,
Dachs, Elen, Hirsch, Igel, Reh, Wisent, Wolf, nachderhand sind Elen,
Wisent u. a. ausgestorben. Weniger die Flusswässer sind für diese Bau-
zeit gesucht, als die Seeen. Gleichwol wurden im Savus zu Dolje Dolina bei
Bosnisch-Gradiska, dem späteren Servitium, Pfalbauten nachgewiesen (mit
Bernstein, Bronze, Eisen, Thon etc.). Die Alpenseeen, innerhalb der grossen
Moränenbogen entstanden — in den Nachzeiten zerrissen zu kleineren,
auch wol versumpft, vertorft — erscheinen beinah alle, von Moränen
umwallt, nicht erst nach der Eiszeit erzeugt, sondern durch die ur-
sprüngliche Vergletscherung hergestellt. Zu derart au%esuchten Stellen
gehören, im Anschlüsse an die bayerischen Ammer-, Barm-, Ghiem-,
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Schlier- und Stambergerseeen der Attersee (Thon ohne Drehscheibe),
Mond- und Traunsee (Kupfer einzeki, Angelsachen, Dolch, Flachbeil,
Spiraldrahi, Schmelzen), ungleichmassig ergiebig scheinen Hallstatter-,
Trumer-, Waller-, Wolfgangsee, jener von Eeutschach, Langsee, Mülstatt,
Ossiach (gleich Wörther in der Richtung des Draugletschers), Bauschele-
und Strussniggsee, der Wörthersee mit den Uferstatten Krumpendor^
Leinsdorf, Pörtschach, Reifhitz, Stossier, Weidmannsdorf, endlich Neu-
siedlersee. Den neolithischen Salzkammergut -Pfalbauresten entsprechen
die Reste der olmützer G^end, yon Pulkau bei Oberhollabrun. Von
zurückgegangenen Seeen ist das laibacher Moor (an 95 QKm. ent-
sumpft von 220) das Amdreichste; in Bedacht zu ziehen sind die Stellen
um Alibunar, Bega, Blato, Bodrog, Borszek, Bory, Buchscheiden, Bug,
Dnjester, Döbriach, Ennsthal, Eger, Etsch, Franzensbad (MoorpMbau),
Friedberg, Glödnitz, Grado, Hansäg (663 QM.), Irdning, Iser, Eössen, Lain-
sitz,Lambrechtshausen, March, Moldau, Monfalcone, Mostar, Munkacs, Naam,
Narenta, Nejtra, Ototschaz, Platz, Plattensee, Ripatsch bei Rihatsch (PMbau),
Ruprecht, Salzach, Sau, Sign, Sterzing, Styr, Szatmar, Szent Miklosch, Tepl,
Theiss, Tresdorf, Untersbei^, Yrana, Weidmannsdor^ Zellersee, einige mit
Resten von Schwarz-Erle, Fichte, auch Hirschhorn, Thon, yielleicht Eisen
in Oberschicht, Bronze, Kupfer in Unterschicht
Mit den angedeuteten Stellen hatten wir allerdings etliche mehr
bleibende Ansiedlungen vor uns in (Gebieten, die wir nachmals etwas
genauer erkennen als jenes der Alauni, von Andetrium, Apo, Arcidava,
Anduaetium, Aquileia, [Artobriga, Arupium, [Bedaium, Blandona, Garro-
dunum, Gelena, Gertissa, Gibale, Glaudiavia, Goistoboci, Emona, Esc, Jazy-
ges, Juvayum, [Maetonium, Marcomani, Narona, Pelso, Porolissum, Rac-
conium, Sarmatici, Stirias, Tasinemetum, Teumia, Timavo, Tridentom,
Vipitenum, Virunum, Vocariam, Zurobara und andere. Die Pfalbaustatten
können eben viel mehr als die Holen Vorbilder genannt werden för
Ortebildungen. Aus Einkehr und Siedelung vorbeiziehender Jäger ist
kurzzeitiger Schutzbau entstanden, nachmals Waldlichtung, Wiesrodung,
Ackerbau, Befestigung, Totenbergung, alles in sondernder planmassiger
Erstreckung, woftir die Hole nicht Jegliches bietet. Immerhin sind wir
auch im Hölen-Fache durch etwa drittehalbhundert andeutende Namen
auf zukünftige Römerorte gewiesen, wie z. B. Acervo, Adaium, Adrans,
Aguontum, Albianum, Alauni, Alburnus, Anauni, Anamatia, Aquae, Ad
aquas Daciae, Autariates, Bauzanum, Beliandrum, Gamuntum, Gameom,
Garrodunum, Gedonie, Geleia, Grucium, GucuUe, Eburodunum, Esc . . .,
Felicia, Gabromagus, Jazyges, Issa, Juenna, Juvavum, Ladesta, Larix,
Littamum, Loncium, Longaticum, Lugeus, Maia, [Maetoniimi, Masciacam,
Melite, Metullum, Mursa, Namara, Napoca, Narona, Nauportus, Noreia,
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Noviodunum, Piranom, Phurgisatis, Ad Pablicanos, Rucconium, Sabatam,
Sarmatici montes, Santicom, Samae, Scarbia, Setuia, Solva, Sopiana,
Sidrias, Sublavio, Tergeste, Tridentum, Trigisamum, Veldidena, Vindo-
bona, Vipitenum, Via Claudia, Virunam, Vocariom, Uscenum. Während
der nocb ackerbaulosen Steinzeit angehören die Ab&llhügel an den
Theissufem, genannt Halmok, teilweis ähnlich den Terramaren des Po-
Tiudes, mit den Resten von Elephant, Hirsch, Rhinoceros der Urzeit, aber
auch mit Halsperlen aus Seemuscheln des Roten Meeres, scheinen eine
jüngste Bildung zu sein die Erdställe oder Hinterkeller, wie sie in
Gallien sich gezeigt haben (selbst mit Romermünzen bis Nero), so jene
Ton Hadersdorf am Kamp (vorrömische Keller, romische Brennofen), von
Hausberg bei Stronegg, Hont, Olbersdorf an Manhart, Erdberg in
Mähren, anders zu Mödring (Felferer), Stampfen bei Presburg, Waag-
Neustadt.
Über Verbreitung und Zeitstellung der PMdorfer auf Festland,
italisch beeinflusst in Südtirol durch die Terramaren, etwa auch bald
nach dem sechsten Jahrtausend y. Chr. herwärts, ist in unseren Landen
noch zu wenig Übersicht geschaffen, noch fehlen ausdrücklich Pfalbauten
und Terramaren in Tirol Nicht unmöglich, dass die gesamte Pfalbauzeit
sich für zwei (aber örtlich verschiedene) Volksarten versteht, das ist die
ältere metalllose Rasse, die jüngere mit den Metallen. In der ersten
Kupferzeit, die wir sonach beleuchten wollen, kommen noch keine
Bronzen vor. Stein- und Homsachen nehmen nur allmälig ab. Was
durch die Bronze alsdann verschwindet, ist wol zunächst das Kupfer, sind
aber nicht alle Hom- und Steinsachen. Das Ende der Bronzen durch
das Eisen ist aber nicht in Ost und West gleichzeitig gegeben in
dem X. bis Vill. Jahrhundert v. Chr. Mit dem Eisen, sagt man, be-
ginnt die historische Zeit; aber das ist auch örtlich auf mehrere Jahr-
hunderte nicht zu bestimmen. Mit der Metallzeit überhaupt einen fast
plötzlichen Abschluss genommen haben sollen die Pfalbauten der Ost-
schweiz und von Oberöstreich, wogegen jene in der Westschweiz aus-
gedauert hätten durch die ganze Eisen- nach der Bronzeperiode.
Wenige Blicke erhellen uns die Zustände der zwei andren Erdteile
in jenen Zeiten, da hierzulande ein allererstes Erz dem Menschenvolke
gezeigt wurde als ausländische Ware, schwerer, nutzbarer, teurer als der
Bernstein. Die auswärtigen Wichtigkeiten von 2500 v. Chr. herwärts
sind: Der Araber Einwanderung, um 2200 das Reich des Königs Möris
(Amenemhä) in Theben, Aufbau des Labyrinth, um 2400 mittelzeitige
Schriftdenkmäler in Babylon, 2106 Ibismumien mit Beigaben, 2130 Herrsch-
zeit Amenemhats, 2000 Mörissee- Anlage, 2000 der Inder Einwanderung,
des babylonischen Reiches grösste Ausbreitung, älteste Bau- und Plastik-
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weise von Mykenae. Allen diesen Merkmalen gegenüber welche Öde
an bekannten Thatsachen in den Nordländern!
Die Kupferzeit, insofern es erlaubt ist, eine solche ftir Mitteleuropa
im Allgemeinen und für die mittleren Donaulande im Besonderen an-
zunehmen, mag sich yielleicht durch die Zeit 3000 y. Chr. bis etwa
1500 y. Chr. erstrecken (früher als 2400 y. Chr. sagen Einige Yorsichtiger),
um alsdann der Bronze Platz zu machen, sodass der Übergang durch
einen erst massigen Zinnzusatz gegeben sei Im Anfange scheinen dem
Stile nach die einheimisch erzeugten Steingerate (Axt, Beil, Hacke, Spiess,
Stange) einÜEU^h in Metall wiederholt, sodass die Eupferbaue sowol als die
Kupfergeräte als der neolithischen Zeit angehörig erachtet werden müssen.
Reiche Erzgruben sind im Mitterberg, in Seehöhe 1500 m., in Ober-
ungem und Siebenbürgen nachgewiesen; häufiger erscheinen durch
Ungern und Serbien die durchbohrten Kupferäxte Yerbreitet, als etwa
im Ostalpengebiet die mitterberger Waren ausgegangen sind. Jedenfalls
ist der Übergang zum geschliffenen Steinwesen im pannonischen GFebiete,
wo gediegen Kupfer ausbricht, ausgiebiger eingeleitet worden. In
Ägyptens altem Reiche war ausdrücklich dem Eisen (1500 y. Chr.) die
Bronze Yorausgegangen, dieser hinwieder das Kupfer. Kypros hat dahin
wol eine Hauptmasse urzeitlich geliefert; den Namen Yon dieser Herkunft
hat uns allerdings erst der späte Spartianus Yerzeichnet (290 n. Chr.).
Nicht alle unsere neueren Kupfergänge können mit Sicherheit als mit-
wirkend erachtet werden: Ahmtal, Alttal, Balanyhaza, Banat, Baranya,
Bischo&hofen, Bistritztal, Dewa, Dobschau, Dognacska, Dreihaken, Erz-
berg, Fragant, Göllnitz, Graslitz mit Grünberg und Eibenberg (neu auf-
gethan 1900), Grossari, Hallstatt (Arikogl), Jaslo, Iglo, Joachimsthal,
Kallendorf, Kalwang, Kardeis, Kelchalm (ältester Bergbau), Kitzbüchl,
Klausen, Kokeltal, Kupferberg bei Kaaden, Leogang, libethen, Marosch-
thal, Mitterberg, Mittersill, Moldau, Moltar, Mühlbach, Öblam, OraYicza,
Pinzgau, Poszorita, Rezbanya, Reschenloch, Riesengebirge, Schemnitz,
Schladmingy Schmöllnitz, Schwabeck, Schwatz, Stuhlweissenburg, Sümegh,
Szaska, Szent-Domokosch, Zell am See und Zips. Das wäre in den Gegenden
der später benannten : Anisus, Azizis, Bauzanum,^udorgis, Granua, Jazyges,
Masciacum, Napoca, Porolissum, Rucconium, Sarmatici montes, SingidaYa,
Stirias, SublaYio, Teumia, Tibiscum, Vocarium, Uscenum.
Überhaupt aber ist die Kupferzeit gegenüber der Yorangegangenen
wie der nachgefolgten Periode als mehr örtlich umschränkt anzusehen.
Sie erscheint durch Denkmäler Yertreten sowol in den Alpen- and
Sudetenländem, als in Ungern (reichster Fundort ftb* Elachbeil und
Keil ungelocht), den Adria-Gebieten , Yon Franzensbad bis Salona in
Nordsüd, Yon Attersee bis AIyIucz in Westost. Wir nennen im All-
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gemeinen die Örtiichkeiten Abtsdorf, Alvincz, Attersee (Pfalbau) ; Boden-
dor^ Bogschan, Boljna, Boskowitz, Brack, Budua; Gertoyadiro, Gsaklya;
Dambel, Deschanfelva, Diszel, Dobelitz, Domahida, Duino; Flavon, Franzens-
bad, Frauendorf; Gerlize, Oöding, Grabovischte; St. Jakob, Jinec; Eanysa,
Eeyaszta, Kdytscbie, Kleinschelk, Eleinscheaem, Eölezd, Eomarom, Eronau,
Euttenberg; Laibacb (Moor), Lemberg, Lengyel, Liszkowa, Lubenberg,
Lucska; Marzel, Markan, Matra (Gerate nacb der Pfalbaozeit Yon Ober-
ostreicb und Schweiz), Mitterberg, Mondsee, Mutmic; Neutitschein ; Ober-
klee, Olmütz, Orosbaza; Priscbimaschy, Protzen, Pucbö; Bossitz; Salona,
Sarka, Sloboda, Stollho^ Straschnitz, Szabolcs-Aba, Szaszyaros, Szentes;
Tabor, Tabisa, Tordosch, Trient, Toszeg; Vejrowitz, Vinarschy; Weiss-
kirchen, Werd, Werschetz, Wiktorow, Windischmatrei (Werkstatt),
Wladhaza, Zamka.^) Davon sind am bekanntesten die Gebiete von Apo,
Apulom, Arcidava, Batna, Gameom, Garrodonum, Ebarodonum, Emona,
Endide, Esc, Felicia, Germisara, Jayaymn, [Lederata, Mogentianae, Salona,
Scarbantia, Singidunmn,Tamanto,Tergeste,Tridentiim, Valcmn, Vocarium a.a.
Die Bronze, als fertige Erfindong gekommen aus Yorderasien und
Ägypten, ist in Südeuropa (nicht nach) 2000 v. Ghr. eingezogen. Zu
Babel schon etwa 3000 Jahre zuvor in Gebrauch, als Vormeister der
Bronze-Mischung die Sumero-Akkadier gerühmt, in Mesopotamien, die
Assyrer, Ghatiten (laut Tomaschek), in Indien als reine Zink-Bronze ge-
laufig (laut Ghantre), hat sich in der ungriechischen Mykene-Bauperiode
als höchstverbreitet gezeigt (denn die Dipylonzeit birgt schon das erste
Eisen) und hat im griechischen Statuenguss um 450 v. Ghr. die höchste
Blüte erreicht. Bevor wir das Hereinwandem dieses wichtigen Erzes
aufzeigen — einige Schlaglichter auf die alten Kulturlande: Um 1950 bis
1650 das Walten der Hyksos in Ägypten, 1800 bis 606 das assyrische
Reich, das alte Ägypter-Reich verwendet für den Pyramidenbau zu äusserst
nur Eupfer, folgends die Bronze, seit 1500 erst das Eisen ; 1650 Ägypten
selbständig, 1600 der Eamak-Tempel, 1550 Amosis' Umwälzung, 1500 dichte
Reihe von Papyri, der Phönizier Einflussname durch See- und Land-
fehrten als Vormeister in Bergbau, in Metallguss, in Wollefarbung,
Handel mit Bernstein, Elfenbein, Glas, Gold, Muscheln, Purpur, Wolle.
Israel aus Eanaan nach Ägypten, Anfange des Südvolkes der Illyrer, im
höheren Norden Schluss des Neolith ; 1500 bis 1209 Sidons Vorherrschaft,
Handelsstädte Biblos und Berytos, 1500— 1200 Mykenae eisenlos, 1500—500
Schweden eisenlos, 1445—1388 Eönig Sethos, 1400—1000 dritte Bronze-
zeit, 1350 Eönig Ramses 11., 1330 Moses, Israel nach Eanaan, 1209 Tyrus
1) Much, Kupferzeit, 1898, bes. S. 16, 23—59, 96, 109, 141—153, 164—172,
208, 241.
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nach Sidon vorherrscliend, 1206 Sesostris, erstes Eisen, 1122 vor bis
1127 nach Chr. des China-Reiches Hauptstadt Seganfu, 1104 der Derer
Einwanderung in den Peloponnes, 1068 Kodros, 1055—953 Saul, David,
Salomo. Bei angedeuteten Eulturstellungen ist ersichtlich, dass minder
auf östlichen, entscheidend auf südlichen Wegen das neue Metall herein-
gewandert ist und zwar hauptsachlich zu Festland, durch Thrakien und
das Dlyrer-Gebiet (also vorab nach Ungern und Vorlande), zu Meer in
die Adria-Länder ost- und westseits. Das Vorherrschen dieses Stoffes
war in den Balkan-Gbbreiten bis in die Schweiz ein ebenso technisch
glänzendes als langausdauemdes. Wol ist in eigenem Boden das Kupfer
schon bekannt worden und auch ausgenützt, zuerst mit fremdländischen
Mitteln: immerhin aber war das zur Mischung notige Zinn nirgend
häufig, auch nicht auf den überschätzten, weitwendig zugänglichen
Eassiteriden (südwest-englischen Inseln), vielleicht mehr im Altai, im
Kaukasus; jedenfalls hat sich ein Massenexport bei vor-markomanischer
Stilart nicht entwickelt infolge der, hier das erste Mal zu erwähnenden
nennenswerten Bestände im Erz- und Riesengebirge (Gottesgab, Graupen,
Joachimsthal, Platten, Schlaggenwald, Schönfeld). Vor der kaiserzeit-
lichen Zinkbronze, der geläufigsten in den Ostalpen, sind die Bronzen
Siebenbürgens, eines der erzreichsten Gebiete früherer Zeiten, ähnlich
in Zusammensetzung den ostpreussischen des Bemsteinweges (haupt-
sächlich im Antimon), durch alles Pannonien und Dacien so dicht ver-
breitet, wie in Südrussland. Hierin stechen als eigentümlich hervor die
Formen Beilklinge, Schwert, Sporn u. dgl., sodass von der brillanten
Technik noch viel B>est erübrigt hat ftb* die frühmittelalterigen, auch
christlichen Grabftmde. Wenn die Argonauten-Sage in Krain mehr als
Gelehrten-Erfindung, so wäre für das Bronzevolk der Adna-Weg aus
Ostasien gegeben, in Ä.nknüpfring an die Phöniker, Knider, Parier, dies
im Gegensatze zu den ersten Ariern, welche aus Asien hinter Kaspisee
und Ponteuxin längs der Donau ins Osterland gekommen mit Geräten,
einfacher in Ungern als in Italien, Frankreich, teils sogar im Nordland,
darunter die asiatische (sibirisch-ähnliche) Bronzesichel Niederostreichs.
Aber auch was die Bronze im Gefolg hat, dient der Zeit zur Beleuchtung:
der au& höchste verbesserte Steinschlifi^ Acker- und Waldbau und Vieh-
zucht mannigfaltiger, Hafer und Boggen neu eingeführt, als neuzeitige
Zalmittel abteilbare Ringe (Mähren) u. ä.; versicherte Wege gieng der
baltische Bernstein, zu Mykenae im IL Jahrtausend v. Chr. periförmig
bekannt, um so früher hierlands, durch Lausitz, Weisskirchener Sattel,
mährische Pforte an die Donau (Carnuntum, Virunum, Emona, Aquileia
und zu den illyrischen Inseln Elektrides, erst ohne alle römerzeitliche
Anzeichen, wie Unterlahnhof bei Geleia), andrerseits in Ghibelung längs
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Weichsel nach Pannonien und Thrakien. Damit sind die sogenannten
skythischen Funde nicht in Verbindung zu bringen (sibirisch-chinesisch,
zu Bronze sogar Gold), Gebiet yon Lausitz bis Ungern, Karpaten- und
Tiefland, ungeachtet deren Zeit noch das I. Jahrhundert vor Chr. ist.
Eine grosse Anzal yon Fundstellen erhellt die Jahrhunderte der
reinen und der überganglichen Bronze- Aera, gekennzeichnet durch yor-
romische Gferatschaften und die unrömischen Hügelgraber; jedoch gelingt
nicht überall laut Stiles der Sachen, Begleitung und Mangels der Bei-
gaben die Scheidung nach Jahrhunderten samt der Zuteilung zu nach-
mals römisch benannten Örtlichkeiten, wie z. B. bei Baiiiberg in Salzburg
(Rittenburg), wo der Mergelfels vorrömische Bronzen der jüngeren (nicht
letzten) Steinzeit zu Thon, Knochen an den Tag gebracht hat (vorrönusches
Juyayum). Überhaupt tauchen da mit den ersten Yölkemamen auch
die Anklänge für erste, nachmals mehr, minder romanisierte Namen auf.
Um nur grössere Statten zu nennen, so ist auf nachfolgende örtlichkeiten
wie Adrans, Aguontum, Alauni, Aquae, Arlape, Astura; Brigantium;
Celeia, Gitium, Glunia; Eburodunum; Faviana; Jazyges; Larix, Laureacum^
Lentia; Marcomani, Marobudum, Medoslanium; Namara, Neviodunum;
Pharos, Phurgisatis; Santicum, Scarbantia, Solva, Stirias; Trigisamum;
Yindobona, Virunum, üscenum hingewiesen durch Fundpunkte der ver-
schiedenen Landereien. ^) Wie aber Bronzen zeitlich urweit von einander
abh^n, zeigen die etruskischen Helme von Negau (gleichwol mit
Münze Gonstantius, ähnlich Horberg) und die Badbronze von Bagosnitz,.
IV. Jahrhundert. Hinsichtlich der durchschnittlichen Zeiterstreckung
der Bronzegerate wird angenommen: nicht soviele Jahrtausende als die
metalllose Periode hat von der metallischen die reine Bronze -Periode
angedauert Sie habe in den westlichen Reichsteilen, also im Alpen-
^) Aninger; Bechyn, Birnbaum-Premstätten, St. Blasien, Bodendorf, Bolscho-
witz, Boryina, Bndweis, Buckwitz; Czaslau; Dellacli, Dobrschan; Eichwald, Enger-
witzdorf, Eslam; Flexenpass, St. Florian, Freystadt; Gainfahm, Gleinach, Götzis,,
Grafenstein, Gratzen, Gumitz, Gattenbrunn; Haidach, Himberg, Hobenfurt, Hol-
schowitz, Hrastje, Humebi; Jakling, Jazbinje, Jinec, St. Jobann in den Scbeiben;
Eäfermarkt (Dep6t), KetÜacb (Eupferemail), Kindberg, Kircbberg am Wagram,.
Eomamiki, Korosel, Kottau, Krems, Kreuzberg, Krottendorf, Krungel, Kuffarn;
Leobersdorf, Leopoldschlag, Lesina, Lobnitz, Lorenzen in WBicheln, Luftenberg;.
Mahrersdorf,Maiersdorf,March, Mitterdorf, Mühldorf, Mühlthal, Mühlreut, Mutmanns-
dorf; Neudorf bei Wildon, Neuewelt, Neuhaus beiLeifling, Neunkirchen, Neusiedel;,
Ödenburg, Osterwitz (Depot); Parsberg, Pemitz, Pesnitz, Pilsen, Pisek, Piaben,..
Plabutsch, Plaunitz, Pols, Potschach, Prägarten, Pürchen ; Baibl, Bauden ; Scharnitzen,
Schwarza, Schweinitz, Seidolach, Siebending, Slautsch, Spielfeld, Steinach, Stockau,,
Strajne, Stralhostitz, Stubalm, Stübing; Trag, Trösing; Vassoyen, Yordemberg;,
Watsch, Weinzettel, Weissstätten, Wiederpolen, Wilferstorf, Wolfisthai; Zeierling,.
S^istersdoif, Zwettl.
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gebiete, einige Jahrhunderte zuvor aufgehört, di^^egen aber in üngem
merklich langer vorgehalten, doch keineswegs weiter gegen uns hersb
als höchstens 600 v. Chr. War die Ursache gelten in der Erschliessung,
in der reichlicheren Ausnützung (mit den Mitteln von Kupfer und Bronze)
der Eisengruben in Obersteier und Kärnten (Noricum)?
Die Metallzeit der ostreichischen Lande mag inbezug auf West
und Ost, auf Alpen- und Steppenland , insbesondere aber hinsichtlich
der Einflüsse Griechenlands und Italiens ungleichzeitige Anfinge haben;
sie liegen jedenfalls in späteren, uns näheren Jahrhunderten, als in jenen
vierzig, welche frühestens angegeben werden für Babylon, wo vielleicht
zunächst die Härtung des Kupfers durch Zinn, Antimon, Ilickel vor-
genommen worden sein dürfte. Wer ftb* das östreichische Südostgebiet
eine Bronzezeit eröffiiet mit dem vierundzwanzigsten Jahrhundert v. Chr.,
kann diese ebensowenig endgiltig beweisen, als wenn er einschränkend
zugiebt, nur eine sich ankündende Metallzeit überhaupt sei gemeint,
derart, dass mit rund 1500 v. Chr. einem ausdrücklichen Bronze- Anfange
genüge gethan sei. Stellen wir immerhin den Anfimg jenseit 2000 v. Chr.,
so bleiben uns ftb* eine natürliche Einteilung nach den Gesichtspunkten
„Alte Zeit, mittlere, jüngste^ etwa 15 Jahrhunderte, nämlich den Eisen-
Anfang hierlands gesetzt mit beiläufig 500 v. Chr. So hätten wir eine
Periode I mit Jahr 2000 bis 1500, II mit Jahr 1500 bis 1000, lU mit
1000 bis 500 V. Chr., besser gesagt, die erste länger, als jede der andren;
wer eine Periode IV kennzeichnen kann, muss zu Spät-Bronze und
Früh-Eisen noch besondere keramische Stilbeweise und anderweitige
anthropologische Behelfe beibringen. Die nachweisliche Geräte-Einfuhr
aus italischer Cultur dürfte von Mitte der Periode III gegen 11 hinauf
nicht liegen, alle balkanische von dieser Aera aber möchte ganz ver-
schwunden sein. Aus einzelnen Gusswerkstätten wie Hammersdorf,
Hostomic, Lannach, Mehrersdorf bei Neunkirchen, St. Veit, Plabutsch,
Zwolenowes ist die Frage nicht zu lösen, ob die zinnarme Bronze (wie
Znaim) die ältere sei , oder die zinnreichere (wie Emerberg u. y. a.).
Wir verfügen über Bronzefunde im Allgemeinen, welche weit-
erstreckten Zeiten ungleichmässig angehören, aus den Gebieten von
Aluta, Anduaetium, Aquae, Astura, Aucha, Brigetio, Camuntum, Citimn,
Corcora, Emona, Juvavum, Latobici, Laureacum, Marisia, Metullum, Mo-
gentianae, Pelso, Phurgisatis, Samus, Savaria, Savus, Scarbantia, Sontius,
Sudeti, Tasinemetum, Tisia, Tridentum, Trigisamum, Vicesimum, Vindobona,
Zurobara. Von den Hunderten seien nur einige Stellen angedeutet.^)
^) Alt-Moldava, Alzen, Apahida, Aspang, Aspern, Augsdorf, Aosterlitz; Boden-
dorf, Borsa, Brody; Csorma; Diszel, Drasenhofen, Dreieichen, Dubovacz; Eggen-
bnrg, Eggendorf, Egres, Eibesthal, Emerberg; Fellabrann, Fischau, Frauendorf;
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Bronzen anscheinbar älterer Zeit haben wir teils aus denselben
Gegenden, aber auch aus anderen. Man nennt das Gebiet von Albumos,
Andoaetium, Aquae, Astora, Aucha, Brigetio, Gamuntum, Getius, Gitium,
Gorcora, DanastrisP, Jazyges, Juyayam, Laureacam, Latobici, Matreium,
Matucaium, Medoslaniom , Mursella, Neviodonum , Pelso, Phurgisatis,
Porolissam, Bucconium, Salle, Sarmatici m., Savus, Scarbantia, Solva,
Sontins, Stinas, Sadeti, Tisia, Tridentmn, Trigisamum, Trissum, Yice-
simnm, Vindobona, Viranom, Zurobara. Der Fundstellen sind nicht so
yiele als in der Yorgenannten Elasse.^)
Bronzen mittlerer Zeit möchten zuzuschreiben sein den Umkreisen
Ton Albis, Altaripa, Aluta, Aquae, Aquincum, Brigetio, Gamuntum,
Citium, Jazyges, Londum, Marisia, Mogentiana, Mursa, Pelso, Pessium?,
Phurgisatis, Bucconium, Sarmatici ul, Savaria, Scarbantia, Tisia, Tricciana,
Trigisamum, Trissum, Valcum u. a. Wol sind die Mitfindlinge aus
andrem Metalle nicht allerorts gesichert, indess möchten nachfolgend
Gangaro, Gare, Gaya, GÖding, Guntramsdorf, Gross-Steffelsdorf, Güns, Gyarmat,
Gyennely; Haidach an Glan, Hammeredoif, Hardt bei Glocknitz, Heldsdorf, Hete,
Hobitschau, Homolicz, Hom, Hostomic, Humersdorf ; Ispanlak, Jurkendorf ; E^aschau,
Keks, Kesztbely, Kleedorf, Komom, Eosova, Krasso, Kronstadt, Kubin; Langenwang,
Leithen, Ldbochoyan, Ldmberg, Littai; Maieredorf, Malleiten, Manhartsberg,
Marienburg, Marosch-Thal, Maxglan, Mezöbereny, BiKaszony, Mezzotedesco, Mönitz,
Mosony, Möttling; Nagy - Szredisztye , Neufeld an Leitha, Neustadt an Mettau,
Nejtra; Ober-Cerekyo, Ober-SVeit?, Öregh-Falu; Peijamos, Pereitz, Pilsen, Poder-
sam, Podsemel, Presburg, Puchö, Puszta-Bakod; Bäcz, Badotm, Betz, Betzbach,
Bima-Szombat, Bobogany, Boggendorf, Bobrbach, Budolfiswert; Sacbsendorf, Sagor,
S. Polten, Sehuschitz, Sinfalva, Stampfen, Stockerau, Stolldorf, Sümegh, Szegedin-
Böszka, Szilagy-Somlyo, Szolnok, Szomay; Tapolcza, Teplitz, Themenau, Thunau,
Torontal, Traudorf, Treffeisdorf, Trencsin, Tschemembl, Tullnerfeld, Tymau ; Ujlak,
üjvär, Uwelocb; Vattina, Velen, Vollem; Waagthal, Weissenkirchen, Werechetz,
Wiener-Neustadt, Windisch-Feistritz; Zanig, Zborod, Zellerndorf, Sieliako, ^izkov,
ZlihoY, Znaim?, Zöbem, Zwettl, Zwolenoves.
*) Amstetten, Aranyos, Aspem, Aunerechtitz ; Baden, Bardocz bei üdvarhely
(altitalisch, X bis VULl vor?), Böszörmeny (VIII vor), Borsod, Brück, Emerberg,
Eazek-Dalya (IX oder X vor); Gassendorf, Gemeinlebarn (V und Anfang IV vor) ;
Hajdu, Haydhof?, Herzogberg, Herzogenburg, Horodnica, Hunersdorf ; Jägemdorf,
Jessehof bei Zanig; Kaltenleutgeben , Karfireit, EJein-Glein, Klein-Meiseldorf bei
Eggenburg, Knowitz?, Krems, Kuffam bei Göttweih (IV vor); Langewand, Lannach,
Lassen bei Marchegg, Leobersdorf; Maieredorf bei WNeustadt, Matrei, Mautem,
Mechel, Moritzing; Nagy-Lehota, Nejtra, Nolcsö; Osterwitz; Paudorf, Pemitz bei
Gutenstein, Pfaffistätten am Manhartsberg, Piricse, Plabutsch; Budolphswert; Solopisk,
Stampfen bei Presburg, Stockerau, Stoizendorf, Stollhof bei WNeustadt, Stretweg,
Szabolcs; Themenau, Trösing, TuUn, Turocz; Uniz am Dnjestr (altitalisch?),
UBetzbach, Vilyi; Walperedorf, Wartberg, Watsch (um 260 vor, nicht wol 350
bis 450 vor), Wildon, Winklam; Zanig bei Wieselburg.
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genannte hundert Stellen ein annähernd richtiges Bild ans weiten Gbnen
geben,^)
Sowol wegen Zusatzes des weissen Metalles zu Kupfer gehört in
die Bronzezeit noch das Blei, aber auch voreisenzeitlich scheint dessen
Anwendung aus stilistischen Gründen glaubbar. Im Umkreise der be-
kanntesten Erzlager von Bleiberg hat sich der Fund von Frög ergiebig
gezeigt (bei wenig Bernstein, wenig Gbld), sodass, wiederholte sich
solches bei den Lagern von Bieberwier, Bleistadt, Britich, Bnxl^g,
Feigenstein, Guggenberg, Jaunthal, Jauken, Eapnik, Kirbibaba, Ereutzen,
Eronau, Euttenberg, Littai, Majdan, Mies, Obergrund, Peggau, Przibram,
Babenstein, Baibl, Bautenberg, Boden, Bnszkberg, Schwarzenbach,
Srebmiza, Wippach, Woschitz, dadurch die Gebiete von Adrans, Can-
damum, Gameum, Coistoboci, Goridorgis, Domavia, Frigidus, Juenna,
Larix, Loncium, Marcomani, Masciacum?, Optatiana, Porolissum, Santi-
cum, Sarmatici m., Tasinemetum in frühes Licht kamen. Vermutlich
war aber erst die militärische Ausnützung der Bleigänge zu Bömerzeiten
beträchtlicher.
Die Eisenzeit zerfallt in eine ältere, darin die reichlicher eingeftlhrte,
teils hierlands erzeugte Bronze noch Yorwi^, in eine jüngere, darin
gerade die ungeheuren Eisenlager der Heimat einen entschiedenen Aus-
schlag geben. Dieses Metall erscheint in Turan, in Nineve vor mehr
als 6000 Jahren, sicher im Schmiedeeisenstück der Gheops- Pyramide
(5000 und 3000 y. Ghr.), in der Sichel an 2800 Jahre alt, unter Bamses
(Sesostris) schon allgemein verwendet im X^TTT Jahrhundert, im Rigreda
erkenntlich für Eri^sgeräte benannt, dem grossen Alezander im indischen
Stahle wertvoll, durch die Phöniker den Griechen und Italikern zugebracht
lange Yor Erschliessung der Erzlager auf Elba und in Noricum. Zeichnen
wir die Zeitstellung in den allerdings minder zalreichen Jahrhunderten :
^) Abauja, Also-Czikola) Aspang; Bacs-Bodrog, Baranya, Bardocz, Bedreg^
Berndorf, Bihar, Bielobrdö) Bodrog, Bonihad, Borsod, Bozsok; Doboka; Eggenburg^
Egyeski, Eisenburg, Ercsi, Eszek; Felso-Balog; Gaudemdorf, Gattendorf, Gemein-
lebam, Gfoll, Glocknitz, Gömör, Gnrina (III bis U vor, laut Ghirardini, 8 Yorröodsche
Inschriften, 13 römische), Guttenberg, Gyermely; Hadersdorf, Hajdu-Böszormenj,
Hardt, Heves; Ispanlak; Kahlenberg, Kaszapuszta, Eemece, Kenderes, Ker, Keresztur^
Eesthely, Kis-Apaty, EJeedorf, Komjatna, Eomorn, Krems, Kuenring, Knrd; Lassen,
Liiptan, Limberg, Lobositz; Madacska, Madriolo, Maiersdorf, Mahrersdorf, Manharts-
berg, Marosch fi., Miskolcz, Mosony, Mühlen; Nagy-Dem, Neograd, Neufeld an Leitha
(mit römisch), Neunkirchen; Oroszmezö; Panzenfeld, Paudorf, Pest, Podhering, Pres-
burg, Puszta-Sarkany ; Baksi, Bakos-Palota, Binya-Szent-Kiraly ; Sachsendorf, Somogy,
Stillfried, Steffelsdorf, SVeit, Szabolcs, Szolnok, Szigliget; Tisza-Szent-Imre, Tökes,.
Tolna; üdvarhely, Ujvar an Marosch; Velem, Yeszprim; Wartberg, Weissenburg,.
Wieselburg, Wolfsthal; Zala, Zanig, Zellemdoif, Zenta, Zobern, Zsujta, Zwettl.
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lOOO V. Chr. Eisen in Hellas, der Rigveda neugeschrieben, 953 — 722 und
586 Reich Juda und Israel, 955 Homeriden, 855—775 Lykurg, 850 Kar-
thago gegründet, 776 Olympiaden-Rechnung beginnt, 776 — 745 Pheidon
in Argos, 753 Rom g^rOndet, 753—510 Konige in Rom, 745—727 Ti-
glatpilesar, 730 — 672 Aethiopier in Ägypten, 730 bis 710 Messener-Krieg,
722 Samaria erobert durch Sargon, 653 Ägypten freigestellt durch Psame-
tich von Sais, Tyrtaeus, 640 Meder-Reich durch Phraortes, 620 Drakon,
606 Nineves Fall, Neubabel durch Nabopolassar, 604 — 561 Nebukad-
nezar, 594 Solon, 586 des Juden-Reiches Ende, babylonische Gefangen-
schaft, 560—527 Pisistratos, 558 Cyrus beendet das Meder-Reich, 551—479
Cionfutse, 538 Neubabel endet, 533 Ägypten persisch, 414—350 frei-
gestellt, 525 Aeschylos, Pindar, David, 509 Rom Republik, Etrusker-Krieg,
500—494 Jonier-Äufetand.
In den ftinf Jahrhunderten — auswärts grosse Staaten, mächtige
Bauten, Kunstdenkmaler, Gesetzgeber, Schriftwerke — bei uns nur ^e
Ablösung der Bronze-Cultur durch den Werksbetrieb auf Eisen, ungefähr
werden Homer und Hallstatt gleichgesetzt, etwas deutlicher gesagt: die
GemischtmetaUzeit (noch Bronze neben Eisen) setzt ein; um 1000 oder
950 V. Chr. vermutet werden die Stammes-Erzeugnisse der Halauni im
mittleren Westnoricum, drei, vier Jahrhunderte wahrt die erste Stufe,
längstens nicht über 400 v. Chr. herwärts. Von dem bekanntesten,
aber auch an und für sich ergiebigen, völlig noch nicht aufgeschlosseneu
Fundcentrum benennt man die ganze alpenländische Periode die Hallstatt-
zeit. Die Bestattungsplätze des Salzberges, über 2000 an Zal, zeigen Flach-
gräber, deren Leichen nur beigesetzte, nur verbrannte sind, die Beigaben
Bernstein, Glas, Metall (Bronze, keine Lötung, nur mit Nieten, Eisen,
Gold, es fehlt Kupfer, Silber), Stein (geschliffen), Thon (Spinnwörtel, Ge-
JSsse ohne Dreharbeit, graphitiert). Nach der Haupt-Fundstelle Hallstatt,
gelegen zwischen dem römerzeitlichen Esc (als Ischl), Cucullum (Küchel),
Vocarium (Hüttau), Anisus (Radstatt), am weitesten von Stiriate (Lietzen),
und den Fundstellen Schladming, Gröbming, Aussee, und nach den Bei-
gaben aus beiläufig 2000 durchsuchten Gräbern ist genannt eine Cultur-
periode, welche in Ostreich als nach der reinen Steinzeit älteste gilt.
Ihr bisheriger Mittelpunkt sind die Salz-Stätten der vorkeltischen Proto-
Noriker, fortbearbeitet von den Kelten seit VIL Jahrhunderte v. Chr. und
von den Römern.
Als allgemein arische, mitteleuropäische folgt sie jener, die man
benennt nach Kypem, Hissarlik, Mykene, Tiryns, sie kommt dem Haupt-
stamme der Illyrer zu, ist also vorkeltisch im Beginne, hat ihre archaische
Vorstufe in den istrischen Castellieri, hebt an mit beiläufig 1400 v. Chr.,
zeigt Reste aus etwa 7 Jahrhunderten in dem Gräberfelde, derart, dass
Pichler, Anttria romuui. ^
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die ältere Zeit herabreicht bis in Jahrhundert VII und VI v. Chr., hier
die jüngere Zeit beginnt (mit Brand- und Skeletgrabem, Mittel-Hallstatt VI),
Übergang in Früh-La Tene VI, V bis IV, von da an jüngste Hallstattzeit
gleich La Tene. (Vgl. Tracht der Hallstatter Zeit, Mi. w. anth. 1891,
S. 164. Bömermünzen-Reihe Claudius bis Aurelian und Constantin n,
41 — 337, meist vertreten Jahrhundert H, dann zur Hälfte I, folgt III, IV.
Vgl. Kenner, S. 40).
Die Hallstatt-Zeit drückt sich aus in den Bronzen, in den Bei-
gaben der Hügelgräber, Flachgräber, auch dann, was Schanzwerk und
Urnenfeld bietet. Die Bronze im Qehalte von Kupfer 92-71, Zinn 7-29
dürfte mehr der mittleren Zeit entsprechen. Die Hauptnamen ftlr die
nachmaligen Bömergebiete sind: Adrans, Aenus, Aguontum, Albianum,
Anisus, Aquae, Artobriga, Campus, Celeia, CucuUum, Daesitiades, Eburo-
dunum, Emona, Esc, Istria, Latobici, Maia, Masciacum?, Matreium?, Me-
doslanium, Metullum, Mogentiana, Neviodunum, Pelso, Phurgisatis, Pin-
quentum, Poetovio, Sabatimi, Santicum, Scarbantia, Sontius, Solva, Stirias,
Sudeti, Tasinemetum, Tridentum, Trigisamum, Valcum, Veldidena, Vo-
carium. Die bekanntesten Fundstellen sind: Altendorf bei Videm; Baden,
Bilany, Borstendorf, Brezje, Brozanky, Byciskala; Caporetto (über
1000 Gräber), Caslau, Öemia; Durchlas; Eggendorfer Wald; Fischan
(VII, VI vor), Frögg; Gemeinlebam, Glasinac, Gnadlersdorf, Gross-Haras,
Gross -Weikersdorf; Hadersdorf am Kamp, Hötting; Imst; Kampthal,
Klein-Glein, Knovize, Komotau, Kronau, Küchelberg bei Meran, KufFam
(um 400 — 350 vor); Lengyel, Libochwan, Loibenberg; Magdalensberg,
Malnice, Marein, Maria-Rast, Mattigthal, Matrei; Niederdorf; Ödenburg
(Urnen um 500 vor); Pillichsdorf, Pizzughi, Pfatten, Podsemel; Reichen-
egg (und I, n nach), Roje, Roschno bei Lichtenwald, Rudolfewert; S. Lucia
(über 2600 Gräber), Margreten, S. Michael, Sonnenberg, Sistrans, Stillfried,
Strahovlje, Stroneck, Toplitz, Tscherberg, Tschemitz, Tschemembl; St Veit
bei Sittich ; Voldec, Villach-Bad, Völs, Vukovar; Watsch, Welzelach, WNeu-
stadt, Worgl, Wies; Zedlach. Mit Bronzen in die hallstatter und erste
Eisenzeit reichen die Funde von : Aninger, Arva, Augsdorf, Bemdorf bei
Pottenstein, Brühl, Blatta, Borovic, Cuzula, Dalya, Debelo-Brdo, Dercolo,
Dnjestr-Thal , Doboka, Dragatusch, Eszek, Gross-Kokel, Glasinac, Güns,
Hadersdorf, Jezerine, Kahlenberg, Krasznahora, Kurd bei Tolnau, Lengyel,
Mahrersdorf, Maria-Rast, Martinsberg, Metkovic, Nussdorf, Oed bei Waldeck,
Ördöngos-Füzeis , Pizzughi, Prozor, Rauheneck bei Baden, Romagnano,
Roschitz bei Eggenburg, Rossitz, S. Giacomo, S. Lucia, St. Michael Kr.,
Szolnok, Stillfried, Uniza, Vadena, S. Veit bei Wien, Velem-Si Veit,
Villanova, Vlkow an Elbe, Watsch. Schon mehr in die Periode von
La Tene hinein reichen die Funde von Arad, Baden, Bilin, Bludenz,
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Borstendorf, Brod, Dux (HI, IV nach), Eisenburg, Gemeinlebam, Goricak,
Grottendorf bei Cili, Guntramsdorf, Gurina, Horodnica, Horschnitz, Kaltem,
Koritnica, Langugest, Ljubuschki, Loga, Moritzing, Müglitz, Nussdorf,
Pfafi&tetten, Beka, Riva, Bomagnano, S. Giacomo, S. Margareten, Stefa-
novka, S. Zeno am Nonsberg, Topeiberg, Trschitz, Uniz, Velem-S. Veit,
Weisskirchen, Wicklitz. Ohne La Täne sei Glasinac, von guter Bronze-
bis in römische Zeit reichend, im erkannten Bestände aus 3000 von
20000 Stätten (der Daesitiates).
Nicht genau umschreiben lasst sich das Gebiet der hallstattzeitlichen
Bronzen durch die Ansetzung Adrans, Albis, Alutus, Apulum, Aquae,
Brucla, Camuntum, Carusadius, Celeia, Citium, Corcora, Danastris?, Esc,
Jazyges, Istria, Latobici, Medoslanium, Mogentianae, Mursella, Pelso,
Phurgisatis, Poetovio, Rucconium, Santicum, Savaria, Scarbantia, Tasine-
metum, Tisia, Tridentum, Trissum, Valcum, Vindobona, wie jenes der
latenischen durch Aenus, Anauni, Aquae, Astura, Athesis, Bauzanum,
Benacus, Brigantium, Celeia, Jazyges, Loncium, Marcomani-Quadi (vor-
und nachlatenisch auch Mährens 64 Münzenfundorte Blaschowitz bis
Znaim), Savus, Suddi, Sudeti, Tridentum, Vindobona. Ist La Tene die
zweite Eisenzeit, nachhallstättisch, so ßUlt Spät-La T^ne zusammen mit
dem letzten Jahrhunderte der romischen Bepublik.
Einzelne Fundreihen mit Fortsetzung in Bomerzeiten^) weisen
auf die Gegenden Alauni, Albis, Atrans, Camuntum, Celeia, Daesitiates,
Esc, Fomnlos, Jazyges, Latobici, Loncium, Maia, MQuadi, Medoslanium,
Pons Drusi, Poetovio, Savaria, Scarbantia, Sirmium, Solva, Sontius,
Sublavio, Trigisamum. In die Bomerzeit und auch wol das Früh-
mittelalter herein reichen mancher Fundorte Bronzen, deren Zeitstellung
mit den Schlagworten gegeben ist: Merowinger (Kettelach, Kolin),
Völker -Wanderung (Goisem), Avaren (Turmschädel in Pannonien,
um 568), Besia-Thal von üdine herauf, Kunagota, Pusztatot, Peszser,
Adas, Artand, Szent Endre; Merowinger bis Karolinger, Langobarden,
Slaven (Csuny, Hohenberg, Kesthely, Kettlach, Krungl, Martely, Murga,
Nemesvölgy, Podbaba, Strassengel, Wienerberg). Der Verbreitungs-
Bezirk ist über Alauni, Albis, Anisus, Aquae, Aquincum, Camia, Citium,
1) Altaussee, Biha6, Bilany (IT, TU), Brandeis, Caporetto, Col de Flamm bei
S. Ulrich in Gröden, Czechy, Domschitz, Dreschendorf, Glasinac (bis Völkerwander-
zeit), Güns, Gurina, Habruwka (Werkstatt), Hadersdorf, Hallstatt, Kosteletz, Küchel
berg bei Meran, Langenlebarn, Liebshausen. Lititsch, Littai, Marchegg, St. Mar-
garethen Kr., Mitrowitz, Moritzing, MRast, Ödenburg, PfaflFstetten , Pillichsdorf,
Pillichberg, Pilsen, Podbaba (und Völkerwanderzeit), Rokitna, Rosenbach, Ruditz,
Rndolfswert, Schipenitz, S. Lucia, Schobenitz, Stillfried, Stierholn (Werkstatt),
Stradonic, Stretweg, Watsch, Wies (und I, n nach), Zögersdorf.
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£sc, Marcomani-Quadi, Mogentionae, Pelso, Scarbantia, Solya, Stirias,
[Taliameiitam, fUtinuin, Vindobona hinans.
Wir sehen also eigentlich durch das erste Eisen aus dem Südostlande
die Bronze-Entwickelnng der illyrischen und adriatischen Gbbiete, in
Sonderheit der Ostalpen, gestört An&ngs mnss es einzelweise, als noch
nicht billiger (weil auswärtiger) Schmuck auftreten (Bieler-See) , zumal
es auch noch in den Mykenae-Bauten, in S^leinasien, in den östliclien
Mittelmeer-Inseln durch das XY. bis XII. Jahrhundert herunter gefehlt
hat. Vor dem L Jahrtausende wäre demnach ein ähnlicher Zustand in der
nordgriechischen Welt zu denken, um so zuversichtlicher in den nord-
balkanischen Ländereien, in Alpengauen, so wie in Amerika yor der
Europäer Zufahrt, wie auch zuletzt in Neuguinea, wo das Eisen als etwas
ganz Neues erst eingeführt werden musste. Eine allererste Ausnutzung
aus Meteor-Eisen, wie das f&r Nordamerika behauptet wird, hat fiir die
Proto-Noriker bisher Niemand nachzuweisen yersucht; glaubbar ist aber
gewiss eine langwährende yoUe Unkenntnis der gegen alle Ahnung reich-
haltigen Lager (ähnlich in Peru) und nachderhand eine yoUe ünmächtig-
keit der Gewinnung des erkannten Schatzes mit den inwärtigen Mitteln.
Die Hauptfrage der Feuerung f&hrt zu der dem Meteoreisen parallelen
Frage des ersten Feuers; diese gehört freilich in die äusserste paläo-
lithische Zeit. Blitz und Waldbrand, Heilighaltung der Eohlenglut sind
uns immer wahrscheinlicher gewesen, als das Hölzerreiben bis zur Ent-
zündung. Die Eisenzeit hat jedenfalls fiir die Feuerung ein Höchstes
erreicht, den Eisenguss ausgenonmien. Früher yerwendet in Südostreich,
als im Alpenland, konmit also das Eisen auf südöstlichen, südlichen
Wegen herein, um die rechte Eisenquelle zu erschliessen; Ton den Proto-
Norikem (nicht Basken), den Kelten , geht es zu den Gbrmanen über,
die Eimbem erscheinen mit Eisenpanzer und langem Schwert um 113 y.,
yon diesen zu den Slayen, daher beiden (auf Tacitus' Ghrund hin) an-
ÜEmgs nicht sehr häufig, zuletzt zu den Finnen. Gegenüber den früher
besitzenden Illyrem (in Bosnien) sind also die Taurisker Meister des
Handwerks in Förderung, Schmelzung und Hämmerung geworden, die
dakisch-pannonischen sowol, als die norischen Taurisker; so gut als die
Eisenschmelzwerke der Quaden und die Gbrätarbeit der Gh>ten werden
die norischen gewiss gewesen sein. Wie sehr Hallstatt selber etwas
isoliert dasteht, nicht innerhalb eines Umkreises ähnlich ausgerüsteter
Orte, so regt es doch selber zur Frage an, ob das dort Aufgeschlossene
nicht einer älteren und einer jüngeren Abteilung der Eisenzeit angehöre,
oder wäre es nur Stände-Unterschied, nicht Zeitunterschied, wenn auf
dem Salzberge der Flachgräber 455 mit Brand, 525 mit Skelett erscheinen,
auf der dortigen Dammwiese aber auch Drehscheibethon bei Bem-
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stein, Elfenbein, Olas^) nnd Meermuscheln auftritt? Immerliin ist für
Hallstatt und seine Stilstellung das Schlagwort oberitalisch, balkanisch
bis phönikisch ausgaben worden, die Bronze-Urbilder seien vorder-
asiatisch, der Fundschatz zeige in einer grossen Verkehrs -Niederlage
ftlles Donauland voll italischen Einflusses, und zwar der Etrusker lange
Yor den Bömem. Schade ist nur, dass die AnschlussUnie nach Noricum
Yon Baetien her aus Südtirol bislang fehlt. Die Hallstattleute sind
Arier, ob aber Kelten oder Oermanen ist nicht einmal aus den nahe
zasammenger&ckten Fundbeweisen ftLr mindestens zwei Perioden zu be-
haupten; mittelgross, langköpfig, enghandig, tragen sie Schwerter von
Bronze oder Eisen, aber auch ungleichzeitig eingeführte italische Ware
in Waffen und Gefassen. Der Strassenzug für diese Einfuhr stellt
yielleicht eine östliche Parallele dar zur westdeutschen g^en Württem-
berg (Hundersingen, Ludwigsbu]^). Der hallstatter Salzbaner konnte
gut Ackerbau und Viehzucht treiben, war er doch genug Metall-Importes
halber nicht gedrangt, mit undankbaren Mitteln Tauemgold zu erschürfen
und zu Terbreiten.
In die Hallstatt-Periode ^), Unterteilung nicht perfekt (vermöge der
Findlinge wie Bernstein, Elfenbein, Gbigat, dann Bronze, Eisen, Gold,
Thon), werden im Allgemeinen eingerechnet, wenn auch Jahrhunderte
anseinanderliegend (ähnlich Bologna, Este, Koban im Kaukasus, Olympia),
nachfolgende Stellen mit ihren grossenteils vereinzelten Besten: Aussee;
Badweis; Donau- Wirbel und -Strudel; Freudenau, Frögg; Ghunlitz, Oe-
meinlebam, S. Giacomo bei Biva, Olasinac; Hadersdorf, Harmsdorf,
Heunburg; Innsbruck, Istriens Gastellieri; Klein-Glein (zu Bronze Eisen
auch Gold, aber nicht minder Münzen MAurel, sogar bis Valens), Kuffam
(Bronze-Eimer, Henkel, Schmuck); Lengfelden, Loibenberg, S. Lucia bei
Tolmein; Mahren, St. Marein, St. Margarethen') (Viniverh), Mariarast,
März; Nevaiz; ödenburg; Piaben bei Budweis, Podsemel; Badkersburg,
Bossitz, Buzmanez; Schlesien, Somlo, Stillfried, Stretweg, Szaszvaros;
Videm; Watsch (Gürtelblech, Situla), Westungem, Wies, WörschacL
Das wäre ungefähr im Bereiche von Acervo, Atrans, Astura; Benacus;
Cütiom, Grudimi; Daesitiates; [Forum iulium; Germisara; Juvavum; Lentia;
Mardbudum, Marcomani, Mimis; Neviodunum; Piquentum; Santicum,
Scarbantia, Silanos, Sontius, Solva, Stirias; Tasinemetum, Trigisamum,
^) Glas als Moldavit nachtertiär in Diluvium oder aerolith; Glasscbeibe aus
aquileier (oder norischer?) Werkstatt.
») Hoemes Urgeschichte 1898, S. 704; 140, 433—625, 564 f. Stü-Einflüsse
aus Oberitalien, Nordbalkan-Ländem. Hoemes in Jhefte d. östr. arch. Institutes
1900^ S. 32.
•) Hügelgräber Hallstatt, La T6ne, Völkerwanderung, also fast aller Zeiten.
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Tridentum; Veldidena, Vicesimum (zu dem Hauptkeme zwischen Alauni^
Anisus, Vocarium, Cucullmn, Jayaymn, Tamanto, Esc(um), Stiriate,
alles in Noricum ripense).
Immerhin wäre w^en der Eisenlager etwa in diesen oder folgenden
Zeiten eine Vorgeschichte gegeben f&r die Gegenden um Admont bis
ZiUerthal.1)
Die Vermutung ginge auf den Umkreis von Abieta, Apo, Aquae,
Arcidava; Beliandrum, ßistue noya, Breones; Gandalicae, Gameum^
Carpatus, Celeia, Colatio; Eburodunum, Emolatia; Jazyges, Juliae alpes;
Maia, Marcomani, Masciacum ; Noreia; Porolissnm, Poedicum?; Bucconium;
Sarmatia, Scarbantia, Singidava, Stirias, Sudeti, Surontium; Teumia;
Vandalici m., Vindobona, Vipitenum, Vocarium, Upellae, üscenum u. a.
Auf einige Hügelgräber in unseren Landen sei hingewiesen, welche,
durch deutliche Beigaben nicht bestimmt, ebenso der vorromischen Zeit
noch angehören könnten, als der römischen vorchristlichen, um nur
einige, hauptsächlich norische, pannonische Beispiele anzuführen.^) Diese
^) Admont, Aninger; Bachern, Banat, Blansko, Böhmerwald, Bosnien; Dienten,
Dobschau, Dognacska; Eisenerz, Eisnem, Eisentratten, Erdweis, Erzberg, Erzgebirg;
FeJstereck, Flachau, Fliesbach, Fügen; Gölnitz, Gyallar; Hunjad, Hüttau, Hütten-
berg; Janowitz, Jauerburg, Igl6, Irrgang; Karpaten, Kraabat, Krems innere, Krems-
brücken, Krompach; Kropp, Libethen, Lietzen; Miesling; Neuberg; Oraviza;
Passeir, Putten ; Badmer, Reichenau, Rheindorf?, Reschitzen, Riesengebirg, Rohnitz,
Rosenau, Rotwein, Ruszkdorf; Salgo-Tarjan , Schelesno, Schmölnitz, Schneeberg
bei Wien, Schottwien, Schwaz, Semlach, Stabeck; Traunthal; Veitsch, Yelkakapa,
Yigeniska; Waidenstein, Werfen; Zeltschach und ZillerthaL
^ Absdorf, Abtissendorf, Adas, Adelsberg, Altenmarkt, Altendorf- Videm; Alt-
Lichtenwart, Amstetten (I, n nach), Anzbach, Amfels, Artand, Asparn, Asten,
Aujezd, Aussig; Bachern, Banat, Baniuti, Bechyn, Belohrad, Böhmischbrod, Bor,
Borschitoy,Braunaa,Broz]e, Budes, Budweis, Bukovice, Bullendorf; Caporetto, Caslau,
Cerhovic, Cemia, Chejnow, Cherso, CJhotSborek, Chrudim, Ctineves, Cunevo (HI, IV
nach), Czerowitz; Deutschbrod, Dobrejovic, Dobrschisch, Donaustrudel (Hausstein),
Dörfles, Dombacheralm, Pomfeld, Drasenhofen, DrschinoY, Dümstein; Eggenburg,
Eibesthal, Engelsdorf, Engabrunn, Enzersdorf, Erdberg, Etzensdorf ; Feistritz-Peggau,
Feiting, Fellabrunn, Fischau, Frain, Fraslau, Frauenberg, Frauenthal, Frög; Gans-
foss, Galmannsegg, Gemeinlebam, Gesindedorf, Glasinac, Glaubendorf, Gleichen-
berg, Gleinstetten , Gleisdorf, Goldes, Gradischaberg, Gramaschlag, Graschach,
GrDobra, GFeiting, Gross -Weifersdorf, Grottendorf, Gundersdorf, Gurkfeld; Haders-
dorf, Hafendorf, Hainben, Hartberg (Reihen), Hasenberg, Hausmanstetten, Hausdorf
bei Lieding, Heidenstatt, Heiligenkreuz, Helekau, Herbersdorf, Hilmerwald, Hippers-
dorf, Hliboka, Hlinica, Hloupetin, Holin, HoUabrunn, Holleneck, Homolka, Höllkogel
bei Krieglach, Hormsdorf, Hoschtitz, Hosteinberg, Hosti, Hummersdorf, Husiatjn,
Hüttendorf; Janina, Jagerberg, Ispanlak; Kaisdorf, Kanina, Kaurschin, Kbel, Eilb,
Kirchberg am Wagram, Klattau, Kleinfelgitsch, Klein-Glein, Elleinglödnitz, Klo-
basna, Knin, Königgrätz, Königssal, Kolomea, Kopidlno, Koritnica, Korunka,
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Hügelgräber (Ctomila, Gradischtje, Heidenkogl, Kogl, Kurgan, Steinhaufen,
Steinhügel u. s. w.), sowol in Thaltiefe, als auf leichter Anhöhe, auf
Bergkuppe vorfindig, treten selten einzelweise, meist zu mehreren, zu
Dutzenden auf, in Luschenitz 20, UWölling 20, Piaben, Seibersdorf 30,
Penzendorf, Pichla 60, Streitfeld 80, Ratschendorf 100, in Ödenburg 200,
Knin-Vrbnik-Ljubac 200, St. Kanzian 284, S. Lucia über 6600, auf
der Qlasinac-Hochebene an 20000. Die Masse für Durchmesser, Höhe,
Umfang sind nicht einheitlich beobachtet, oft der Naturhügel nicht
abgegrenzt (Purgstallkogel H. 460, U. 639 m.); so haben wir Hart-
berg H. 3 bis 12 Fuss, U. 20 bis 100 Schritte, Stainz 6 bis 12 Fuss,
Dm. 24 bis 36 Fuss, Loibenberg H. 240 bis 5 m., Dm. 25, U. 120 m.,
Gesindedorf fl. 3-65 m., U. 165, Knin U. 133 Schritte, Varvara Dm 40 m.
Ihr Gebiet ist bisher stärker beobachtet um: Adrans, Adsalluta, Albis,
Eostelik, Eostomlat, Erakau, EremskogI, Eresitsch, Ereuzendorf, Eron-Poritsclieii,
Enschtenow, Erusdorf, Eonagota, Euttenberg, Eupresch; Langenlebarn, Laufen,
Lehota, Lehuczney, Lebarn, Lebring, Leitmeritz, Leitringj Leobersdorf, Libeznic,
Lieboch, Limberg, Linz, Lititsch, Ljubac - Vrbnik, Lobositz, Lobris, Lochowie, Löffel-
bach, Loibenberg, Louöin, Lugatz, Lusebenitz; Magdalensberg, Malin, Malleiten, Mal-
nice, Marein, Mariaschnee, MarkÜ-Marz, Marosch-Thal, Mattighofen, Mattigthal, Meisel-
dorf, Melnik, Mies, Mirkowic, Mistelberg, Mihoyani, Mitschdorf, Mitterberg, Moldau-
thein, Morschina, Möttling,Münchengräz,Mtintigl,Mareck; Nagy-Lehota, Nalb, Neko-
witzwald, Nemenitsch, Netolic, Neuhaus, Neumarkt] (Flach- und Hügelgrab), Nejtra,
Niederdorf, Nischberg, Novak; Obenhausen, Oberschwarza, Obertillmitsch, Ödenburg,
Olgersdorf, Olmütz (Hünengrab mit mehreren 100 Urnen), Osterwitz; Panka, Patko,
Peggaa, Penzendorf, Perbersdorf, Peszer, St. Peter bei Schwanberg, Petrovac,
Pichla, Pikerndorf, Pillichsdorf, Pilsen, Pisek, Pizzughi, Piaben, Plavnitz, Plexen-
thal, Podbaba, Podhorze, Podmoran, Podsemel, Poggersdorf, Poneschitz, Prag,
Prerau, Prschimor, PurgstaU, Pusztatot; Radkersburg, Radauz, Raffelstätten, Rafing,
Rana, Ratschendorf, Ratzelhof, Raudnitz, Reditsch, Rekawinkel, Rihpouce, Rocken-
dorf, Roggendorf, Rohrendorf, Roje, Rosengrund, Roswein, Rotenmann, Rudolfswert;
Saaz, Sabbioncello, Saggauthal, San Canziano, San Pietro, Eunigund, S. Lucia
(um 450, um 800 vor), St. Margarethen, Martin, Sassthal, Sausal, Scharka, Schild-
bach, Schlatin, Schönbichl, Schrattenthal, Schreckenstein, Schützendorf, Sedlec,
Seibersdorf, Siebing, Skalsko, Smolin, Söbriach, Stainz-Gleinz, Stanz, Stein?, Stein-
berg, Stiefingthal, Stillfried, Stocking, Strahovlje, Stranow, Stranzendorf, Streitfeld,
Struptschitz, Stupka, Suczawa, Sulmthal, Szent-Endre, Szomolany; Tiefenbach,
Tobel, Touschetin, Töplitz Er,, Tschech, Tscheraditz, Tscherberg (Gold zu Bronze,
Stein, Thon), Tschernembl; üjezd, Ujvar an Marosch, Untemalb, Unterthum,
Uttendorf, ünterwöUing; Vanberg, Varvara, Varraberg, Vellach, Veldes, Veselice,
Yillachbad (teils völlig römisch), Villanova, Vitusberg, Vogau, Vrbnik-Ljubac;
Wagna, Waritschberg, Wassilew, Wassring, Webosan, Weindorf, Weisskirchen,
Wetzdorf, Wiederpolen, Wienemeustadt, Wienerwald, Wies, Wilbersdorf, Wildon,
Winklam, Wittmannsdorf, Wörth-Neudau, Wrbtschan, Wultendorf ; Zagorje, ZaJes-
zczyki, Zauberkogel bei Eolmangraben, Zausenberg, Zechensdorf, Zelting, Ziersdorf,
Zitol, Zögersdorf, Zwerndorf, Zwinohrod.
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Alicanuin, Anduaetium, Aquae, Arrabo fl., Artobriga, Astura, Budorgis,
Gamantum, Garrodunam?, Getius, Geleia, Gorcora, Goridorgis?, Daesitiates,
Eburodonnm, Felicia, Gbbreta, Oraviacae, Hierasus, Istria, Jnenna, Ja-
yayum, Latobici, Lauriacam, Lentia, Longaticum, MaFComani-Qaadi, Ma-
risia, Marobudum?, Maras, Matncaimn, Medoslanium, Metallnm, Mareola?,
Nedad, Neviodunum, Noreia, Pinquentum, Phurgisatis, Poedikon?, [San-
derva, Salle, Santicam, Sayaria, Sayos, Scarbantia, Solva, Sontius, Stirias,
Sudeti, Sorontium?, Tasinemetnm, Tergeste, Teumia, Tibiscus, Tieda,
Trigisamum, Tallum?, Yetus salina, Vicesimum , Yindobona. Zu den
nordöstlichsten Stellen, Graber teils mit Drehscheibethon, zalen Wassilew
am Dnjestr, Hlinica, Hliboka samt dem Wall yon Panka an Seret; zu
den nördlichsten Aussig, Schreckenstein u. a.
Dass die yorrömischen BeisetzungsplStze mit den Besten der land-
sesshaften brachykephalen kleinen Kelten, aber auch der dolichokephalen
Eingewanderten ausgestattet sein, dass die germanischen Langschadel
je näher dem Mittelalter desto mehr verschwinden sollen, bedarf wol
noch mehrerer örtlicher Sicherstellung, als der Thatsache, dass das kel-
tische Bronzebeil auch mitten unter römischen Gteraten sich erhalten
hat (St. Florian, Freudenberg, Si Georgen an Stiefing, Helenenberg etc.),
wol ebenso auch das alte Steingerat (Grafendorf, Groggemfeld, Lutten-
berg, Mureck etc.), nur nicht im Stadteboden selber (dagegen Wien,
Elisabetbrücke, BrEelt). Der Flachgraber einzelne reichen freilich aus
der Bömerzeit hinaus in jene der Wanderyölker, so neben Strassengel
(slayisch) und Erainburg (Langobarden, Franken YII) manche unger-
ländische.
Ehe wir yon der Hallstatt-Epoche übergehen auf jene von La
Tene, wollen wir der Halauni und Salzberg-Arbeiter wegen hindeuten
auf die fOr frühe Besiedelung nicht abzuweisenden Salzlagerorte Akna-
Szlatina, Aussee; Bochnia; Doli^a-Tuzla; Elbethal; Hall, Hallein, Hall-
statt (Salzwerke vorkeltisch, keltisch, römisch I, H, HI), Huszt; Ischl;
Ealusz, Karpaten, Karpfen, Kazyka; Marmarosch; Navinze; Orahovicza;
Ronaszek; Salzburg in Siebenbürgen, Soran, Stebnik, Sziget, Szlatina,
Szovata, Sugatag, manche Sulz-Orte?; Torda, Tyrana; Wieliczka u. a. in
den Gebieten von Alauni, Albis, Garpi, Garrodunum, Gedonia, Goistoboci,
Ditiones, Esc, Juvavum, Marcomani, Mansia, Mursa, Potaissa, Bucconium,
Salina, Sarmatici montes, Cscenum, Yeldidena, Yetusallio. Die zweite
Eisenzeit, die jüngere oder YoUeisen-Periode, ist also nach-hallstattisch,
ist eine mehr westseitige in den Alpenlandem, der Fülle nach, sie ist
sozusagen nach-homensch , wenn dieser unsichere Ausdruck etwas auf-
klaren soll, sie ist endlich die letzte Stufe vor den direkten römischen
Einflüssen und den römischen Landbesetzungen. Wol ist es nicht dorch-
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weg richtig, nach der Zeit der Hügelgraber jene der Flachgräber ^) an-
zusetzen, so sehr einige der letzteren dem römischen Ausdrucke in den
Beigaben näherstehen, auch in das Frühmittelalter, teils tief, hinein-
reichen. Solche Oräber, der Steingeräte nicht gänzlich bar, leiten mehr-
ÜEkch von der Bronze- in die Eisenzeit hinüber (BBrod, Bylan, Kaurschim,
Lobositz, Presburg, Welzelach), zeigen sich hallstatt-zeitlich (wie Albrecht-
etz, Forst, Emjenscha, S. Lucia) oder als Vorstufe dazu (Hadersdorf),
oder auch als später Auslauf davon (Wullersdorf), stimmen in La Tdne
(Baca, Idria, Jezerine), erscheinen als Beihengräber (Hartberg, Labutten-
dorf, Oberschwarza), teils der Völkerwanderzeit (Altenmarkt, Gk)isem,
Presburg, Venro, ayarisch zu Eunagota, mehr gebügelt), als Platten-
gräber (lY bis YUI Jahrhundert t. Chr., Alt-Mu^ia), als merowinger-
zeitliche fränkische (Podbaba, Vinaric) oder werden als altslavische an-
gesprochen (örtlich bis in X., XH. Jahrhundert, Borschitov, E[rschischanau,
Steinitz, Strassengel). Selbst in Oebii^sthalem dutzendweise yorhanden
(Welzelach über 50), erscheinen sie zu hunderten (in Böhmen über
125 mit Schläfenringen, über drittehalbhundert Skeletgräber), über ein-
halb Tausend zu Jezerine bei Bihac, über 5000 zu S. Lucia am Isonzo.
Für ümenfeld, Umenfriedhof gelten genug Orte, wie Aussig, Borsten-
dor^ Hohenbruck, Earolinenthal-Libensch, Maria-Rast, März, Oblas, Still-
fried. Das sind im Allgemeinen die Gemarkungen um Aguontum,
Alauni, Albis, Amulia?, Arupium, Astura, Atrans, Garpatus, Gameum,
Gamuntum, Getius, Gomagene, Felicia, Gbbreta, Hercynia, Isontus,
Juenna, Juyavum, Latobici, Medoslanium, Nauportus, Neviodunum,
Noreia, Phurgisatis, Poödicum?, Poetoyio, Scarbantia, Solva, Sontius,
Sudeti, Stirias, Tergeste, Trigisamum, Yindobona.
InbetrefF der allgemeinen Länderzustände befinden wir uns in den
Jahren 500 t. Ghr. bis 200 y. und setzen an : Hallstattzeit yoUausgebildet,
^) Albrechtsberg, Altenmarkt, Alt-Muggia, Ameis, Anzbach, Arnfels; Baca,
Bihatsch, Böhmisch-Brod, Borschitz, Brody, Bylan; Czecby ; Dannowitz (bis c. 1150),
Dobrawa, Dobrozkowiez, Dragatusch; Eisgrab, Elbekosteletz; Forst; G^meinlebarn,
Gnadlersdorf, Goisera, Gundersdorf ; Hadersdorf, Hafendorf, Heindorf; Idria, Jeze-
rine, Inzersdorf; Kaarscbim, Klattau, Kopole, Koritnica, Krnjerscha, Krschischanau;
Laon, Langenlois, Leitmeritz, Lobositz; Mautera, Muggia; Nalb, Nikolsbnrg, Neu-
markt inOSt.; Oblas, Obora, Ödenburg, Otochac, Ovenec; Paudorf, Planina, Pod-
baba, St. Polten, Postelberg, Prag, Prozor, Pulkau; Bagelsdorf, Retz, Boschitz;
Santa Lucia, Schattau, Schemnitz, Schletz, Smichow, Sretesch, Stab, Stats, Steinitz,
Strassengel, Stroneck; Treffen, Troppau, Tschatizi, Tulln, Turn au; UHradisch,
Urbau; Vervo, Virgen; Watsch, Welzelach, Windischmatrei, Wullersdorf Vor-
wiegende Ausstattung ist die Bronze, so in Elbkosteletz, Gemeinlebam (über
60 Gräber), Nalb, Ovenec; Paudorf; St. Polten, S. Canzian, Stab, Treffen, Tulln,
Watsch, Welzelach.
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die zweite Ausbildung vorbereitet c. 500, Schlacht bei Marathon 490^
Roms erstes Ackergesetz 486, Xerxee, Herodot 485—408, Roms Kri^e
g^en Veji, Volsker, Aequer 481—458, Thermopylae 480, Athens Hege-
monie 477, Roms Decemvirat 450, Peloponneser-Krieg 431 — 404, Athens
Fall 404, beiläufiger Schluss der ersten ostalpenländischen Eisenzeit^
Sokrates 399, Veji erobert 396, Gallier schlagen die Römer an Allia 390,
Philipp von Makedonien 359 — 336 unterwirft Pannonier, Illyrer, Thessaler,
Zug gegen Thraker 342, Samniterkrieg 343—290, Latinerkri^ 340—338,
Alexander M. 336—323, Aufetand der Thraker, Päoner,^ Illyrer 335,
Syrerreich durch Seleukos 312—54, Pyrrhus von Epirus, Romkrieg
282—272, GaUier in HeUas, Makedonien 280—279, Punierkriege 264—146,
Partherreich durch Arsakes 250, Illyrerkrieg gegen Rom 229—228, 219,
Gallierkrieg 225 — 218, Hannibal über die Alpen 218, Makedonierkrieg
gegen Rom 200 — 197, 171 — 168, Makedonien römisch 146, Asia Provinz
129, Kimbern und Teutonen 113 — -101, teils durch Noricum; Gallien
durch Caesar erobert 58 — 57, Ägypten römisch 30, Dacien erobert, Reichs-
grösse 98 vor bis 107 nach Chr. Die Wogen der Weltgeschichte schlagen
heran g^en die Nachbarländer Makedonien, Thrakien, Epirus. Seit
dem IV. Jahrhunderte v. Chr. tauchen die ersten Lichtstralen historischer
Zeugnisse für einzelne Punkte jetzt östreichischer Gebiete auf, um 350
flir Issa, Melita, Pharos und besonders Corcyra nigra (römisch 229), für
dalmatische Orte ausser den dort südlichsten Butua, Acruvium, Deca-
tera, [Alata, Ridnium, Epidaurum, Salluntum, Asamum, Adzizium, [Varae,
Andarba u.s. w. Damach folgen för Nord an Adria Aquileia (182 Colonie),
Tergeste, endlich als erster Alpenort Noreia 115 v. Chr. Die südlichsten
Adria-Orte, wegen der Beziehungen zu Dardania, Epirus, Makedonia,
Thrakia wichtig, sind unterhalb der Linie Marcianopolis, NikopoUs ge-
legen (43 <^) und gleichen ungefähr der italischen Breite von Asculum,
Perusia, Trasimenus, Clusium, Populonia oberhalb Rom; wenn von Me-
litae nach Epidaurus gerechnet werden 200 Stadien, so beträgt der Weg
von Butua bis zum makedonischen Apollonia kaum mehr als die Heer-
strasse von Vindobona nach Poetovio, 184 millia passumn.
Lassen wir für die letzten acht bis neun Jahrhunderte die griechischen
Schriftsteller seit Homer bis auf Skymnos^) reden, so finden wir dieselben
1) Homer c. 950, Adria unbefahren, Heneti oberhalb Paphlagonia. Ernennt
oder bemeint durch zutreflfende Bezeichnung: Hyperboraei, Libumia?, Paeonia
nicht für Pannonia, Bhiphaei, [Thrakia. Hesiod 850, Hamaxobii, Hyperboraei,
Istros, Keltai, Skythi, [Thessalia, [Thraka. Kykliker 760—560, Borysthenes,
[Epirus, Skythia mit Taurioi, [Thessalia, [Thrakia. Aeschylos 525—456, Adria
gleich Bhea, [Epirus, Hamaxobii, Hyperboraei, Istros, Itali, Libymi, Bhiphaei
montes, Skythi (mit Eisen, Pferden), [Thrakia, Tyrrheni. Pindar 521—441, Epirus,
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im Allgemeinen unterrichtet über Völkerschaften, die sie, je femer sie
sind, umso dunkler und schwankender andeuten, Hyperboraei, Skythi,
Tyrrheni und Thyrsenoi, uns der Etrusker, Urraeter, Urnoriker haJben
Hyperboraei, Illyri, Istros, Italia, [Makedonia, [Thessalia, [Thrakia, Thyrsaenoi.
Hekataeus 510, Adria, [Epirus, Etruskoi, Galli, Haemos, Hyperboraei, [Hyth-
ndtae, Japydes, Japydia-Stadt, Illyri, Istri, Istros, Kaulikoi, Keltike, Libymi, [Ma-
kedonia, Mentores, Thrakia. Herakleitos c. 500, Hyperboraei, Sarmatae. So-
phokles 496—406, Bhiphaei. Herodot 484—408, Adria, Agalingus, Agathyrsi,
Alpes, Alpis fl., Aluta, Angros, Borysthenes, Budini, Carpi, Carpis fl. (Dravus?),
Celtae, Cimbri?, Colapis?, Danapris, Danastris, Elektris, Enchelees, Eneti (Henetae),
[Epirus, Etrusci, [Haemus, Hamaxobii, Heneti, Hierasus, Hyperboraei, Illyri, Jonius
Sinus, Istrii, Istros, Italia, Kauliakos, Eamia, Keltai, Libyrni, Makedonia, Marisia,
Moesia (Mysia), Neun, Proteras, Pyretos, Pyüeia, Sauromatae, Senia?, Siginni,
Skythi, Tarsatica?, [ThessaHa, [Thrakia, Tibiscus (Tibisis), Triballi, Tyras, Tyr-
senoi, Venetae. Euripides 480 — 406, Jonius sinus. Hippokrates 460—380?,
Galli, Getae, Hipanis, Billys, Riphaei, Sarmatae. Thukydides 454 — 396, Getae,
Jonius sinus, Italia, Pannonia?, Taulantioi. Piaton c. 450, Hyperboraei. Xeno-
p h n 444—355, Galli. Sophokles 441—406, Hyperboraei. E p h o r o s 400—330,
Adria, Galli, Keltai, Pharos ins., Sarmatae. Aischines 390 — 315, Jonius sinus.
Aristoteles 384 — 322, Agathyrsoi, Albani, Alpes, Arkynia, Borysthenes, Celtae,
Danapris, Galli, Germani, Hercynia, Hyperboraei, Illyricum, Ister, Italia, Biphaei,
Sarmatae, Taulantioi. Theopompos 380, Adria, Apsyrtides, Ardiaei, Bavo?,
Elektrides, Heneti, Italia, Ladesta, Libymi, Libyrnides, [Roma der Gallier, [Thes-
salia, [Thrakia. Skylax 359—336 (Pitheas' Reisen c. 335), Adria, Agalingus,
Agathyrsoi, Albona?, Ardiaei, Autariates, Batua?, Bistua?, Bulini, Ceraunii, Dana-
stris, Enchelees; Elektrides, [Epirus, Etrusci, Hylli, Hillys, Illyri mit Städten, Illy-
ricum, Issa, Istria (Istris), Istros, Italia, Eerkyra, Krateai, Libymi, Makedonia,
Melite, Mentorides, Naro fl., Narona?, Nestoi, Olyntas, Pharos, Proteras, Rhi2dmum,
Rhizon fl., Rhizonitae, Skythi, Syrmatai, [Thrakia, Timavus, Tyras, Venetae.
Theophrastos 372—287, Adria, [Diomedeia, Italia, [Thessalia, [Trakia, Tyr-
rhenoi. Heraklitos 300?, Hyperboraei, Sarmatae. Eratosthenes 276 — 196,
Adria, Alpes, Autariates, Borysthenes, Celtae, Galli, Hypanis, Illyri, Istria, Istros,
[Makedonia, Nestaei, Orkynia, Pharos, Rhenus, Riphaei m., Sauromatae, Skythi,
Tauriskoi (Teriskoi), [Thrakia, Tyras. Py theas 350—330, Celtae, Gothi. Timaeus
264^256, Galli. Plautus 224—184, Adria, Boü?. Kallimachos 250—236,
Hyperboraei?, Pola?, Aristarchos 230 — 158, Pannonia. Apollonios 220— 191,
Apsyrtides, Celadussae, Ister, Hyperboraei, Rhiphaei, Rhodios. Athenaios
220 — 180, Ardiaei, Autariates, Borysthenes, Danapris, Galli, Illyricum, Issa, Nestoi,
Pannonia, Rhiphaei, Sarmatae; Sirmium?, Venetae, Polybios 204 — 122, Adria,
Agrioi, Alpes, Aquileia (aurum), Ardiaei, Bastarnae, Benacus, Bessi, Bo'i, Celtae,
Corcyra, Daorsi, Dardanü, Delmatae, Epetion, [Epirus, Etrusci, Galli, Hadriaticum
mare, [Japygia gleich Apulia, Illyri(cum), Jonium mare, Istri, Issa, Istros, Italia,
[Labeatis, Lissus, [Makedonia, Norici (nicht Noreia wörtlich), Pharos 4 Stellen,
Raeti, Rhaeti, Rhizon, Sarmata, [Scodra, Scythae, Taurisci, Tyrrheni (Taurini),
Tectosages, [Thrakia, Timaus, Tragyrion, Veneti. Des n. und I. Jahrhundertes
Quellenschriftsteller sind hauptsächlich Cato 234—149, Terentius 185—159, Varro
116— 26, Cicero 106— 43, ArtemidoroslOO und vor Caesar 100— 44nochSkymnosl00?,
Diomedeia, Kerkyra, Issa, Pharos u. s. w.
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wichtig, Itali, Libymi, Illyri, JapydeSflstri, Eaulikoi, Eeltai, Mentoresu.s.w.;
über Gewässer wie Istros, Borysthenes, Adria (zu äusserst Bhea), Garpis,
Alpis, Tibisis, Tyras, Pyretos, Naron, Rhizon, Hypanis, Bhenos u. s. w.;
Gebirge wie Taurioi, Riphaei?, Alpes, Carpis u. s. w., im Besonderen über
einzelne Insebi der Adria, wie Pharos, Apsyrtides, Elektrides, Ladesta,
Libymides, Erateai, Issa, Mentorides, Olyntas, Proteras, Diomedeia? etc.
Auf diesen den See&hrern zugänglichsten Stellen haben wir auch in
den Zeiten um 400 v. Chr., genauer um 394 bis 390 v. Ghr^ die ersten
städteartigen Orte Ostreichs. Das sind Issa, auf der Insel Issa oder Isia,
heute Lissa (Marktflecken, Hafen, 767 H., 3963 E.), die wichtigste aller
illyrischen Inseln durch SchifEEihrt (lembi Issaei), Wein, griechische
Gründung, wie Kerkyra melaine, Gorcyra nigra, Insel Gurzola mit Stadt
Gurzola (479 H, 1938 K), Pharos oder Faria mit Stadt Lesina (kleiner,
396 H., 1875 E., slawisch Far, Bischo&itz, Stadt Givita yecchia, slavisch
Starigrad oder Altenburg), ist grösser, 533 H., 2254 E., Markt Blato am
grossten, 1171 H., 5049 E.), Gorcyra, Golonie der Enidier im Ghersone-
sos, Pharos nach Paros im Aegäer-Meere genannt Neos Pharos auf Insel
Pharia, erneuert in Zeiten vor Skylaz, vor 360 v. Ghr.
Knapp vor den angedeuteten einzelweisen historischen Nachrichten
stehen jene Denkmäler der zweiten^Eisenzeit, also der letzten metaUzeit-
lichen Entwickelung, welche nach dem westseitlichen Hauptfundorte La
Tene (Neuenburger See 1858) genannt werden. Weit genug in der
Zeiten Hintergrunde stehen die ersten Eisen-Nachrichten von Ägypten,
3500 V. Ghr., erst 2500 Jahre später ist es zuerst in Europa angetreten,
vor Jahr 1000; noch ist die Mykene-Gultur eisenlos im Beginne gewesen,
vorheUenisch (Dorer-Zug um 1150). Eine Ansicht leitet von Hellas, Kreta,
Eleinasien her die Einflüsse auf Ägypten, eine andre will durch die
Hellenen des XHI. Jahrhunderts das Eisen aus Ostgermanien kommen lassen.
Thatsächlich neue Formen tauchen in dieser jüngster Zeit auf. Formen
von Beil, Messer, Pflugschar, Scheere, Schwert (lang), Sense, Sichel etc.
Die La T^ne-Fibel (sonst eisern, auch bronzen) mit doppelseitiger Spiral-
windung des federnden Kopfes mit verlängerter Nadelrinne erscheint
häufig silbern in üngem. In B^leitung sind Blutglas als Emaü, Thon
an Drehscheibe, Mühlsteine für Getreide. Die Kelten der La Tine-Zeit
gelten auch als erste Münzen-Ausgeber und Städtebauer. Von nach-
genannten Stellen sind allerdings einige mit Fortsetzungen durch alle
Bömerzeiten bedacht: Bechyn bei Pisek, Beraun, Bilin; Dux; Eisgrub;
Oetzersdorf; Herzogenburg; Kagram (Ufer), Kreuzberg; Lambach; Mihovo?;
Neudeck; Ödenburg, Öling (Skelettgrab, Münze Hadrian); Penewang,
St. P51ten; St. Anna Kr., Stradonice (Hradischt); Traismauer, Tulln (Skelett-
grab, Glas, Bronze, Eisen, Thon, IV. Jahrhundert?), und West-Ungem.
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Zu Astnra, Gitiom, Gomagene, Goridorgis, Elegium, Fafiana, Laureacam,
Namara, Ovilaya, Pirotorto, Scarbantia, Snddi, Sudeti, Trigisamum Hessen
sich nicht wenige von Dacia bis Baetia stellen, warum zabeichere von
den Marcomani-Quadi? Die Regenbogenschüsselchen Böhmens werden
der La T^ne-Zeit zugeschrieben, ebenso andere keltische Münzen, ihrem
Wesen nach nicht viel verschieden von den (west-)galli8chen. Doch
wird man die Patellen Hessens, wo sie am meisten vorkommen, nicht
zeitlich zusammenreihen dürfen mit den Bestanden von Eiss bei Juenna
(Atta, Nemet), von Dobema-Betje bei Trifail (550 Silber mit Thon) und
Lemberg (von 450 Stück 11 Oold, sonst Silber, Bronze). Gegen diese
Erscheinungen, welche an die makedonisch-thrakischen Einflüsse der
obigen Liste seit 350 v. Ghr. her gemahnen (manche Ljsimachoi, die
Thasos- Tetradrachme von Enns), stehen an rückwärtiger Grenze die
bronzenen G^dnnge von Traunkirchen, an vorderer der Münzenschatz
von Pörtschach am Wörthersee, römisch-republikanisch, Zeit 124 — 31 v. Ghr.,
durch 92 Jahre.
Anhangsweise sei bei Abschluss der Eisenzeit auch mit ein paar
Worten des Goldes und Silbers gedacht. Noch heute als die reichste
Goldgegend in Europa gelten die Lager in der nordöst- und südwest-
lichen Dacia, um Abrudbänya, Ruda, Verespatak, Zalatna, laut Herodot
schon in vorrömischer Zeit bekannt und aui^ebeutet. (Die 23 Wachs-
tafehi mit Vertragen aus dem siebenbürger Erzgebirg vgl. Wihnanns
Exempla 11, 428).
Nicht aus dem Dral mag zuvor das Gold der Urzeit hereingekommen
sein, sondern etwa aus der ferneren Hauptquelle Irland. Die heimischen
Gbldadem um Böckstein; Döllach; Erzgebirg zwischen Aranyosch und
Marosch, Eule; Felsöbanja, Fragant, Freiwaldau; Gbstein, Goldeck,
Gbldzeche; Heinzerberg, Hodritsch; Eapnik, Eliening, Eolm-Saigurn,
Konisch, Kopnikbanya, Kremnitz, Erschwo; Nagybanya; Offenbanya,
Oravicza; Poschorita .bei Kimpolung; Radovan, Bauris, Biesengebirg,
Rodnavekie; Schemnitz, Schwaz, Siflitz; Tauem, Tragin; Zillerthal,
Zlatar. Die Goldwäschen in Aranyosch, Bistricz, Donau, Drau, Eörösch,
Marosch, Moldau, Mur, Theiss, Wattawa, dann bei Bergreichenstein,
Brood, Eule, Jakobenya, Enin, Lend, Olahpian, Pozega, in Bukowina,
Niederöstreich, Slavonien weisen auf die Gebiete von Aenus, Aguontum,
Albumus, Apo, Arddava, Arcobadara, Ampelum, Aurifodinae Daciae;
Brucla, Bumum; Gandalice, Garpi, Goistoboci; Juvavum; Loncium; Noreia;
Pocidava, Porolissum; Rucconium; Salinae; Teumia, Turris Ovidii?;
Vandalici m., Yeldidena, Yocarium, XJscenum. Dieses Edehnetall, mit
Bronze noch in den jüngsten PMbauten selten, ist am bekanntesten in
den Münzenfimden (B^nbogenschüsselchen) von Leibnitz, Podmokl,
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Trebitsch. Jünger sind die Münzbarren oder Goldstangen beim Ronov (Zeit
425 bis 453 n. Chr.), die Goldfunde von Bardocz, Csonna bei Ödenbnrg
(ßeüiengräber), Hatseg, Lschowitz, Michalkow (La Tene), Neuzenta,
Zaschowitz in Mähren (431 — 565), um Eggenburg, OberhoUabrunn,
Stockerau, Wien, beim siebenbürger Bache Bodza (1887), die Münzen
von Konov?
Zwischen Gt)ten- und Longobardenzeit gestellt werden die Gt)ld-
arbeiten (samt Beigabe) von Krainburg, Nagy-Szent-Miklosch u. a., die
Reüiengräber von Kesthely (Gebiet Camium, Marisia, Mogentiana, Pelso,
Zurobara). Jedoch wollen wir über die Zeit der Regenbogenschüsselchen
hier nicht vorgegriffen haben ; denn alles Nachgefolgte ist schon romer-
zeiÜich.
Das Silber endlich, zeitgleich mit dem ersten Eisen oder im Ver-
lauf des stärkeren Eisenverbrauches hereingebracht aus Südost, ist all-
gemach etwa in den zugänglichsten der nachbenannten Stellen, un-
bekannt wo zuerst, gewonnen worden: Abrudbanya, Arzberg; Brixlegg;
Deutschfeistritz, Dognacska; Eiskar, Elbogen, Erzberg, Erzgebirg wie
oben; Femezely; Gollnitz; Jaunthal, Iglo, Joachimsthal ; Kapnik, Kaschau,
Kliening, Komotau, Kremnitz, Krschwo; Majdan; Nagybanya, Neusohl;
Oberwölz, Oloko-Visova, Oravicza; Przibram; Biesengebirg; Schemnitz,
Schmöllnitz, Schneeberg, Schwaz, Srebemiza, Srebmik, Sterzing; Veres-
patak; Walchen; Zalatna, Zeiring, Zeltschach. Das sind die Bezirke
von Albianum, Albumus, Ampelum, Apo, Aquae, Arcidava; Goistoboci;
Daesitiates, Domavia; Jazyges, Juenna; Masciacum; Noreia; Porolissum;
Rucconium; Tartursana; Veldidena, Vipitenum, Viscellae, Vistula?,
XJscenum.^)
Die Karte Austria romana, hoch 54.5 Gm., breit 71 Gm., Modulus
1 zu 1800000, unterscheidet nicht die heutigen Länder von Ostreich,
Ungern u. s. w. oder die Provinzen und Kronländer, sondern die antiken
Provinzen oder provinzartigen Ländereien, indem dieselben farbig dar-
gestellt erscheinen, insoweit sie zu Ostreich zugehörig sind. Das Ausser-
ostreichische ist farblos gehalten und nur mit den Einschreibungen des
Nächstwichtigsten versehen.
Die Provinzen sind: Dacia hellrot, Dalmatia (bezw. Blyricum)
^) Eigentümlich genug, dass Gold und Silber aus landeseinheimischer Ge-
winnung viel früher urkundlich bekannt sind, als Kupfer und Eisen und Blei.
Während nämlich das Jahr 712 n. Chr. angegeben wird für den Beginn des Eisen-
baues auf dem Erzberge, den ja schon Taurisker bebaut haben sollen, heben doch
die Urkunden äusserstens mit Jahr 798 an; da erscheint zuerst Waschgold und
Silber um 1074 bis 1084, um 1135, später erst Eisen, Blei seit 1171, Kupfer seit
1174 genannt. Für die Geschichte der Metalle jedenfalls ungeheure Lücken.
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hellorange, Germania (vgl Marcomani-Qaadi), Jazyges Metanastae dunkel-
orange, Ulyricum (siehe Dalmatia), Italia dankelgelb, Marcomani-Qaadi
hellgelb, Moesia braan, Noricam dankelgrün, Pannonia violett, Raeüa
Yollrot, Sarmatia hellgrün. Die Gewässer sind dankelblaa angegeben, die
Strassen ziegelrot. Die orographische Bedeckung der Kartenfläche ist, weil
sie doch nur den modernen Kenntnissen entspräche and auf den antiken
am allerwenigsten basiert, beiseite gelassen; die Namenschrift deutet
das Wahrscheinlichste an.
Von den mehreren Neunamen f&r einen antiken Ort ist im Texte
der gegenwärtig wahrscheinlichste an seiner Stelle gegeben, z. B. f&r
Comagene Tulln (nicht Ghaumberg, Zeiselmauer) , für Fafiana Mauer
(nicht Brunn, Ips, Geling, Pöchlarn, Traismauer, Wien), fiir Namara
Melk (nicht Erlaf, Traismauer), für Neviodunum Demovo (nicht Malence,
Mokritz, Münkendorf ), fftr Virunum Zolfeld (nicht Amdor^ Klagenfurt,
Mariasaal, Rosendorf, Sala, Töltschach, St. Veit, Völkermarkt u.dgl.),
darnach eben auch die kartographische Einstellung.
Die Völkerstämme konnten in der einzigen Karte nur nach ihrer
beiläufigen Erstreckung gegeben werden, nicht die Wandervölker nach
ihren jahrhundertweisen Wohnsitzen, z. B. die Hunnen, die zuvor noch
oben im hohen Nordost sitzen, zwischen den Flüssen Tanais, Bha, Daix,
oberhalb Sarmatia, später von Enns bis Siebenbürgen. Diese Wander-
völker erscheinen nur im Lexikontexte von Avares bis Winidae. Nach
Hermen^ild R. von Jirecek „Unser Reich vor 2000 Jahren. Wien 1893"
sollte eine Kartenfolge darstellen 1) Ostreich zur Herodotzeit, 2) zur
augusteischen, 3) U. Jahrhundert n. Chr., 4) zur Zeit der grössten Reichs-
ausdehnung, Nebenkarte Vindobona, 5) Völkerwanderzeit, 6 bis 9) die
Folge bis X. Jahrhundert. Unsere Karte, im vergrösserten Massstabe
ausgegeben, ist alsdann fähig, einen Atlas zu bilden ftir die zehn Pro-
vinzen, in der Weise, dass unter voller Ausführung des oro-hydrographischen
Gerippes nicht nur die Kronlands-Grenzen ersichtlich gemacht, sondern
auch die sämtlichen Fundorte zwischen den antikbenannten Stellen ein-
geschrieben werden können.
Wenn auch noch bis zur Stunde unsicher bleiben manche der in
guten alten Schriftstellern genannten Orte (wol über die 50), so sind solche
wenigstens nach den Hauptrichtungen inbetreff Flusslinie, Provinz u. dgL
untergebracht.
Nach dem heutigen Bestände der Königreiche und Länder (Böhmen
bis Vorarlberg) verteilen sich sämtliche in der Karte eingetragene Namen
im Wesentlichen auf nachfolgende Gebiete:
Böhmen, Zeichen B. Albis, Asciburgius, Battini, Boü, Budorgis,
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Corcontii, Gbbreta, Hercynia, Lnna silva, Marcomani, Marobudum, Osii,
Racatae, Suddi, Sudeni, Sudeti, Sueyi, Tectosages, Tenriochaemae, Van-
dalici m., Varini, Varisti.
Bosnien Bs. Ad Drinum, Fines, Ladios, Libros, Matricem, Aemate,
Albii m., Angras, Ardnba, Argentaria, Autariates, Baloie, Bariduom,
Bassanins, Bistne noya, yetos, Brindia, Bulsinius, Castra, Geraonii,
Ghlebiana, Daorizi, Daesitiates, Derrii, Dindari, Ditiones, Domavia,
Drinus, Emota, Epidotinm, Glinditiones, Indenea, Jonnaria, Leusaba^
Mal(aensis?), Maezaei, Melcmani, Naro, Oenens, Pelva, Baetininm, Salina,
Salviae, Sapna, Sardeatae, Sarittae, Samadis, Sayns, Seretium, Sinotium^
Splonnm, Stanecli, Tara?, Tilurius, Vardaei, Urpanus.
Bukowina Bu. Bastami, Danastris, Hierasus unterer, Pyretus^
Sarmatia, Sudini, Tyragetae.
Groatien-Slavonien C. Abendo, Acumincum, Ad Drinum,
Ad Fines, Ad Turres, Adria, Albii, Alma m., Altiüa, Amantini, Ancus, Andau-
tonia, Apsorrus, Aqua viva, Aquae Balissae, Aquae Jasae, Ausancalio, Ba-
cuntius, Balissae, Bassianae, Biyium, Bolentium, Bonona, Budalia, Burgenae,
Garrodunum, Gertissa, Gibalis, Goccone, Golapiani, Golapis, Gomacum, Guccium,
Grepsa, Guricta, Guricum, Danuvius, Drayus, Ercronis, Fluvius, Fossa, Ful-
finium, Genesis, Japudes, Jasii, Idiminium, Incerum, Jonius, Jovalia, Jovia
obere, Lentulis, Leutuoanum, Lopsica, Malata, Malum?, Mariniana, Marsonia,
Menneianae, Metubaris, Moneüum, Mons Glaudius, Mursa, Mursella, Novici-
ana, Oeneus, Ortopla, Pannonia, Picentinum, Pireta, Populi, Praetorium
mittleres, Puplisca, Pyrri, Quadrata obere, Bappiaria, Bittium, Bomula,
Saldae, Sallae, Sayus, Scordisd, Senia, Serenae, Serretes, Servitium, Sirota,
Sirmium, Siscia, Spaneta, Stlupini, Stranianae, Sunista, Tarsatica, Taurunum,
Teutiburgium, Tituli, Valium romanum, Varciani, Varianae, Vegia, Vereae,
Visontium, Volcaea palus, Volcera, Ulmus.
Dalmatien I). Acroceraunii , Acruvium, Ad Dianam, Adria,
Adrius, Adzizium, Aenona, Aequum, Alyeria, Andetrium, Arauzo, Arba,
Argernntum, Asamum, Asseiia, Au&stiana, Bayo, Bigeste, Bilubium,
Bluidona, Brattia, Bullini, Buni, Bumistae, Bumum, Butua, Garusadius,
Geladussae, Glambetae, Golentum, Gorinium, Gorcyra, Grateae, Dalluntum,
Dalmatia, Daorizi, Decatera, Delminium, Elaphites, Enchelees?, Enderon?,
Epetium, Epidaurum, Erone?, Ghibiniana, Grossa?, Hadra, EQppus,
HyUi, Hyllis, Jader, Jonius, Inaronia, Issa, Ladesta, Laureata, Libumia,
Lissus, Lissa, Lissü, Loranum, Magnum, Manius, Melita, Mentorides,
Muccurum, Naro, Naresii, Narona, Nedinum, Noyae, Olynta?, Oneum,
Pamodus?, Pardua, Pazina, Pelva, Pbaria, Pharus, Piguntia, Plend,
Portunata, Praetorium unteres, Promontorium Diomedis, Promona, Bidiiae,
Bisinium, Bizonicus s., Salvia, Salona, Salonianae, Scardona, Siccum, Siculi,
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Sidrona, Sinotium, Solentia, Spalatium,Tauris,Taulanti,Telavius(Tedanms),
Tilurius, Titas, Tragurium, Tronum, Turres, Turris stagna, Vardaei,
Vicinium, Voporum, Ulbo, [Ulcinium.
GalizienG. Arimphaei?, Bastamicae alpes, Bessi, Bogos, Budini,
Garrodnnnm, Garpathus, [depidava, Hierasus oberer, Lygü, Maetoninm,
Macrocremnii, Osii, Peuce, Peucini, Pyretus, Biphaei, Boxoiani, Saboci,
Sarmatia, Scythae, Setuia, Sudini, Tyras, Tyragetae, Venedae, [Vibanta-
varium, Vistula.
HerzegoyinaH. [ Andarba bis Labeata, Autariates, Geraunii, Dal-
matia, Daorizi, Glinditiones, Leusinium, Mun S.?, Narenses, Siculotae, Tara?.
Kärnten JT. Ad Silanos, Alpes carnicae, iuliae, noricae, Ämbi-
dravi, Ambilici, Aurifodinae, Beliandrum, Gandab'cae, Garvancas, Gorcora,
Dravus, Ferrifodinae, Graviacae, Juenna, Julia vallis, Lance?, Licus, Lon-
cium, Matucaium, Noricum, Saloca, Santicum, [Taliamentum, Tasinemetum,
Pannonia, Taurisci, Teumia, Virunum.
Krain Kr, Acervo, Ad Nonum, Novas, Pirum summas alpes,
Publicanos, Quatuordecimum, Savuin, Adrans, Aequorna, Akylis, Alpes
camicae, noricae, Alpis iulia, Garcora, Garvancas, Garusadius, Golapiani,
Colapis, Emona, Pines Italiae et Norici, Frigidus, Japudes, Latobici,
Longaticum, Lugeum lacus, Metullum, Nauportus, Neviodunum, Ocra,
Pannonia, Savus, TuUum.
Küstenland. Kü. Ad Fomulos, ündecimum, Adria, Albona,
Alpes camicae, iuliae, Amulia, Apsorrus, Aquileia, Arsia, Avesica, Belloio,
Garusadius, Grepsa, Gurictae, Guricum, Elektrides?, Flanaticus, Flavona,
Formio, Foretum, [Forum lulii, Frigidus, Gissa?, Gradus, Humago, Japudes?,
Istria, Issa?, Italia, Justinopolis, Larix, Malum, Mutila, Natiso, Neapolis,
Nesactium, Ningum, -us, Parentium, Piquentum, Piranum, Pisinum, Pola,
Polaticum Promontorium, Pons Sonti, Pucinum, Pullaria, Quaeri, Revignum,
Secusco, Sepomaia, Silanos, Silvium, Sontius, Tergeste, Timavi fons, Ursaria.
Mähren M, Goridorgis, Eburodunum, Eburum?, Felicia, Hercy-
nia, Luna silva, Marcomani, Marus, Osii, Phurgisatis, Quadi, Racatae,
Suddi, Suevi, Teuriochaemae, Vandalici montes, Volcae Tectosages.
Ostreich, Ober- Öo, Aenus, Alauni, Anisus fl., [Boiodurum,
Gusus, Danuvius, Esc, Gabromagus, Joviacum, Laureacum, Lentia, Noricum,
Ovilava, Rugusci, Sevaces, Stanacum, Suanetae?, Tergolape, Tutatio,
Vetonianae.
Ostreich, Unter- Öu, Aequinoctium, Agaunus, Anisus, Aquae,
Arelape, Astura, Gampus, Gannabiaca, Gamuntum, Getius, Gitium, Coma-
gene, Gusus, Danuvius, Elegium, Fafiana, Gabanodurum, Isis, Locus felicis,
Marus, Marcomani, Margus, Medoslanium, Namare, Noricum, Pannonia,
Pons Ises, Quadi, Trigisamum, -us, Villa Gai, Vindobona.
Piohler, Austria romana. 7
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Salzburg S, Alauni» Alpe in, Alpes noricae, Ambisontes, Anisus,
[Ariobriga, Cuculle, Isontus, lyarus, Juvavum, Noricum, Rugusci, Tama-
sicum, Tamantum, Vocarium.
Schlesien Seh, Felicia?, Meliodonum, Osü, Bacatae, Teoriochaemae?.
Siebenbürgens*. Acidava, Acmonia, Ad Aquas, Ad Pannonios,
Albamus, Aluta, Ampelum, Anartorum vicus, Apulum, Aquae, Arcobadara,
Blandiana; Brucla, Burticum, Gaucalandae, Caucoenses, Certia, Gomidaya,
Gongri, Goistoboci, Grisia, Dacia, Gagana, Gbrmisara, Largiana, Mace-
donica, Marcodava, Marisia^ Mascliana, Napoca, Optatiana, Parolissom,
Pitii, Pocidava, Pons Augusti, Pons vetus, Potaissa, Potulatenses, Prae-
davenseS) Praetorium Augusti, Bamidaya, Batacenses, Sacidava, Salina,
Samus, Sangidava, Sargetia, Sarmizegetusa, Serrorum montes, Singidaya,
Stenarum, Teurisci, Tibiscum, Tiarantus, Tiema, Transtiema, XJlpianmn.
Steiermark St AdMedias, ad Pontem, ad Yicesimum, Adrans,
Adsalluta, Alauni, Alpes noricae, pannonicae, Arabo, Arayisci, Gape-
dunum?, Geleia, Getius, Golatio, Dravus, Emolatia, Ftaviüm Solvense,
Gabromagus, Immurium, Lotodos, Monate, Mureola, Murus, Noams?,
Noreia, Noricum, Pannonia, Poedicum, Poetovio, Pultovia, Ragando,
Bamista, Sabatinca, Serapilli, Solva, Stiriate, Surontium, Tartusana,
Taurisci, Vicesimum?, Viscellae, üpellae.
Tirol T. Aenus, Aguontum, Albianum, Alpes iuliae, raeticae, le-
pontinae, tridentinae, renostae, Ambidrayi, Ambilici, Anauni, Athesis,
Ausugo, Bauzanum, Benacus, Benlauni, Brentonicum, Breuni, Brintia,
Brixenses, Byrrus, Gaput Breunorum, Genni, Glaudia via, Dravus, Endide,
Ferruge, Oenauni, Isargus, Italia, Lagarina, Licates, Licus, Littamum,
Maia, Masciacum, Matreium, Medoacus, Nantuates?, Nomentana, Palatium,
Pons Drusi, Pyrusti, Baetia, Sebatum, Stoeni, Sublavio, Teriolis^ Trans-
padana, Tridentum, Tublinum, Tuliasses, Veldidena, Vennum, Venostae,
Vitianum, Vipitenum, Volenes*
Ungern ü. Abieta, Acumincum, Ad Arrabonam, Ad Flexmn,
Ad Herculem, Ad Labores, Matricem, Mediam, Mures, Statuas, Adaium,
Afica?, Alicanum, Alisca, Alpes pannonicae, Alta ripa, Altinum, Amantini,
Annamatia, Anartes, Andiantes, Andrizetes, Antiana, Apo, Apus, Aquincom,
Aravisci, Arcidava, Arivates, Arrabo, Arsicua, Aucha, Avan, Azali, Azao,
Azizis, Bastamici, Belgites, Berzovia, Biephi, Bollia, Bonana-Malata, Bor-
manum, Brigetio, Gaesarianae, Gampona, Gandamum,Gansilena, Gaput Bubali,
Gariniana vallis, Garpatus, Garpi, Gatarbates, Gelamantia, Gentum putea,
Gimbriana, Girpi, Grispianae, Grisia, Grumerum, Gusum, Gusus ?, Gytni, Dada,
Danuvius, Docidava, Donatianae?, Dravus, Florianae, Fortianae, Ctepidae,
Gerulata, Oetae, Oranua (Ourtiana), Herculia, Hercuniatae, Jasulones,
Jazyges, Intercisa, Jovia, Lepauist, Limusa, Lugionum, Lussonium, Maoe-
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donica, Marisia, Mascliana?, Mestrianae, Micia, Mogentianae, Mursella
obere, untere, Murus, Mutenum, Olimacum, Oseriates, Osii, Osones, Ovidii
turris, Pannonia, Parienna, Parolissum, Parthiscus, Patavissa, Patiscum,
Patissus, Pessium, Pelso, Piarca, Piengitae, Pons Mansuetina, Sociorum,
Quadrata oberste, Rictium, Ripa alta, Rispia, Rucconium, Saldenses, Salva
mansio, Sandrizetes, Sarmatia, Savaces, Savaria, Savarias, Sayia, Scarbantia,
Scamiunga, Scordisci, Serapilli, Serretes, Servitium, Setuia, Singone, Sopiana,
Stailuco, Taurunum, Teracatriae, Thraci?, [Tibiscum, Tibiscus, Tricciana,
Uscenum, tJlcisia, Ulpiana, Vacontium, Valcum, Valeria, Valium, Zurobara.
Vorarlberg F. Acronius lacus, Alemaui, Brigantinus lacus,
Brigantium, Calucones, Glunia, Licates, Licus, Rhenus, Venetus lacus.
Wir zälen kaum über 75 Namen nordwärts der Donau^ davon noch
am meisten auf Einwohnerschaften kommen 26, auf Orte 24, Wässer 16,
Berge 9, davon sind gelegen 19 östlich von Aquincum-Linie*: Adrabae-
campi, Albis, Anabum, Anarti*, Anduaetium, Aucha, Asciburgius, Baiu-
vari, Bastamae, Bastamici ul^, Bogus^, Boii, Boiohaemum, Bormanum,
Budini?*, Campus, Carpi* Carpatus, Carrodunum*, Celmantia, Clepi-
dava*, Coistoboci*, Corcontii, Coridorgis, Cotini, Cusus, Danastris*,
Eburodunum, Eburum, Felicia, Gabreta^ Gepidae*, Gotini, Granua, Her-
cynia, Hermunduri, Heruli*, Hierasus, Hypanis?*, Juthungi, Luna silva,
Maetonium* Marcomani, Margus, Marobudum, Marus, Mediolanum, Me-
doslanium, Meliodunum, Narisci, Navari?*, Osi, Ostrogoti*, Parienna,
Phurgisatis, Pyretus*, Quadi, Racatae, Rucconium*, Rugii, Sarmatici m.,
Setuia, Silingi?, Singone, Suddi, Sudeti, Teracatriae, Tyras*, Vandalici,
Venedae*, Viadua, Vistula, [Vivantavarium*, Volcae Tectosages.
Die nördlichsten der bekannten Ortschaften sind: Coridorgis als
Chrudim unterhalb Pardubitz und Königgrätz (nach Anderen Brunn),
Carrodunum wahrscheinlicher Lemberg als Krakau, nördlicher oder
höchstens gleich wie Asciburgius, Vandalici montes, Felicia Fulneck
unterhalb Troppau, Eburum Olmütz, Eburodunum Brunn, Marobudum
Budweis, Phurgisatis Znaim, Arsicua Kremnitz oberhalb Schemnitz. Jetzt
tritt bedeutsam f&r Lage und Vergleich die Donaulinie ein, zu oberst
steht [Boiodurum Innstadt-Passau, Maetonium die zweite Stätte an Tyras,
nach Carrodunum ungewiss Chotim, Dzwinograd oberhalb Czemowitz,
Stanacum, Stein bei Engelhardszell, [Clepidava, dritte Stätte an Tyras,
wol schon in Bessarabien, ferner von Galiziens Ostgrenze, Joviacum,
Jaufenburg bei Engelhardszell, Medoslanium Wolkersdorf oberhalb Wien,
Comagene TuUn, Astura Klostemeuburg, Trigisamum Mautern, [Viban-
tavarium vierte Stätte an Tyras. Unter den nächstfolgenden heben wir
nur mehr heraus Lauriacum Lorch, Vindobona Wien, Cetium St. Polten,
Camuntum und Uscenum, Petronell und Szeben, Gerulata, Bormanum,
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Rucconium Karlburg, Borszod Erlau, endlich Gesodunum wenn Ober-
gassing? und Gabanodurum Gaming. Bis in die unterste Linie Ton Ge-
rulata herwärts westlich gehören etwa noch Aequinoctium, Villa Gai,
Aquae, Getius, Trigisamus, Namare, Arelape, Pons Ises, Locus felix,
Elegium, Anisus fl., Vetonianae, Ovilava, Tergolape, Ladace. —
Heinrich Kiepert zeigt in „Pormae orbis antiqui", Berlin 1894,
Heft 1, Tab. XVII, Ulyricum Thracia (Text S. 1—6, Notae 1—71) einen
grössten Teil von Ostreich, jedoch folgt zur Vervollständigung erst Italia
Tab. XVm, XXIII, Gallia, Raetia, Germania XXIV, allgemeine Tafek
XXXin, XXXIV. Man ersieht die Portschritte gegenüber Mommsen-
Kiepert 1873, c. i. lat. lU. 2 T. H, lU, IV^); den bisher letzten Orten in
Ost: Aurifodinae, Napoca, Potaissa, Salinae, Brucla, Apulum, Cedoniae,
Pons vetus sind weiterhinaus angereiht, allerdings nicht ohne Präge:
Angustiae (äusserste Oststelle), Arcobadava als nördlichstes, Caucoenses,
Gaucalandae, Comidava, Congri, Marcodava, Praetoria augusta, Bamidara,
Sangidava, alle ostwärts von Apulum um Cedoniae als letzten Sicheren.
Von der Donau-Linie nordwärts aus [Regina, [Boiodurum, Lentia bis über
Vindobona und Carnuntum nach Cirpi in der Richtung bis [Olbia und
[Naubarum am Borysthenes erscheint kein sichergestellter Stadtort mehr
ausser Eburodunum der Quadi, höher Carrodunum derVandali?, Medio-
lanium an Marus oberhalb Carnuntum, zuhochst nur das [Setidava am
Vistula und andrerseits das [Lupfurdum an Sala (Luppe?). Bald werden
derlei Ergänzungen und Berichtigungen auch in volkstümliche Werke
übergehen müssen, wie z. B. in die Karten des Meyerschen Konversations-
Lexikon, welches noch 1894 und 1896 (Bd. VII S. 398) in der Karte
Germanien Bojodurum, Juvenna, Selvaces bringt.
^) Corp. in 8 er. lat. III 2, Elarte Ostreich u. £., o. EnDs, Sakborg, Nord-
tirol, Kärnten, Krain, Bosnien, Görz, Istrien, Ungern, Cr., SL, Siebenbürgen; Dal-
matien. V. 2 Italia, Tab. I Tirol Süd, ELämten, Görz, Oberkrain, Triest, Istrien,
Quamero. Kiepert, Atlas antiquus, Berlin 1892, elfte Auflage, Taf. XI, XII,
daneben I, II, VII. Mommsen, Eugippii Vita Severini, denuo recognovit, accedit
tabula Norici, Blin, Weidmann 1899. (Scptores rer. germ. in usum schoL ex
Monumentis Germaniae bist.) Planta, Das alte Baetien, Blin 1872. Karte.
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Berichtigangen und Ergänzungen.
Seite 41 Zeile 9 yod unten Grünstein, Türkis, Zeile 6 Salona, Spalato, [Dioclea,
Nikel, Zeile 5 (Aussee, Dümberg, Hallein, Hallstatt, Ischl,
, 43 Zeile 12 v. u. Caesarea, Zeile 5 y. u. Serdica,
, 55 Zeile 2 und folgende Carpathes, Carusadius, Jazyges, Maezaei, Oeneus,
Sarmatici m., Sudeti, Tisia,
, 56 Zeile 1 Yalcum,
, 59 Zeile 1 (Adria nach Eiszeit),
, 60 Zeile 21 v. u. Keeskemet, Zeile 17 Aquincum, Cirpi,
, 64 Zeile 17 Stillfried, Zeislberg, Zeile 21 u. f. Athesis, Carusadius, Lagarina?,
NeTiodunum, Buoconium, Upellae, üscenum, Volenes.
, 65 Zeile 20 v. u. Anzenau,
, 66 Zeile 2 u. f. Aguontum, Athesis, Avesica, Candalicae, Carpathes, Celeia,
Epidaurum, Esc., Felicia, Granua, Halauni, Istria, Juenna, Zelle 17 (Tonion,
Gomai-Luken),
, 67 Zeile 1 u. f. Lagarina, Loncium, Maia, Matreium, Melite, Naro, Noreia,
Phurgisatis, Biditae, Rncconium, Santicum, Sarmatia, Sarmatici m., Upellae,
Virunum, Yocarium, Volenes,
„ 70 Zeile 17 u. f. Bulsinius, Medoslanium, Naro,
, 71 Zeile 4 v. u. vertorft (Moränensee, Nassfeld an Wasserscheide Adria-
Ponteuzin),
, 72 Zeile 1 Atter- (oder Kanuner-) See, Zeile 18 u. f. Egg, Freilandalm
(hoch 1420 m.), Grafendorf, Kainisch, Kleinkirchheim, Lesachthal, Lietzen,
Mittemdorf, Wörschach, Zeile 20 Ansiedelungen, Zeile 22 u. f. Athesis,
Berzovia, Bulsinius, Carpathes, Medoslanium, Noyas, Savus, [Singidunum,
Sudeti, Tisia,
, 74 Zeile 9 v. u. u. f. Aenus, Alauni, Apus, Asciburgius, Berzovia, Herculia,
Marisia, Sopiana, Sudeti, Yandalici m.,
K 75 Zeile 13 Aguontum, Albis, Athesis, Pelso, Pucinum, Sudeti,
, 77 Zeile 18 Pelso, Zeile 12 v. u. in der Scheiben, Zeile 8 Melk, Zeile 8 y. u. u. f.
Apus, Carpathes, Jazyges, Medoslanium, Rucconium, Trissum, Virunum,
, 79 Zeile 2 u. f. Aluta, Anauni, Athesis, Vipitenum, Zeile 11 u. f. Carpathes,
Medoslanium, Sopianae,
, 80 Zeile 12 Albis, Daesitiades, Emona, Maezaei, Oeneus, Samus, Savus, Tisia,
, 82 Zeile 14 u. f. [Forum Julium, Tergeste, [Tricesimum, Zeile 14 v. u. u. f.
San Servolo, Mattsee,
, 88 Zeile 5 S. Servolo, Zeile 20 ▼. u. u. f. Emona, Maezaei, Oeneus, Tergeste,
Zeile 2 V. u. S. Servolo,
„ 85 Zeile 8 v. u. Medoslanium,
„ 86 Zeile 7 gienge, Zeile 8 u. f. Berzovia, Granua, Hercynia, Savus, Zeile 17 v. u.
u. f. Avio bei Ala, Bemhardsthal, DAltenburg,
, 87 Zeile 18 v. u. u. f. Babensburg, Stockerau,
^ 88 Zeile 1 u. f . Apus, Berzovia, Crepsa, Hercjnia, Upellae,
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_ 102
Seite 89 Zeile 9 Lanzugest, Zeile 14 Knmgl) Zeile 23 u. f. Frigidos, Bfaezaei,
OeneoB, Uscenom,
, 93 Zeile 10 v. u. Zlatar, die, Zeile 6 y. u. u. f. Duria, Granua, Marisia)
Samos, Tisia,
, 94 Zeile 5 Wulzenhofen , Zeile 18 y. u. u. f. Maezaei, Oeneus, Sadeli,
Zeile 2 1135 (Badstadt),
, 95 Zeile 2 sieh, Zeile 1 y. u. Batini,
, 96 Zeile 1 MQuadi, Zeile 8 u. f. Lacinia?) Pazina?, Starue?, Varyaria,
Zeile 17 u. f. tilge Crepsa, Curicta, Curicum) Zeile 6 y. n. u. f. Leusinium,
Bataneum.
Berichtigungen zur Karte.
Corcyra nigra li statt niegra.
Monetium Fg statt Moneiium.
Pleraei Ik obere weg.
Tilayentus £Fd yerzeichnet.
Digitized by LjOOQIC
l
-Diciilizedlj\L
£kiDgle
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